Militär-Hololens: Sci-Fi-Features wie im Computerspiel

Militär-Hololens: Sci-Fi-Features wie im Computerspiel

Die vom US-Militär und Microsoft entwickelte AR-Brille IVAS könnte schon bald zum Einsatz kommen. Was kann die AR-Brille alles?

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IVAS steht für Integrated Visual Augmentation System (Deutsch: “Integriertes Sichterweiterungssystem”) und wird seit Anfang 2019 in enger Zusammenarbeit mit Microsoft entwickelt.

Rund 25 Tests mit mehr als 1.000 Angehörigen der US-Armee wurden bereits durchgeführt, von Verbänden (circa 10 Mann) und Zügen (circa 50 Mann).

Zu Aufklärungszwecken kann der Hololens-Soldat eine Mikro-Drone entsenden und mit der AR-Brille steuern. Der Videofeed der Drone wird direkt an das AR-Display ausgegeben.

Das IVAS-Paket besteht aus der AR-Brille, einer am Körper getragenen Recheneinheit und drei Batterien pro Soldat. Daten werden mittels der Cloud ausgetauscht. Das fertige Gerät soll bei Nahkampfeinheiten, der Infanterie, Pionieren und Aufklärern zum Einsatz kommen.

AR-Visier hilft bei Feinderkennung

Eine weitere IVAS-Funktion sind biometrische Tracker, die die Hydrierung und Erschöpfung sowie das Stresslevel und die Temperatur des Soldaten überwachen. Letzteres ist nützlich, um frühzeitig eine mögliche COVID-19-Erkrankung zu erkennen. Die Militärbrille kann zudem auf Entfernung die Körpertemperaturen in der Nähe befindlicher Personen messen.

Was IVAS noch nicht beherrscht, ist eine AR-Zielhilfe, die Feinde automatisch erkennt und markiert. Diese Funktion wird mit Hilfe eines neuen Sturmgewehrvisiers bewerkstelligt, das ebenso Teil der IVAS-Tests ist. Die Soldaten sollen damit auf dreimal so weite Distanzen und in bis zu 900 Meter Entfernung Ziele treffen. Das Visier ermöglicht außerdem den Blick durch Rauch.

Diese visuellen Superkräfte für Soldaten brachte im vergangenen Jahr an der Hololens-Entwicklung beteiligte Microsoft-Angestellte auf: Die AR-Brille helfe Soldaten, Gegner wie in einem Videospiel zu töten und distanziere sie "von den grimmigen Folgen des Krieges und der Realität des Blutvergießens". Microsoft bot den verärgerten Angestellten an, das Projekt zu wechseln.