I Expect You To Die 3 im Test: So geht Virtual Reality

I Expect You To Die 3 im Test: So geht Virtual Reality

Das Agenten-Abenteuer I Expect You To Die 3 schickt euch zum dritten Mal auf geheime VR-Mission. Wie schlägt sich das VR-Spiel auf der Meta Quest 2?

Ich wurde vergiftet, per Schleudersitz aus dem fahrenden Auto befördert, habe mir versehentlich eine Rohrzange gegen den Kopf geschlagen und mich mit explosivem Vodka in die Luft gesprengt. Das VR-Spiel „I Expect You To Die 3: Ein Rädchen im Getriebe“ macht seinem Namen alle Ehre und lässt mich als Agent Phoenix ein ums andere Mal von der virtuellen Klippe springen. Ob die Kreativität des neuesten Ablegers der VR-Puzzle-Reihe auch abseits der Bildschirmtode anhält, erfahrt ihr in meinem Test.

I Expect You To Die 3: Review in aller Kürze

I Expect You To Die 3 ist ein VR-Spiel, wie es sein muss. Interaktiv, kreativ, zugänglich. Die intuitive Steuerung und der hohe Komfort machen es auch für VR-Neulinge zu einer großartigen Erfahrung. Die Agenten-Geschichte lässt kein Klischee aus und bringt mich ein ums andere Mal zum Schmunzeln. Dazu kommen anspruchsvolle Rätsel und kreatives Level-Design. So geht VR – bitte mehr davon!

Verfügbar für: Meta Quest 2, Quest 3, Quest Pro, SteamVR

Primär getestet auf: Meta Quest 2

Ihr solltet I Expect You To Die 3 spielen, wenn …

  • euch die ersten beiden Teile gefallen haben,
  • ihr knackige VR-Rätsel liebt und
  • Agenten-Parodien wie Austin Powers genau euer Ding sind.

I Expect You To Die 3 ist für euch weniger geeignet, wenn …

  • ihr nach zwei Teilen genug vom Agenten-Setting habt,
  • euch Puzzle-Spiele generell nicht zusagen und
  • ihr VR-Spiele nicht gern im Sitzen spielt.

Grandios inszenierter Agenten-Escape-Room

I Expect You To Die 3 startet mit einem kurzen Tutorial, bevor es euch in eine der besten Intro-Szenen schickt, seit es VR-Spiele gibt. Inspiriert von den klassischen James-Bond-Filmen, gleitet ihr durch nahtlos ineinander übergehende Szenen, begleitet vom Schatten der Antagonistin und einem fantastischen Song, der glatt aus dem nächsten Bond-Film stammen könnte.

Der dritte Teil der Agenten-Saga ist – wie schon die Vorgänger – im Kern ein virtueller Escape-Room. Jede Mission schmeißt mich in ein neues Szenario und ich muss selbst herausfinden, was hier zu tun ist. Erst durch Inspizieren meiner Umgebung komme ich voran.

Im Level-Design stecken sehr viel Liebe zum Detail und unzählige Agenten-Klischees, die mich immer wieder zum Schmunzeln bringen. Besonders lobenswert ist die durchgehend hohe Qualität aller Sprecher:innen, die meine teils absurden Aktionen mit amüsanten Kommentaren begleiten.

Knackige Rätsel und viel Interaktivität

In Schubläden, Spinden, Notizen oder Audiologs, finde ich Hinweise, die mich meinem Ziel näherbringen. Mal muss mich einen versteckten Computer finden, mal einen Roboter austricksen oder einen Fingerabdruckscanner überlisten.

Dabei kann ich alles ausprobieren, was die Umgebung hergibt und viel Unsinn fabrizieren, der mich ein ums andere Mal in den Bildschirmtod führt. VR-Agent:innen müssen ordentlich Hirnschmalz investieren, wenn sie durch die Kampagne kommen wollen. Die Rätsel sind mitunter ziemlich knackig, bleiben aber stets fair.

