Kühe mit VR-Brille: So machen russische Farmer Rindviecher glücklich
Was tun, wenn das Rindvieh im Stall nicht glücklich ist? Russische Bauern setzen ihnen VR-Brillen auf. Kein Scherz.
In Zeiten des Klimawandels wird – völlig berechtigt – mit dem Finger auf die Massentierhaltung gezeigt. In der westlichen Welt essen wir viel mehr Fleisch, als wir brauchen, und sorgen durch die in mehrfacher Hinsicht ungesunde Nachfrage selbst für schlechte Haltungsbedingungen der Tiere.
Trotzdem ziehen Slogans wie "Milch von glücklichen Kühen": Emotionalisierende Werbung mit positivem Grundton. Wir glauben, die überzüchtete Milchkuh hat Spaß - und fühlen uns gleich besser.
___STEADY_PAYWALL___Immerhin versuchen manche Landwirte, es den Kühen so schön wie möglich zu machen: Rotierende Schrubber kraulen den Kuhrücken und in Russland macht man angeblich gute Erfahrungen mit Chopin im Kuhstall. Glückliche Kuh ist gleich bessere Milch, so die Überzeugung der Landwirte.
Das Glück der Rinder liegt ... unter der VR-Brille?
Russische Effizienz geht noch weiter: Um mit der europäischen Konkurrenz mithalten zu können, müssen Milch und Fleisch das gewisse Etwas haben. Die Idee: Das Rindvieh wird direkt mit der Digitalisierung konfrontiert, auf die unmittelbarste Art und Weise, die wir kennen: Virtual Rind-ality!
Mitarbeiter einer der größten Farmen in der Moskauer Region haben sich mit IT-Spezialisten zusammengetan, um den Einfluss einer VR-Brille auf Kühe zu untersuchen. Das Ziel ist ein marktfähiges VR-für-Kühe-Modell.
Auf die Idee kamen die Bauern durch verschiedene europäische Studien. Zum Beispiel wird auf die Universität Wageningen in Holland verwiesen - und die Käse-Profis müssen ja wissen, wovon sie reden. In den Studien werden Umweltbedingungen als direkter Faktor für die Gesundheit der Kühe beschrieben. Das steigere Qualität und Quantität der Milch.
No shit, Sherlock.
Melktechnik: Digitales Vorspiel auf virtuellem Sommerfeld
Anstatt den Rindern eine geile Weide zu Füßen zu legen, auf der sie gepflegt russisches Gras rupfen, ziehen die Farmer dort High-Tech als Lösung in Betracht. Dabei wird die VR-Brille zuerst einmal den "Besonderheiten der Kuhkopfstruktur" angepasst. Bei der Augenposition der Kühe dürfte das Sichtfeld sogar die Pimax-Macher vor Neid erblassen lassen – soviel ist sicher.
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Stellt sich eigentlich nur die Frage: Autarkes oder PC-basiertes VR? Wahrscheinlich kommt das darauf an, was dem jeweiligen Rindvieh an "Roomscale" zur Verfügung steht.
Die Software trägt schließlich der Tatsache Rechnung, dass Kühe Rottöne besser sehen können als Grün- oder Blautöne. Daraus wurde ein "einzigartiges Sommerfeldsimulationsprogramm" entwickelt. Ob die Brille ein Video-Streaming unterstützt, damit das Tier sein Fresschen findet und nicht in den nächsten Elektrozaun rennt, ist nicht bekannt.
Keine Angst, Bessie – du fühlst dich gleich richtig gut!
Die Ergebnisse sollen beeindruckend sein: Schon während der ersten Tests konnte angeblich (via mosreg.ru) eine Abnahme der Angst beim Milchvieh gemessen werden bei gleichzeitiger emotionaler Stimmungserhöhung der gesamten Herde. Endlich schottische Hochlandweiden mit spanischem Wärmebild für russisches Milchvieh!
Holy Cow!
Die östliche Kuh kommt also jetzt auch in den Genuss einer räumlichen Veränderung, ohne die Moskauer Kulturregion verlassen zu müssen. Während in den Kommentarspalten westlicher Medien hitzig diskutiert wird, ob und wie Virtual Reality Zukunft hat, wittern die russischen Farmer und IT-Spezis den großen Durchbruch und die Modernisierung der russischen Milchwirtschaft.
Backup-Strategie für Oculus & HTC: Stallgeruch entwickeln!
Sollte Facebook nicht mehr in VR investieren und Valve am Ende doch das Interesse an Half Life in VR verlieren, dann bleibt für HTC & Co. immer noch der Gang in den Stall. Zum Black Friday kommt die Vive Cowsmos dann mit einem Sack Kraftfutter – und einer Taschenlampe, damit das Tracking funktioniert. Letztere wird mit einem Vive Deluxe Audio Strap (Test) zwischen die Hörner gespannt, aus den Ohrhörern kommt – natürlich – Brahms.
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Die experimentellen Tests wurden auf der RusMoloko-Farm im Stadtteil Ramenskiy in der Moskauer Region durchgeführt. Der Bericht erschien zuerst auf Mosreg.ru.
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