Meta Quest Pro: Was die XR-Brille ist und was nicht

Meta Quest Pro: Was die XR-Brille ist und was nicht

Meta Quest Pro wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet. Was kann das Headset und wozu existiert es?

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Meta Quest Pro ist seit mehr als zwei Wochen im Handel erhältlich. Der Staub hat sich gelegt und lässt einen nüchternen Blick auf das Headset zu.

In diesen zwei Wochen habe ich viel über das Gerät gehört, gelesen und gesehen. In zahlreichen Tests, bei Twitter und Youtube und von Bekannten, die das Headset gekauft und ausprobiert haben.

Aufseiten der Software fehlen schlicht die nötigen Produktiv-Apps. Zudem ist das Betriebssystem noch nicht ausgelegt für echtes Multitasking oder schnellen Zugriff auf Arbeitsfunktionen.

Was Meta Quest Pro wirklich ist:

Ein Developer Kit: Meta Quest Pro existiert in erster Linie, um Entwickelnde auf neue VR-Technologien vorzubereiten, sodass sie Apps für diese entwickeln. Ökosysteme stehen und fallen mit dem Software-Angebot und Meta kann damit nicht bis zum Launch der Meta Quest 3 warten, das geleakten Bauplänen zufolge einen Schwerpunkt auf Mixed Reality legt.

Ein Beta-Gerät und Experimentierplattform für Hard- und Software: Meta Quest Pro macht den Eindruck eines experimentellen und unfertigen Headsets. Warum? Weil es ein experimentelles und unfertiges Headset ist.

Meta Quest Pro ist ein Developer Kit für Entwickelnde, aber ebenso für Meta selbst. Hiermit erforscht und legt das Unternehmen das Fundament für neue Hardware und Schnittstellen, von denen es selbst noch nicht weiß, welche Auswirkung sie haben werden. Mit diesem Umstand lässt sich nicht schön werben, er entspricht aber der Wahrheit.

Eine Subventionshilfe: Wir wissen nicht, wie teuer Meta Quest Pro in der Herstellung ist, aber zu diesem hohen Preis dürfte Meta mit ziemlicher Sicherheit gute Margen fahren. Die zusätzlichen Einnahmen dürften die verlangsamten Verkäufe von Meta Quest 2 auffangen, und was noch wichtiger ist: in die Subvention der Meta Quest 3 fließen, die erneut zu einem Kampfpreis in die Läden kommen wird. Man könnte also sagen, dass Meta hier Unternehmen, Profis, Entwickelnde und gut betuchte VR-Begeisterte Meta Quest 3 mitfinanzieren lässt.

Ein Lieferkettenkatalysator: Zu guter Letzt hat Meta Quest Pro die Aufgabe, Lieferketten für kommende Headsets, insbesondere Meta Quest 3, zu etablieren. Stehen diese erst einmal, kann Meta besser skalieren und günstiger produzieren.

Fazit und Ausblick

Meta Quest Pro ist ein schwer definierbares Headset. Weil es unfertig und ein Experiment ist, das gefühlt noch in der Alphaphase steckt. In Meta Quest Pro drückt sich eher ein fernes Ziel und ein ehrgeiziger Anspruch aus als eine tatsächliche Leistung.

Der Grund ist leicht zu finden: Wir erleben gerade die Morgenstunden der Mixed-Reality-Ära und Produktivität. Meta weiß das: In einem Interview sagte Mark Zuckerberg, dass Meta Quest Pro nur die erste Version eines VR-Arbeitsgeräts sei, das erst mit Version 4 oder 5 voll ausgereift sein werde. Wenn alle zwei Jahre eine neue Meta Quest Pro erscheint, dann wäre das in acht bis zehn Jahren.

Mit Meta Quest 2 hat das Unternehmen bewiesen, was man mit Software aus einem Headset herausholen kann. Das Gerät hat seit Erscheinen eine Unmenge an Verbesserungen und neuen Features erhalten und mit Meta Quest Pro könnte es sich ähnlich verhalten. Möglich, dass das Headset diesen Artikel in einem Jahr Lügen straft.

Man sollte sich jedoch keinen Illusionen hingeben: Die erste Version der Meta Quest Pro existiert größtenteils wegen Meta Quest 3. Sie ist eine Brückentechnologie, die das Fundament für folgende Hardware-Generationen legt und wird wohl schon Ende 2023 nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit sein.