Neue Wi-Fi-Technologie könnte Highend-VR ohne Kabel möglich machen

Der Startschuss ist gefallen: Die Wi-Fi-Alliance hat begonnen, Geräte zu zertifizieren, die mit der neuen WiGig-Netzwerktechnologie ausgerüstet sind. Diese verspricht drahtlose Datenübertragung von bis zu einem Gigabyte pro Sekunde. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu drahtlosen Highend-VR-Brillen.
Die Wi-Fi-Alliance stellt mit den Zertifizierungen sicher, dass Geräte, die Wi-Fi-Technologie verwenden, einwandfrei miteinander funktionieren. "Die Zertifizierungen der Wi-Fi Alliance haben die Verbreitung und Durchsetzung von Technologie seit jeher stark beschleunigt und wir erwarten, dass WiGig 2017 einen Durchbruch erleben wird," heisst es in der Pressemitteilung der Organisation.
WiGig-Netzwerke beruhen auf dem Wi-Fi-Standard IEEE 802.11ad und operieren im Gegensatz zu herkömmlichen Wi-Fi-Technologien in einem Frequenzbereich von 60 Ghz (statt 2,4 oder 5 GHz). Ein Datendurchsatz von bis zu acht Gbit pro Sekunde ist derzeit noch auf einen Bereich von zehn Metern beschränkt.
Die Industrie arbeitet bereits an Wi-Fi-Lösungen für VR-Brillen
Kabellose Virtual Reality ist die Zukunft
Laut John Carmack ist drahtlose, mobile VR die Zukunft der Industrie. Bisher waren damit vor allem Handy-Halterungen wie Samsung Gear VR und Daydream View gemeint, bei denen das Smartphone als Zuspielgerät dient. Die großen Chiphersteller haben 2016 zudem autarke VR-Brillen vorgestellt, welche die hierfür notwendige Hardware bereits verbaut haben.
So arbeitet Intel mit Alloy, Qualcomm mit Snapdragon VR820 und AMD mit Sulon Q an entsprechenden Lösungen. Aber auch Oculus hat auf der hauseigenen Konferenz mit Santa Cruz den Prototypen eines Standalone-Headsets vorgestellt. Der Vorteil dieser autarken VR-Brille gegenüber den Handyhalterungen von Samsung und Google ist die verbaute Inside-Out-Trackingtechnologie, welche die eigene Positionierung im Raum präzise erkennt und in die virtuelle Realität überträgt.
Der Nachteil all dieser Systeme ist, dass sie nicht so leistungsfähig sind wie die stationären VR-Brillen, die per Kabel an einen PC angeschlossen werden. Wi-Fi-Technologien könnte dieses Problem mittel- bis langfristig lösen. So könnten VR-Anwendungen künftig in der Cloud berechnet und direkt in die VR-Brille gestreamt werden.
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