Metaverse-Sicherheit: Facebook investiert 50 Millionen US-Dollar

Metaverse-Sicherheit: Facebook investiert 50 Millionen US-Dollar

Facebook ist sich der vielen Social Media-Kritiken bewusst und möchte beim Metaverse vorausschauender handeln. Jedenfalls sagt es das – und deutet erste Taten an.

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Im eigenen Blog kündigen Facebooks zukünftiger Technikchef Andrew Bosworth und PR-Chef Nick Clegg ein 50 Millionen US-Dollar Investment in „globale Forschung und Programmpartner“ für die verantwortungsvolle Entwicklung von Metaverse-Produkten an.

„Das Metaverse wird nicht über Nacht von einem einzigen Unternehmen aufgebaut. Wir werden mit politischen Entscheidungsträgern, Experten und Industriepartnern zusammenarbeiten, um es zum Leben zu erwecken“, schreiben die Facebook-Manager.

Nutzer:innen müssten außerdem Werkzeuge für den Selbstschutz an die Hand bekommen, um sich im Metaverse sicher zu fühlen. Außerdem solle das Metaverse auf den Grundpfeilern Gleichberechtigung und Inklusion aufgebaut werden und barrierefrei sein.

50 Millionen US-Dollar in zwei Jahren – erste XR-Partner bekannt

Das Metaverse-Projekt stehe am Anfang eines langen Weges, schreiben die Facebook-Manager. Das jetzt angekündigte XR- und Forschungsprogramm über 50 Millionen US-Dollar bezeichnet Facebook als Startpunkt. Die Investitionssumme soll in den kommenden zwei Jahren auf verschiedene Projekte und Partner verteilt werden.

Als erster US-Partner steht die Organisation Amerikanischer Staaten fest. Die Organisation unterstützt die Weiterbildung von Studierenden, Kreativen und Kleinunternehmen.

In Afrika kooperiert Facebook mit Africa No FilterElectric South und Imisi3D, die sich mit digitalem, immersivem Storytelling befassen. Women In Immersive Tech unterstützt Frauen und unterrepräsentierte Gruppen im Mixed-Reality-Bereich.

Als akademische Partner stehen die Seoul National University und die Universität Hong Kong fest. In Singapur erhält das Centre for Technology, Robotics, Artificial Intelligence & the Law Geld von Facebook.

Facebooks schlanker Griff in die Portokasse: Ein kleines bisschen Metaverse-Sicherheit

Möglicherweise reagiert Facebook mit der Bekanntgabe des Programms auf die Kritik einiger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die in kürzlich veröffentlichten Berichten des Guardian und der Washington Post Bedenken bezüglich Facebooks dominantem Metaverse-Vorstoß äußerten. Eine Kritik lautete, dass Facebook nur noch mehr Online-Zeit für sich beanspruchen wolle, um mehr Daten abzugreifen.

Das mit 50 Millionen US-Dollar jedenfalls sehr geringe Investitionsvolumen bedarf bei Facebook sicherlich keiner langen Abstimmungsrunden. Zum Vergleich: Allein die Übernahme von Oculus ließ sich Facebook rund drei Milliarden US-Dollar kosten. Und diese Summe dürfte nur die Spitze des Eisbergs anschließender und zukünftiger Investitionen sein.

Die Frage drängt sich also auf, wen Facebook mit der Bekanntgabe des Programms beeindrucken will – die regulierenden Behörden sollten bei diesem Betrag nur mit den Schultern zucken. 50 Millionen US-Dollar für Sicherheit und verantwortungsvolle Entwicklung? Facebook könnte ebenso direkt ins Internet schreiben, dass Sicherheit, Privatsphäre und Datenschutz nur eine Fußnote im großen Metaverse-Plan sind.

Aber vielleicht ist das Investitionsprogramm tatsächlich nur der Auftakt für ein besseres Zukunfts-Facebook.

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Quellen: Facebook