KI-Software "Headshot" macht aus einzelnem 2D-Foto einen 3D-Avatar

Die KI-gestützte Designsoftware „Headshot“ kann auf Basis eines Fotos ein dreidimensionales Modell erstellen, das mit den Schöpfungen menschlicher Designer mithalten kann.
Mit dem Programm „Character Creator 3“ könnt ihr virtuelle Avatare erstellen. Die je nach Einstellung mehr oder weniger realistischen Kreationen können beispielsweise mit der Unreal Engine 4, Unity oder 3D Tools verwendet werden.
Die Entwickler der Software haben jetzt ein neues Plugin herausgebracht, mit dem ihr nur anhand eines einzelnen Fotos dreidimensionale Computermodelle von Menschen erstellen könnt.
Headshot ist für Anfänger und Profis
Laut Hersteller Reallusion funktioniert der Auto-Modus KI-gestützt: Ein maschinelles Lernverfahren unterstützt bei der Kreation und Animation der Digitalköpfe. Die KI analysiert den realen Kopf auf Elemente wie Haarfarbe oder Textur der Haut und berechnet das 3D-Modell. Pro 3D-Modell soll eine Aufnahme und ein Arbeitsschritt ausreichen.
Natürlich arbeitet der Auto-Modus nicht perfekt. Die erstellten Charaktere können im Anschluss manuell verfeinert werden. Hierfür lassen sich das verwendete Bild und der digitale Entwurf übereinander legen, beispielsweise um Konturen zu verfeinern.
MIXED.de ohne Werbebanner
Zugriff auf mehr als 9.000 Artikel
Kündigung jederzeit online möglich
Besonders wichtig dürfte sein, dass Headshot die Modelle selbst erstellt und vom Nutzer kaum Vorkenntnisse erwartet werden, zumindest für die Grundfunktionen. Profis sollten aber genug Funktionen finden, um die KI-generierten Charaktere bis ins kleinste Detail zu perfektionieren.
Der KI-Kreislauf schließt sich: Aus Fake-Personen werden glaubhafte Videospielcharaktere
Im KI-Kontext ergibt sich bei Headshot eine spannende Beobachtung: Digitale Charaktere anhand eines einzelnen Fotos erstellen zu können, erleichtert Designern die Arbeit. Für das Vorlagenfoto braucht man allerdings theoretisch eine Einwilligung der porträtierten Person.

Aus den KI-generierten Fake-Profilfotos werden glaubhafte digitale Charaktere für Videospiele. Persönlichkeitsrechte werden hier garantiert nicht verletzt. BILD: Reallusion
Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen und außerdem eine facettenreiche Sammlung unterschiedlichster Charaktere zu haben, sammeln Headshot-Nutzer mit GAN-Netzen (Hintergrundwissen) erstellte Porträtfotos, die von der Software gut verarbeitet werden können. Solche Bilder lassen sich beispielsweise kostenlos und schnell auf der Webseite thispersondoesnotexist.com generieren.
Hier schließt sich ein Kreislauf: Eine KI-gestützte Software verarbeitet von einem KI-System erstelltes Material für insgesamt deutlich schnellere, automatisierte Arbeitsprozesse. Aus gutem Grund geht Adobes Technikchef Abhay Parasnis also davon aus, dass Künstliche Intelligenz (Fachbegriffe erklärt) in den kommenden Jahren viel mehr Menschen den Einstieg in die Medienkreation ermöglichen wird.
Quelle: Reallusion
Weiterlesen über KI-generierte Dinge
- KI generierte Katzenfotos: Webseite “Diese Katze existiert nicht” ist ziemlich unheimlich (ABO)
- Größte US-Bank setzt zukünftig umfassend auf KI-generierte Werbung
- Künstliche Intelligenz: Spione unterwandern Linkedin mit KI-generierten Profilbildern
Hinweis: Links auf Online-Shops in Artikeln können sogenannte Affiliate-Links sein. Wenn ihr über diesen Link einkauft, erhält MIXED.de vom Anbieter eine Provision. Für euch verändert sich der Preis nicht.