Die VR-Brille von Panasonic verwendet verschmolzene Linsen

Die VR-Brille von Panasonic verwendet verschmolzene Linsen

Vor wenigen Tagen berichteten wir über Panasonics VR-Brille, die ein doppelt so großes Sichtfeld bietet wie herkömmliche Headsets. Nun ist ein erster Erfahrungsbericht erschienen, der interessante Einzelheiten zur verbauten Technologe enthüllt.

Eine VR-Brille mit einem Sichtfeld von weit mehr als 100 Grad zu entwickeln, stellt Ingenieure und Optiker vor große Herausforderungen. In den Brillen sind flache Displays verbaut und derzeit erhältliche Linsen können die Verzerrung nicht genügend ausgleichen. Bei VR-Brillen wie StarVR und Pimax 8K, die ein Sichtfeld von 200 Grad und mehr bieten, kommt es deshalb zu unschönen Artefakten, schreibt Road to VR.

Panasonic versucht sich an einem vollkommen neuen Ansatz und verbaut gleich vier Displays und vier Linsen in seine VR-Brille. Die äußeren beiden Displays und Linsen stehen jeweils in einem unterschiedlichen Winkel zueinander und sind in der Mitte verschmolzen.

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Im Erfahrungsbericht des US-Blogs steht, dass die Linsen nicht sauber zusammengeführt wurden und dass das Bild nahe der Verbindungslinie Verzerrungen aufweise. Besonders bei Kopfbewegungen würde die Linie hervortreten und die Immersion verhindern.  Panasonic müsse zuerst Displays und Linsen ohne sichtbare Naht verbauen, damit das Konzept aufgeht, schreibt Road to VR. Dabei sei es wahrscheinlich einfacher, es mit gewölbten Displays zu versuchen.

Der leitende Ingenieur von Oculus, Michael Abrash, geht nicht davon aus, dass VR-Brillen mit einem Sichtfeld von 200 Grad oder mehr demnächst marktreif werden könnten. Er prognostiziert, dass wir in fünf Jahren VR-Brillen mit einem Sichtfeld von 140 Grad haben werden. Dafür sei allerdings erst ein technologischer Durchbruch in der Optik notwendig.

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Oculus VR: So sieht nach Michael Abrash VR in fünf Jahren aus

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Kopfhalterung mit Bügeln

Einen vollkommen neuen Ansatz verfolgt Panasonic auch bei der Kopfhalterung. Diese besteht aus zwei einklappbaren Bügeln. Die Brille wird nicht für Heimanwender, sondern für Unternehmen entwickelt. Deshalb sei es wichtig, dass man die VR-Brille so schnell wie möglich auf- und absetzen kann, sagt Panasonic gegenüber Road to VR. Ob das der richtige Ansatz ist? Das Blog schreibt, dass die VR-Brille nicht besonders bequem sei. Allem Anschein nach sitzt sie auch nicht besonders stabil auf dem Gesicht: Im Video unten ist zu sehen, dass beide CES-Besucherinnen die VR-Brille mit ihrer Hand stützen.

Bereits bekannt ist, dass Panasonic nicht auf herkömmliche Kopfhörer, sondern auf sogenannten Knochenschnall setzt. Zwei Pads liegen auf Höhe der Wangenknochen an und übertragen Geräusche mittels Vibration ans Innenohr. Auch diese Funktion ist auf den zukünftigen Anwendungsbereich zurückzuführen. Anders als mit Kopfhörern können Mitarbeiter dank Knochenschall ihre Arbeitskollegen trotz VR-Brille stets gut hören.

Miteinander verschmolzene Displays und Linsen, eine Kopfhalterung mit Klammern und Knochenschall anstelle von Kopfhörern: Mut zur Innovation kann man Panasonic nicht absprechen. Man darf gespannt sein, wie sich Panasonics VR-Brille weiterentwickelt. 2018 soll sie auf dem Markt erscheinen.

| Featured Image: Road to VR