Meta Quest: Neue VR-Spiele haben es immer schwerer

Meta Quest: Neue VR-Spiele haben es immer schwerer

Im Quest Store floppen viele neue VR-Spiele, darunter auch sehr hochwertige Titel. Das ist kein gutes Zeichen für das Ökosystem.

Das Interesse an Meta Quest 2 ist im Vergleich zu den Vorjahren abgeklungen. Seit dem dritten Quartal 2022 sind die Umsätze rückläufig, das zeigen Metas eigene Zahlen.

Die Preiserhöhung im Sommer 2022 hatte sicher den größten Einfluss auf diese Entwicklung, aber sie wird nicht der alleinige Faktor sein. Die ungewöhnlich frühe Ankündigung der Meta Quest 3, die im Herbst auf den Markt kommt, wird ebenfalls viele Menschen vom Kauf abhalten, auch wenn das Gerät Quest 2 nur ergänzt statt ersetzt und das zu einem höheren Preis.

Weniger VR-Hits als 2022?

Dessen ungeachtet scheint die Kauflust der bestehenden Nutzerschaft ebenfalls abgenommen zu haben, zumindest wenn man einen Blick in den Quest Store wirft.

Entwickelnde dürfen keine Verkaufszahlen veröffentlichen, dennoch gibt es einen relativ verlässlichen Indikator für den finanziellen Erfolg oder Misserfolg einer Premium-App: die Anzahl Bewertungen im Quest Store. Wenn man davon ausgeht, dass durchschnittlich 1 Prozent aller Käufer:innen eine Bewertung abgibt, dann kann man anhand des Verkaufspreises grob den ungefähren Umsatz schätzen.

Ob eine VR-App letztlich profitabel ist oder zumindest die Entwicklungskosten einspielen kann, liegt an Faktoren wie Teamgröße und Entwicklungszeit. Handelt es sich um ein kleines Studio oder sogar um ein Soloprojekt wie Compound, dann braucht es weniger Umsatz, um eine VR-App in die Gewinnzone zu drücken.

Ausschlaggebend für die Vitalität eines Ökosystems ist, dass Entwickelnde genug verdienen, um neue Projekte zu finanzieren. Ansonsten sieht es langfristig düster für den Marktplatz aus.

logo
  • checkMIXED.de ohne Werbebanner
  • checkZugriff auf mehr als 9.000 Artikel
  • checkKündigung jederzeit online möglich
ab 3,50 € / Monat
logo

Metas VR-Ökosystem in der Talsenke

Schaut man sich die Quest-Store-Neuerscheinungen des Jahres 2023 an, so zeigt sich, dass es nur ein VR-Spiel gibt, das 1.000 oder mehr Bewertungen erhalten hat: der Taktik-Shooter Breachers mit 2.264 Bewertungen. Nur drei Titel erreichten zwischen 500 und 999 Bewertungen: Battle Talent, The Light Brigade und GRID Legends. Die Mehrheit der neuen VR-Spiele haben nicht mal 100 Bewertungen.

Qualitätstitel wie Another Fisherman's Tale (82), Ghost Signal: A Stellaris Game (158) oder Eye of the Temple (203) warten noch auf ihr wohlverdientes Publikum.

Für VR-Spiele, die 2022 erschienen, sieht die Sache besser aus. Hier zählte ich 15 Titel, die 1.000 oder mehr Bewertungen erhalten haben, sowie 16 weitere Titel, die zwischen 500 und 999 Bewertungen erhalten haben. Diese VR-Apps hatten allerdings auch bedeutend länger Zeit, um bei den Nutzer:innen anzukommen.

Nun geht im Sommer die VR-Nutzung erwartungsgemäß zurück und manche Titel entwickeln sich über die Jahre zu Erfolgsgeschichten, insbesondere dann, wenn sie dauerhaft gepflegt und mit neuen Inhalten versorgt werden.

Aber VR-Entwicklung scheint 2023 riskanter zu sein als in den Vorjahren, allein deshalb, weil die Auswahl an VR-Apps immer größer wird und damit der Wettbewerb. Womöglich bringt Meta Quest 3 ab dem Herbst einen neuen Schub. Doch das bleibt abzuwarten.