Digilens: Plastik-Display soll AR-Brillen leichter und günstiger machen

Digilens: Plastik-Display soll AR-Brillen leichter und günstiger machen

Damit sich AR-Brillen durchsetzen können, müssen sie leicht und günstig in der Produktion sein. Der Display-Spezialist Digilens glaubt, die Lösung gefunden zu haben: Wellenleiter aus Plastik, die leichter und einfacher herzustellen sind als klassische Glas-Wellenleiter.

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Digilens ist ein Urgestein der AR-Industrie und entwickelt seit knapp zwei Jahrzehnten Wellenleiterdisplays. Wellenleiter gelten als derzeit vielversprechendste Display-Technologie für AR-Brillen, da sie einen vergleichsweise kompakten Brillenformfaktor sowie ein klares und helles Bild ohne künstlich abgedunkelte Linsen ermöglichen. Sie kommen unter anderem in Hololens und Magic Leap 1 zum Einsatz. Beides Geräte, die mehrere tausende US-Dollar kosten.

Nun hat das Unternehmen eine erweiterte Partnerschaft mit Mitsubishi Chemical bekannt gegeben, die zum Ziel hat, die ersten hochwertigen und zugleich günstigen Plastik-Wellenleiter in großen Stückzahlen herzustellen.

Digilens liefert die Technologie, andere sollen produzieren

"Glas ist die größte Kostenkomponente des Wellenleiters", sagt CEO Chris Pickett gegenüber Protocol. In der Massenfertigung des Plastik-Displays könnten die Herstellungskosten zwischen 25 und 40 Prozent gesenkt werden, schätzt Pickett. Produzieren soll die Wellenleiter Partner und Material-Spezialist Mitsubishi Chemical.

Digilens selbst will kein Hersteller werden und stattdessen seine Technologie an andere Unternehmen lizenzieren. Zu den ersten Kunden gehören Hersteller aus Südkorea und China sowie der deutsche Automobilzulieferer Continental, der an AR-Displays für Fahrzeuge arbeitet und neben Samsung, Niantic und Sony 50 Millionen US-Dollar in Digilens investiert hat.

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Erste AR-Brillen mit Plastik-Wellenleiter ab 2022

Die Ankündigung folgt auf die Vorstellung eines Referenzdesigns für schlanke AR-Brillen namens "Design v1". Das autarke Gerät stellt 1.280 mal 720 Punkte pro Auge dar bei einer Sichtfeldweite von 50 Grad (diagonal) und besteht aus Brillenrahmen, der Wellenleiter-Optik und dem Display-Modul. Hersteller können so je nach Anwendungsszenario gezielt einzelne Module verbessern oder auswechseln, um ein weiteres Sichtfeld oder ein helleres Bild zu erreichen.

Gegenüber Protocol bestätigt der Digilens-CEO, dass das Referenzgerät die neuen Plastik-Wellenleiter verbaut hat und deutet an, dass demnächst kommerzielle AR-Brillen mit der Technik auf den Markt kommen könnten. Ein möglicher Kandidat wäre Digilens-Investor Niantic, der schon eine Techbrille angeteasert hat. Vom Band laufen sollen die neuen Wellenleiter Ende des Jahres.

Quelle: Business Wire, Protocol

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