Neue Eye-Tracking-Software soll Blickanalyse in VR vereinfachen

Neue Eye-Tracking-Software soll Blickanalyse in VR vereinfachen

Das schwedische Eye-Tracking-Unternehmen Tobii Technology stellt ein neues Plugin für Unity-Apps vor. Durch die Analyse-Software sollen sich neue Möglichkeiten beim Training und für das Marketing eröffnen.

Mit dem Programm "Pro VR Analytics" will Tobii beweisen, dass Eye-Tracking für Unternehmen ein sinnvolles Werkzeug ist. Tom Englund, verantwortlich für Tobiis Forschungs- und Geschäftseinheit Tobii Pro, ist überzeugt von der Vielzahl an möglichen Einsatzgebieten: "Die Augenverfolgung hilft, die Entscheidungsfindung und menschliche Aufmerksamkeit in Übungsszenarien zu verstehen."

Eye-Tracking für das Training von Piloten oder Chirurgen

Angehende Chirurgen könnten laut Tobii ihren Fokus auf die wesentlichen Organteile, Werkzeuge und Anzeigen trainieren. Dabei lernen sie, sich nicht durch äußere Einflüsse ablenken zu lassen - in einer sicheren Umgebung, ohne Patienten in Gefahr zu bringen. Für Piloten-Auszubildende gilt das Gleiche: In Flugsimulatoren lernen sie, ihren visuellen Fokus auf die richtigen Schalter und Knöpfe im Cockpit zu legen.

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Außerdem lässt sich in einer virtuellen Simulation eines Supermarktes das Kaufverhalten in Geschäften auswerten. Die vom Auge bewusst oder unbewusst besonders stark fokussierten Produkte werden auf der Auswertungsgrafik dunkel eingefärbt. Produkte, denen der Kunde keine oder kaum Aufmerksamkeit schenkt, werden hell markiert (siehe Titelbild). Entlang dieser Analyse können Betreiber ihre Geschäfte und Regale effizienter einrichten.

Für David Watts, Geschäftsführer der auf Nutzungsanalyse spezialisierten Agentur CCD Design & Ergonomics, hat Eye-Tracking-Technologie Mehrwert: "Wir möchten Beweise in den Designprozess bringen. Die Visualisierungen verdeutlichen, wo Menschen hinschauen und wie ihre Aufmerksamkeit durch verschiedene Gestaltungsmerkmale beeinflusst wird."

Virtuell können die Parameter viel schneller angepasst werden als in einem realen Demo-Laden. Das ist laut Watts deutlich besser, als sich auf Intuition zu verlassen.

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Werber sollen Virtual-Reality-Anzeigen besser auswerten können

Eye-Tracking-Technologie könnte auch die Werbung in Virtual Reality vorantreiben. VR-Brillen könnten ähnlich wie Amazons Kindle durch Werbeanzeigen günstiger werden, glaubt zum Beispiel HTC. Tobii und HTC kooperieren bereits und verbauten Eye-Tracking-Kameras in eine Vive-Brille.

Damit Unternehmen in VR-Werbung investieren, muss allerdings ihre Wirksamkeit nachgewiesen werden. Mit Hilfe von Pro VR Analytics kann zum Beispiel herausgefunden werden, an welchen Stellen Werbung in der virtuellen Welt am meisten Sinn ergibt. Oder welcher Bestandteil einer Anzeige besonders intensiv betrachtet wurde.

Pro VR Analytics kann in Unity-Apps eingebettet werden und ist für Unternehmen vorgesehen. Die Software soll laut Englund keine Daten speichern, es sei denn, der VR-Brillenträger erteilt seine vollständige Zustimmung.

In Augmented Reality lässt sich der Blick noch nicht verfolgen, laut Englund gibt es dafür zukünftig jedoch noch mehr Anwendungsgebiete als bei VR.

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