Meta stoppt großes VR-AR-Projekt - Bericht

Meta stoppt großes VR-AR-Projekt - Bericht

Jetzt also doch: Meta hat das Projektteam für ein umfangreiches, neues XR-Betriebssystem für die eigenen VR- und AR-Geräte aufgelöst. Das bestätigt das Unternehmen offiziell. Die Mitarbeitenden des OS-Teams sollen ihr Wissen stattdessen direkt in den Produkt-Teams einbringen.

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Schon Anfang Januar berichtete die Webseite The Information, dass Meta-CEO Mark Zuckerberg die Arbeit am "XROS" genannten XR-Betriebssystem im November 2021 gestoppt haben soll. XROS sollte ein von Grund auf neu gedachtes und entwickeltes Metaverse-Betriebssystem werden. Die Software soll angeblich seit 2017 in Entwicklung sein und zuletzt mehr als 300 Fachkräfte beschäftigt haben.

Jetzt also doch: XROS liegt auf Eis

Nach der Enthüllung von The Information im Januar dementierte Meta zunächst die Behauptung, das OS-Projekt sei gestoppt worden. Meta-Manager Gabriel Aul beschrieb "verschiedene Richtungen", in die sich Meta bewege. Es sei weiter ein "hoch spezialisiertes OS" für die eigenen Geräte in Arbeit. Das Team würde wachsen, nicht schrumpfen.

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Jetzt berichtet The Information erneut, dass das 300 Personen starke OS-Team aufgelöst wurde. Die Seite bezieht sich dabei auf Informationen von drei unternehmensnahen Quellen.

Die Webseite vermutet, dass es sich bei dem Manöver um eine Sparmaßnahme handle und dass Meta bei der Produktentwicklung schneller vorankommen will. Die 300 Personen aus dem OS-Team wurden anderen Projekten zugewiesen.

Eine Meta-Sprecherin bestätigt die internen Umbauarbeiten. Die direkte Einbindung des OS-Teams in die verschiedenen AR- und VR-Teams beschleunige die Entwicklungen von spezifischen "Lösungen" innerhalb der Produktlinien. Meta wolle jedoch weiter "hoch spezialisierte Systeme" bauen, wie es zuvor schon Aul im Januar beschrieb.

Metas Metaverse-OS: Android ist schneller und günstiger

Bei diesen spezialisierten Systemen könnte es sich um Weiterentwicklungen des aktuellen Meta OS auf Android-Basis handeln, das auch für die Quest-Produktreihe zum Einsatz kommt. Dieser Weg ist für Meta zumindest kurzfristig schneller und günstiger, wie der VR-Entwickler Guy Godin (VR Desktop) bei Twitter erklärt.

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Ein von Grund auf neues OS hätte für Metas Content-Lieferanten laut Godin gravierende Folgen: Jede App im Quest Store müsse "aktualisiert und neu kompiliert werden, und einige Teile müssten komplett neu implementiert werden, um kompatibel zu sein." Dieser enorme Arbeitsaufwand sei ein neues Betriebssystem womöglich nicht wert, vermutet Godin.

Für Meta-CEO Mark Zuckerberg bedeutet es allerdings, dass seine Firma auch im Metaverse-Zeitalter zunächst weiter mit Software seines größten Konkurrenten Google hantieren muss.

Metas ehemaliger OS-Team-Leiter Mark Lucovsky arbeitet jetzt in ähnlicher Position bei der Google-Mutter Alphabet, das an der AR-Brille Project Iris samt AR-Betriebssystem entwickeln soll. Code-Leaks legen nahe, dass Apple ebenfalls an einem XR-Betriebssystem arbeitet.

Dass Meta bei der Produktentwicklung schneller agieren will, könnte mit den immer konkreter werdenden Gerüchten um Apples XR-Brille zusammenhängen, die Ende 2022 erscheinen soll.

Außerdem gerät Metas Börsenkurs zunehmend unter Druck, da die Investitionen ins Metaverse massiv sind, aber die XR-Sparte nur langsam wächst, während sich das Nutzer- und Umsatzwachstum im Kerngeschäft Social verlangsamt. Eine starke Apple-Brille könnte Meta auch im neuen Geschäftsfeld unter Druck setzen.

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Quellen: The Information, Guy Godin Twitter, 9to5 Mac