Insomnia: VR-Schlafmaschine soll beim Einschlafen helfen

Insomnia: VR-Schlafmaschine soll beim Einschlafen helfen

Eine Studie des Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT) legt nahe, dass Virtual Reality beim Einschlafen hilft. Als Grundlage diente eine VR-Erfahrung, die Nutzer durch ihre eigenen Hirnwellen beeinflussen können.

Das Künstlerduo Betty Sargeant und Justin Dwyer, auch bekannt unter dem Namen PluginHUMAN, hat sich auf immersive Kunst spezialisiert. Ihre Kunstinstallation Inter-Dream von 2018 besteht aus einem Bett, entspannender Musik und einer VR-Brille, die dem Nutzer kaleidoskopische Bilder vorführt.

Mittels eines EEGs werden die Hirnwellen des Nutzers erfasst und in die VR-Erfahrung eingespiesen. So sieht jeder Nutzer eigene Formen und Farben und kann diese sogar beeinflussen.

___STEADY_PAYWALL___

Der RMIT-Doktorand Natahan Semertzidis hat die Kunstinstallation unter Mitwirkung des Künstlerduos auf das Vermögen hin untersucht, schlafbegünstigende mentale Zustände und allgemeines Wohlbefinden herbeizuführen.

Zwölf Probanden testeten Inter-Dream für die Studie, deren Ergebnisse frei zugänglich sind. Psychometrische und physiologische Messungen sowie nachträgliche Interviews ergaben ein positives Resultat: Die VR-Schlafmaschine soll negative Gefühle sowie Angstzustände signifikant reduziert und positive Emotionen gesteigert haben.

Neurofeedback hilft beim Einschlafen

"Gute Schläfer sind im Allgemeinen entspannter, während schlechte Schläfer sich auf die Sorgen und den Stress des vergangenen Tages konzentrieren. Nehmen wir auf diese Stimmungen positiven Einfluss, begünstigen wir besseren Schlaf", sagt Semertzidis.

logo
  • checkMIXED.de ohne Werbebanner
  • checkZugriff auf mehr als 9.000 Artikel
  • checkKündigung jederzeit online möglich
ab 3,50 € / Monat
logo

Die Studie habe zudem gezeigt, dass die Probanden aktiv und kreativ mit der VR-Erfahrung interagieren wollten. "Einige von ihnen sagten, dass sie sich auf eine Reise begaben, indem sie das System mit ihrem Geist manipulierten", sagt der Doktorand.

Die Studie wurde vom RMIT-Professor Fabio Zambetta beaufsichtigt. Zambetta relativiert die Ergebnisse: Für stichfeste Resultate müsste man zum einen eine größere Gruppe Patienten behandeln, zum anderen bräuchte man Technologie, die weniger aufdringlich ist. Die Studie sei dennoch faszinierend, weil sie nahelege, dass technologiegestütztes Neurofeedback bei der Erholung und der Begünstigung guten Schlafs helfen könne.

Ich hatte in diesem Kontext selbst schon ein Experiment durchgeführt und mich vor dem Einschlafen im Bett liegend mittels Art Plunge in eine VR-Rekonstruktion von Van Goghs Sternennacht versetzt. Dies in der Hoffnung, von dem Gemälde zu träumen oder luzides Träumen anzuregen. Leider verhinderte der Tragekomfort der VR-Brille, dass ich einschlief. Zur Entspannung trug die VR-Erfahrung aber zweifellos bei.

Titelbild: RMIT University, Quelle: RMIT University via VRScout

Weiterlesen über VR-Therapien: