Mobil und stationär: Oculus patentiert VR-Brille mit Gamechanger-Potential

Mobil und stationär: Oculus patentiert VR-Brille mit Gamechanger-Potential

Ein neues Oculus-Patent beschreibt eine Virtual-Reality-Brille, die wahlweise mit einem Smartphone oder einem PC betrieben werden kann. Das Konzept hat Zukunft.

Das im Sommer 2016 angemeldete und kürzlich veröffentlichte Patent beschreibt eine VR-Brille, die als Alleskönner-Display für verschiedene Zuspieler wie einen PC oder mobilen Computer dient. Ein Bild im Patent (siehe Titelbild) zeigt unter anderem ein Smartphone, das nicht wie bei derzeit gängigen mobilen VR-Brillen als Display an der Vorderseite der Brille montiert, sondern am Hinterkopf in eine Halterung geschoben wird. Das soll für eine angenehmere Gewichtsverteilung beim mobilen Gebrauch sorgen.

Im Patent wird für beide Betriebsmodi eine Kabelverbindung beschrieben. Womöglich war im Sommer 2016 noch nicht absehbar, dass Ende 2017 gut funktionierende Drahtlosadapter verfügbar sein würden.

___STEADY_PAYWALL___

Interessant ist der Autor des Patents: Yury Petrov arbeitete seit der Gründungsphase im Herbst 2013 bis zum Sommer 2016 als Forscher für Oculus VR und wechselte dann nahtlos in die gleiche Position bei Apple.

Eine Allzweck-Brille gegen die Marktfragmentierung

Die im Patent beschriebene technische Lösung könnte das Beste aus zwei Welten vereinen: Die Portabilität einer Smartphone-Brille kombiniert mit dem Highend-Potenzial einer PC-Brille. Im Taschencomputer-Modus könnten grafische Details, Auflösung und Bildwiederholrate nach unten skaliert und die VR-Erfahrung im Kern bewahrt werden.

Im stationären Modus würde ein leistungsfähiger PC oder eine Konsole die VR-Brille voll ausreizen. Das Patent legt so einen Wechsel nahe und beschreibt die Grafikqualität im stationären Modus als "qualitativ hochwertig mit HD-Auflösung".

logo
  • checkMIXED.de ohne Werbebanner
  • checkZugriff auf mehr als 9.000 Artikel
  • checkKündigung jederzeit online möglich
ab 3,50 € / Monat
logo

Wirklich Sinn ergeben würde dieses Konzept jedoch erst mit einem in der VR-Brille verbauten Trackingsystem, so wie es bei Microsofts VR-Brillen für Windows oder Oculus' autarkem Prototyp Santa Cruz der Fall ist. Auch das Eingabegerät müsste für den mobilen und den stationären Modus identisch sein, um den Wechsel zwischen den Modi möglichst nahtlos zu gestalten und Entwicklern das Leben zu erleichtern.

Wie positioniert Oculus' Santa Cruz am Markt?

Oculus' Santa Cruz ist ein potentieller Kandidat für die im Patent beschriebene duale Nutzung. Der Prototyp hat zwar die benötigte Hardware noch direkt im Brillengehäuse verbaut. Aber bis zum Launch in 2019 bliebe Oculus genug Zeit, um einen Teil der Rechenleistung in einen Taschencomputer oder ein Smartphone auszulagern und ergänzend einen stationären Modus anzubieten, mit und ohne Kabel.

Santa Cruz könnte so auf einen Schlag mobile Brillen wie Oculus Go und Samsung Gear VR als auch die PC-Brille Oculus Rift überflüssig machen und den sehr kleinen, aber stark fragmentierten VR-Markt in einem Gerät zusammenführen.

Die Oculus-Strategie bis 2019 - soweit ersichtlich - fassen wir in diesem Artikel zusammen.

Mit vier unterschiedlichen VR-Brillen bis 2019 fragmentieren Facebook und Oculus einen Markt, der ohnehin winzig ist. Weshalb eigentlich?

"Santa Cruz": Erste Kurztests zu Oculus' autarker Highend-Brille *Update*

Auf der Oculus Connect 4 gewährte der Produktmanager Sean Liu einen Einblick in die Entstehung der autarken VR-Brille Santa Cruz.

Oculus: So entstand die autarke VR-Brille Santa Cruz

| Featured Image: Oculus VR