Highend-VR-Brille Xtal bekommt Wireless-Variante
6. Januar 2023:
Vrgineers hat uns mittlerweile einige weitere Details verraten. Die kabellose Variante des Highend-VR-Headsets trägt den Namen "XTAL 3 with wireless module". Ältere, verkabelte Exemplare der Xtal 3 werden sich künftig mit einzeln erhältlichen Wireless-Modulen nachrüsten lassen.
Der Begriff "Standalone" war ein Fehler in der Pressemitteilung. Die "XTAL 3 with wireless module" kann nicht eigenständig betrieben werden. Es ist ein Headset mit Wireless-Modul für den drahtlosen Betrieb an einem Rechner.
Das Profi-Headset Xtal 3 bekommt eine drahtlose Variante. Ein Streaming-Modul verlagert einen Teil des Gewichts an den Gürtel.
Die VR-Brille Xtal 3 bietet Highend-Features für höchste Ansprüche. Seit April 2022 ist das Headset von Vrgineers zum üppigen Preis von 8.900 US-Dollar (VR-Version) oder 11.500 US-Dollar (Mixed-Reality-Version mit hochwertigen 4K-Kameras) erhältlich. Kunden gibt es vorwiegend im Bereich der Industrie und des Militärs. Mit der MR-Version sehen Kampfpiloten detailreich reale Instrumententafeln sowie ihre Hände fürs Handtracking ergänzend zur VR-Simulation.
Ein verbleibender Störfaktor ist das Kabel zum Highend-PC. Im Rahmen der CES 2023 kündigt Vrgineers das drahtlose "Xtal Wireless Headset" an, bei dem es lediglich ein Kabel vom Headset zu einem Gürtelmodul gibt. Passend zum Anspruch professioneller Virtual Reality arbeitet es mit latenzarmem Streaming nach dem Standard Wi-Fi 6E, das im Sechs-Gigahertz-Band überträgt.
___STEADY_PAYWALL___WiFi 6 fürs Highend-VR-Headset
Für gewöhnlich wäre die nötige Datenrate selbst für den modernen Standard zu hoch. Im herkömmlichen Kabelbetrieb löst die VR-Brille pro Auge mit 3.840 mal 2.160 Bildpunkten auf, bei einer Bildwiederholrate von 75 Hz. Alternativ werden auch 2.560 mal 1.440 Bildpunkte pro Auge bei 120 Hz unterstützt.
Zur Lösung des Problems hat Vrgineers einen Modus entwickelt, der in einer komprimierten Auflösung von 2.560 mal 1.440 Pixeln pro Auge läuft. Für noch weniger Bandbreite senkt er die Bildwiederholrate auf 70 Hertz. Die Lösung macht sich proprietäre Technik der Firma Imrnext zunutze, die im Streamingbereich auch mit Firmen wie HP, HTC oder Nofio zusammenarbeitet.
Anders als bei mancher vergleichbarer Umsetzung sitzt die Übertragungstechnik am Hosenbund statt auf dem Kopf. Das Gürtel-Modul der Vrgineers hat Antennen verbaut und dient zugleich als Akku-Pack, dessen Kapazität Nutzende an ihre Bedürfnisse anpassen können. Ein auf der CES präsentierter Prototyp wiegt 920 Gramm. Eine finale Version mit 500 Gramm Gewicht soll den Formfaktor eines Smartphones bekommen.
Vor dem Betrieb verbinden Nutzer:innen ihre PC-Grafikkarte per USB und DisplayPort mit einem proprietären Access-Point von Imrnext. Er konvertiert das Signal für die Übertragung per Wi-Fi 6E. Der Hersteller verspricht dabei eine stabile Übertragungsqualität.
Imrnexts "Director of Engineering and Delivery" Phil Purdy zeigt sich zuversichtlich, dass die kabellose VR-Brille mehr Einsatzmöglichkeiten bieten kann: "Die Xtal vom Kabel zu befreien, wird mehr dynamische Usecase-Szenarien ermöglichen und die Qualität von Einzelnutzer- und Multi-Nutzer-Simulationen sowie Trainingsübungen verbessern."
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Auslieferung im dritten Quartal
"Als Zulieferer der Verteidigungsindustrie glauben wir fest daran, dass die Wireless Xtal die beste Wahl für Usecases wie Maschinen- und Flugzeugwartung, Rettungs- und Löscheinsätze sowie das Training von Spezialkräften sein wird", erläutert Vrgineers CEO Marek Polcak, "überall dort, wo völlige Immersion, Freiheit und viel Leistung ein Muss ist."
Die Vrgineers nennen ihre neue drahtlose VR-Brille zwar ein "Standalone Virtual Reality Headset", erklären aber nicht, in welcher Weise sich das Gerät möglicherweise ohne einen PC als Zuspieler betreiben lässt.
Unklar ist zudem, ob auch ältere verkabelte Modelle der Xtal 3 für den Wireless-Einsatz nachgerüstet werden können. Bisher erwähnt Vrgineers nur ein Add-on-Modul für die Highend-PC-VR-Brille Somnium VR1: Für sie wird es nach dem Release eine Wireless-Erweiterung der Firma geben.
Vorbestellungen für das Xtal Wireless Headset werden ab sofort unter der E-Mail-Adresse business(at)vrgineers.com entgegengenommen. Der Hersteller plant die Auslieferung im dritten Quartal 2023.
Professionelle (verkabelte) Highend-Alternativen bietet der finnische Konkurrent Varjo mit der VR-3 und XR-3. Mit der Varjo Aero (Test) wagt sich Varjo zum ersten Mal ins Segment der Enthusiasten und Sim-Fans.
Die günstigere Standalone-VR-Brille Vive Focus 3 (zum Test) nutzt übrigens schon jetzt Streaming per Wi-Fi 6E: Bei einer Mehrspieler-Testrunde in der VR-Arcade Zero Latency blieb die Übertragung erfreulich stabil und latenzarm.
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