Ein Fünkchen Agenten-Rogue-like

Die anfangs skizzierten Tode sind dabei Programm. Drückt ihr den falschen Knopf oder mischt versehentlich zwei inkompatible Flüssigkeiten, endet die Mission vorzeitig und es geht von vorn los. Innerhalb eines Auftrags gibt es keine Checkpoints, was gelegentlich frustrierend sein kann.

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Der wiederkehrende

Der wiederkehrende "Robutler" sorgt in I Expect You To Die 3 für einige Lacher. | Bild: Schell Games

Besonders, wenn ihr mehrmals am gleichen Rätsel scheitert und alle vorherigen wiederholen müsst, bevor ihr es erneut probieren dürft. In den meisten Fällen verabschiedete ich mich aber mit einem Schmunzeln und war motiviert, es beim nächsten Mal besser zu machen.

Dennoch wäre eine dezente Hinweisfunktion wünschenswert gewesen. Zur Not könnt ihr in den Optionen zur Barrierefreiheit die aktuelle Mission immerhin überspringen und die nächste Aufgabe in Angriff nehmen. Dabei verpasst ihr natürlich sämtliche Nebenaufgaben, Fundstücke und Story-Einlagen. Immerhin fasst euer Kollege die Geschehnisse im Anschluss kurz zusammen.

Clevere Telekinese-Funktion und Action im Sitzen

Gespielt wird I Expect You To Die 3 im Sitzen, was nicht heißt, dass das Spiel keine Action-Einlagen bietet. Es gibt Verfolgungsjagden, Feuergefechte und andere Konfrontationen, die stets zu überraschen wissen.

Damit ich während der Rätselphasen sämtliche Gegenstände im Raum erreiche, wurde Agent Phoenix dankenswerterweise ein Telekinese-Chip ins Hirn gepflanzt. Mit Joystick und gehaltener Trigger-Taste bewege ich Objekte durch die Luft oder lege entfernte Schalter und Hebel um.

Agent Phoenix liest im VR-Spiel I Expect You To Die 3 einen Umschlag mit mysteriösen Symbolen.

Die Rätsel in I Expect You To Die 3 sind stets fordernd, aber nie unfair. | Bild: Schell Games

Da sich im Laufe einer Mission ordentlich Zeug um mich herum ansammelt, kann es schnell unübersichtlich werden. Hier versucht I Expect You To Die 3 mit einer Freeze-Funktion für Ordnung zu sorgen. Bewege ich ein Objekt per Telekinese, kann ich es per Tastendruck in der Luft schwebend „verankern“, mich um etwas anderes kümmern und später wieder darauf zurückgreifen.

Dadurch muss ich nicht ständig nach neuen Ablagemöglichkeiten suchen. Die Steuerung geht leicht von der Hand und ist sehr intuitiv. Nur bei zeitkritischen Rätseln, bei denen ich mehrere Objekte schnell umherwirbeln muss, kann das Handling manchmal fummelig werden.

I Expect You To Die 3-Fazit: Agenten-Spaß mit Kopfnüssen

Entwickler-Studio Schell Games gelingt es, den Charme alter Agenten-Film-Klassiker einzufangen und ihn in ein anspruchsvolles, amüsantes und technisch einwandfreies VR-Spiel zu packen. Garniert mit einer Prise nie zu aufdringlichem Humor, tollen Sprecher:innen, einer netten Geschichte und ganz viel Liebe zum Detail, macht auch der dritte Teil der Reihe durchgehend Spaß.

Die Rätsel sind stets anspruchsvoll, steigern sich sinnvoll innerhalb der Missionen und bleiben dabei stets fair. Lediglich eine kleine Hinweis-Funktion für die ganz harten Kopfnüsse hätte nicht geschadet. Da es keine Checkpoints innerhalb der Missionen gibt, kann es schnell zu Frustmomenten kommen, wenn der Knoten einfach nicht platzen will.

I Expect You To Die 3 könnt ihr hier kaufen