Ein Mikrosensor soll das Eyetracking revolutionieren

Ein Mikrosensor soll das Eyetracking revolutionieren

Das kanadische Unternehmen Adhawk Microsystems hat einen Mikrosensor entwickelt, der kamerabasiertes Eyetracking überflüssig machen und in eine herkömmliche Brille passen soll. Nun investieren Intel und andere Risikokapitalgeber 4,6 Millionen US-Dollar in das Unternehmen, um die Technologie auf den Markt zu bringen.

Aktuelle Eyetracking-Technologie nutzt Kameras, die die Augenbewegungen der Nutzer filmen. Dabei müssen hunderte Bilder pro Sekunde ausgewertet werden. Adhawks Mikrosensor ist kleiner als ein Reiskorn und eliminiert diesen rechenintensiven Vorgang. Dadurch könnte die Technologie in VR- und AR-Brillen mit ultraschmalem Formfaktor integriert werden.

Ein Youtube-Video zeigt, wie das Mikrosystem funktioniert. Ein Lichtstrahl scannt in hoher Geschwindigkeit das Auge. Das reflektierte Licht fällt auf eine lichtempfindliche Fotodiode. Aus diesen Informationen werden anschließend die präzisen Koordinaten der Augenstellung hergeleitet.

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So könnte die Integration in eine AR-Brille aussehen. BILD: Adhawk

Das Auge wird laut Adhawk bis zu 3.000 Mal pro Sekunde erfasst. Dank der hohen Trackingfrequenz soll die Technologie Augenbewegungen bis zu 50 Millisekunden im Voraus erkennen können. Die Lösung ist zudem äußerst energieeffizient: Eine Knopfbatterie soll für einen ganztätigen Betrieb ausreichen.

Per Eyetracking den Gefühlszustand des Nutzers ermitteln

Eyetracking ist eine Schlüsseltechnologie der Virtual und Augmented Reality. Sie ermöglicht Blicksteuerung und damit neue Formen der Interaktion mit digitalen Inhalten, Augenkontakt in Social-VR-Apps und Foveated Rendering. Bei dem Renderverfahren wird nur der Bereich des Displays in vollen Details dargestellt, auf den der Nutzer gerade blickt. Die frei gewordene Rechenleistung kann in eine höhere Bildauflösung oder bessere Effekte fließen.

Laut Adhawks CEO Neil Sarkar ist die Technologie ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu drahtlosen VR- und AR-Brillen mit schmalem Formfaktor. Er sieht besonders in Spielen interessante Anwendungsszenarien für die hauseigene Technologie.

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"Wir fanden heraus, dass wir bei einer genug hohen Trackingfrequenz Einblicke in den Gefühlszustand des Nutzer erhalten und ermitteln können, ob er müde, interessiert, verwirrt oder ängstlich ist. Diese Information könnte man in VR- und AR-Erfahrungen einspeisen, um die Immersion zu erhöhen", sagt Sarkar in einer Pressemitteilung.

Das Unternehmen verkauft ein Entwicklerkit. Anfragen kann man es über die offizielle Internetseite.

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HTC

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https://www.youtube.com/watch?time_continue=4&v=EHCwIfmNPFo

| Featured Image and Source: Adhawk