HTC Vive: Racket Nx im Test - Cyber-Sport der Spitzenklasse

HTC Vive: Racket Nx im Test - Cyber-Sport der Spitzenklasse

Mit "Racket: Nx" für HTC Vive kann man im eigenen Wohnzimmer Cyber-Squash spielen - in 360-Grad und einem futuristischen Gaming-Dome.

Das Spielprinzip von "Racket: Nx" ist im Kern einfach und erinnert an Squash. Mit einem Schläger muss man einen Ball gegen eine Wand feuern. Der Ball prallt ab, kommt zurück und will erneut auf die Reise geschickt werden. Und so weiter.

Doch in der Virtual Reality ist man nicht mehr an die physischen Bedingungen der Realität gebunden. Die Entwickler One Hamsa nutzen das und modifizieren das klassische Spielprinzip grundlegend. Statt den Ball an eine flache Wand zu schlagen, steht man in der Mitte eines futuristischen Gaming-Domes, dessen Fläche in 360-Grad bespielbar ist.

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Das Spiel im Spiel

Da das alleine auf Dauer nicht sehr unterhaltsam wäre, haben sich die Entwickler ein interessantes Element einfallen lassen: Ähnlich wie beim Spieleklassiker Alleyway muss man den Ball auf vorgegebene Flächen feuern.

Trifft man die, bekommt man Punkte und Zeit gutgeschrieben. Zielt man daneben, beschleunigt man einen Countdown, der permanent nach unten zählt. Ist die Uhr abgelaufen, ist das Spiel vorbei.

Der Spielablauf gewinnt je nach Spielmodus- und dauer an Komplexität. Plötzlich tauchen Flächen auf, die den Ball einsaugen und an anderer Stelle ausspucken oder die Zeit abziehen, statt gutzuschreiben - die sollte man nach Möglichkeit nicht treffen.

Im Arcade-Modus tritt man nur gegen die Uhr an und versucht, einen Highscore aufzustellen. Im Szenario-Modus muss man vorgegebene Flächen treffen, die nach und nach auftauchen. Auch hier spielen die Entwickler mit dem Schwierigkeitsgrad, beispielsweise bewegen sich Ziele in 360-Grad im Dome herum. Das macht es ungleich schwieriger, einen Treffer zu platzieren.

Auch ein Multiplayer-Modus ist in der Early-Access-Version schon integriert und betriebsbereit. Übers Internet tritt man gegen einen zweiten Spieler an, schlägt wie beim Squash immer abwechselnd. Wer mehr farbige Flächen mit weniger Schlägen trifft, gewinnt.

Fühlt sich an wie echter Sport

"Racket: Nx" fühlt sich nicht wie ein Videospiel an, sondern als hätte man die Sportstätte der Zukunft in seine eigenen vier Wände integriert. Schläger und Ballphysik sind so akkurat und glaubhaft simuliert, dass man schnell vergisst, dass man eigentlich nur in der Mitte eines Zimmers steht, mit einer VR-Brille auf dem Kopf und einem 3D-Controller in der Hand.

Völlig intuitiv spielt man den Ball als harten Volley oder mit reichlich Schnitt zurück. Bei der Orientierung in der 360-Grad-Arena hilft der Raumklang, dank dem man klar und deutlich hören kann, aus welcher Richtung sich der futuristische Holoball nähert.

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Natürlich profitiert das Spiel davon, dass es gar nicht erst versucht, einen realen Sport zu imitieren. Würde man beispielsweise Tennis in VR spielen wollen, hätte man eine bestimmte Erwartungshaltung an die Flugkurve des Balles oder das Gewicht des Schlägers.

Dass das Szenario von "Racket: Nx" komplett fiktiv ist, dient so der Glaubhaftigkeit der Cyber-Sportart. Sie definiert sich selbst, während sie auf Basis von Feedback aus der Community entwickelt wird.

Es darf geschwitzt werden

Und weil das virtuelle Erlebnis so glaubhaft ist, ist man mit vollem Körpereinsatz dabei, wirbelt herum, bis man kräftig schwitzt unter der VR-Brille. Das sind echte Kalorien, die der Körper im eigenen Ofen verbrennt. Warnung für Vielschwitzer: Zu viel Schweiß kann HTC Vive offenbar beschädigen.

Störend sind gerade bei "Racket: Nx" das Kabel und der geringe Tragekomfort der Vive-Brille. Da man sich permanent dreht, wickelt man sich die Schnüre schnell um die Beine.

Mit einer neuen Generation VR-Brille ohne Kabel, dafür mit weiterem Sichtfeld und höherer Auflösung, habe ich jedoch keinen Zweifel daran, dass sich um solche Titel eine neue Szene für VR-Sport entwickeln wird. Zu reizvoll ist die Kombination aus Körperlichkeit und Gaming-Erlebnis.

Fazit: Pflichtkauf für VR-Enthusiasten mit Spaß an der Bewegung

Wer mit Bewegungsspielen für HTC Vive etwas anfangen kann, findet in "Racket: Nx" das stärkste derzeit verfügbare Virtual-Reality-Sportspiel. Die Early-Access-Version bietet schon jetzt genug Inhalt und einen funktionierenden Online-Modus, um den Preis von 19,99 Euro zu rechtfertigen. Die finale Version soll im vierten Quartal 2017 erscheinen und deutlich mehr Inhalt bieten.

Wie kaum ein anderer Titel zeigt "Racket: Nx" eindrucksvoll, dass das neue Medium dazu in der Lage ist, den realen Raum mit einer virtuellen Dimension zu erweitern. Die Virtual Reality macht aus dem eigenen Zuhause eine Multifunktionsarena für neue Aktivitäten. Trotz dieser Wirkung hält sich der reale Platzbedarf in Grenzen, das Entwicklerstudio gibt für die Trackingfläche keine Mindestgröße vor.

Wer sich von den Qualitäten von "Racket: Nx" vor dem Kauf überzeugen möchte, findet bei Steam eine kostenlose Demo.

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| Featured Image: One Hamsa