Samsung forscht an 3D-Controllern mit magnetischem Tracking

Samsung forscht an 3D-Controllern mit magnetischem Tracking

Tracking per Magnetfeld könnte räumliche erfasste Controller für autarke VR-Brillen ermöglichen. Samsung hat ein entsprechendes Patent eingereicht.

Apple, Google, Microsoft: Sie alle arbeiten mit Hochdruck daran, Computern das Sehen beizubringen. Mit Hilfe cleverer Algorithmen und integrierter Tiefenkameras dürften sich VR-Brillen über kurz oder lang auch ohne externe Sensoren oder Lighthouse-Basisstationen im Raum orientieren können.

Für die Erfassung von 3D-Controllern entsteht dadurch ein neues Problem: Geraten die Eingabegeräte aus dem Sichtfeld der Kameras, wird deren räumliche Position nicht mehr erfasst. Controller, die auf ein 3D-Tracking mittels Magnetfeld setzen, könnten eine Lösung sein.

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Kein Neuland für Samsung

Auf der CES 2016 zeigte Samsung den Prototyp eines 3D-Controllers namens "Rink", der für Gear VR und andere mobile VR-Brillen entwickelt wurde. Die Besonderheit der beiden Handcontroller: Ihre Position im Raum wird per magnetischem Tracking erfasst. Auf der VR-Brille wird eine Basisstation montiert, die ein Magnetfeld erzeugt. Die Sensoren in den Controllern erfassen die Intensität des Magnetfelds und berechnen hieraus die räumliche Position relativ zur Basisstation.

Rink_Controller

So sieht der Rink-Prototyp aus, den Samsung vor 18 Monaten vorstellte. BILD: Samsung

Der Vorteil magnetischer Trackingsysteme ist, dass sie anders als optische Verfahren keine Probleme mit Verdeckung haben. Da das Magnetfeld Materie durchdringt, spielt es keine Rolle, ob die Sensoren Sichtkontakt zur Basisstation haben. Die Technologie hat jedoch den Nachteil, dass sie relativ störanfällig ist: Sind andere elektronische Geräte in der Nähe, kann es zu einer Überlagerung von Magnetfeldern kommen. Dies wiederum beeinträchtigt das Tracking.

Samsung patentiert Magnetfeldcontroller

Räumliche Bewegungserfassung mittels Magnetfeldern ist nicht neu: Die 3D-Controller des Stem-Systems machen sich die Technologie zunutze. Laut dem Hersteller kann dieses Bewegungen im Radius von 2,5 Metern räumlich erfassen. Unterstützer der Kickstarter-Kampagne aus dem Jahr 2013 warten jedoch immer noch auf die Auslieferung des Systems. Laut Sixense sollen die ersten Protoypen diesen Sommer verschickt werden.

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Von den Rink-Controllern hörte man seit der Vorstellung auf der CES vor 18 Monaten nichts mehr. Dass sich das Unternehmen immer noch für die Technologie interessiert, beweist ein Patentantrag, der von Upload VR entdeckt wurde. Das Patent wurde vergangenen Dezember beim US-amerikanischen Patentamt eingereicht wurde und beschreibt ein elektronisches Gerät, dessen räumliche Koordinaten mittels eines magnetischen Felds bestimmt werden.

Mobilen VR-Brillen fehlt immer noch ein 3D-Interface

Auf einer Abbildung, die dem Patent beigefügt ist, sieht man eine Samsung Gear VR mit einer aufmontierten Basisstation und zwei Handcontroller, die an den Rink-Prototyp erinnern. Der 3D-Controller würde Samsungs VR-Brille sinnvoll ergänzen, könnte aber auch erst mit der nächsten Generation von Gear VR erscheinen. Laut einem Bericht arbeitet Samsung an einer autarken Highend-Version von Samsung Gear VR, die mit einem extrem hochauflösenden Display ausgerüstet ist.

Von einem 3D-Controller würden auch die kommenden Daydream-Brillen von HTC und Lenovo profitieren, die noch dieses Jahr erscheinen sollen. Für die Geräte wurde bisher noch kein 3D-Interface angekündigt. Microsoft hat für die Windows-Brillen zwar räumlich erfasste Controller vorgestellt, bislang ist aber unklar, wie diese genau getrackt werden.

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| Featured Image: Samsung | Source: Upload VR