CES 2017: Pimax zeigt VR-Brille mit 2x4K und 200-Grad-Sichtfeld, erstes Hands-on

CES 2017: Pimax zeigt VR-Brille mit 2x4K und 200-Grad-Sichtfeld, erstes Hands-on

Update vom 5. Januar 2017:

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Die Webseite Heise hat die neue Pimax-Brille auf der CES 2017 ausprobiert. Zum Einsatz kommen spezielle 4K-LCD-Displays eines japanischen Herstellers, die wie OLED-Screens einen Low-Persistence-Modus bieten. Nachzieh- und Schmiereffekte sind laut dem Testbericht kein Problem.

Ebenso sollen einzelne Pixel oder ein Screen-Door-Effekt ob der hohen Auflösung nicht mehr sichtbar sein. Dennoch nimmt die Brille offenbar kein natives 4K-Signal an, sondern skaliert die Auflösung hoch. Die maximale Auflösung, die die Brille nativ verarbeitet, wird wohl durch den Treiber limitiert.

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Der Artikel lobt das weite Sichtfeld, insbesondere in der vertikalen Ausprägung. Das horizontale Sichtfeld soll hingegen vergleichbar sein mit Oculus Rift und HTC Vive.

Problematisch ist das Tracking: Die Kopfbewegungen werden laut Heise mit deutlich spürbarer Verzögerung in die Virtual Reality übertragen. Räumliches Tracking war bei der CES-Demo nicht verfügbar, ist jedoch für die kommerzielle Version vorgesehen.

Ein weiteres Problem dürfte die Software-Unterstützung werden, denn die VR-Brille soll nur inoffiziell mit Steam kompatibel sein. Die Pimax Content-Plattform PiPlay bietet nicht die gleichen Qualitätsstandards, wie man sie von Steam oder Oculus Home gewohnt ist. Sie ist auch aus rechtlicher Perspektive fragwürdig: laut Heise werden bekannte VR-Titel unter anderem Namen angeboten.

Der Preis der VR-Brille soll bei unter 500 US-Dollar liegen. In Kürze möchte Pimax eine Kampagne bei Kickstarter starten.

Titelbild: Jan-Keno Jansen / Heise

Ursprünglicher Artikel vom 31. Dezember 2016:

Der chinesische Hersteller Pimax möchte kommende Woche auf der CES 2017 eine neue VR-Brille zeigen, die aktuellen PC-Systemen keine Chance lässt.

Die noch namenlose VR-Brille von Pimax ist mit zwei Displays ausgestattet, die pro Auge mit 3840 x 2160 Pixeln auflösen. Damit nicht genug, soll die Pimax-Brille ein extra weites Sichtfeld von 200 Grad bieten.

Gegenüber Oculus Rift, HTC Vive oder Playstation VR wäre das eine deutliche Steigerung. Die Geräte bringen es auf eine Sichtfeldweite von circa 90 bis 110 Grad, abhängig von der Messmethode und dem Betrachter. Das gleicht noch einem Tunnelblick.

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Mit der enorm hohen Auflösung und dem weiten Sichtfeld würde sich die Pimax-Brille theoretisch zwei wesentlicher Kritikpunkte aktueller VR-Systeme entledigen. Ergänzend soll das Gerät räumliches Tracking bieten, das der Vorgänger, die Pimax 4K VR, noch nicht beherrschte. Dem ersten Produktbild zufolge gehören jetzt auch zwei 3D-Controller zum Lieferumfang.

Ein Nachteil des Systems: Die verbauten 4K-Displays sind LCDs. Die bieten bekanntlich nicht den Low-Persistence-Modus von Amoled-Displays, die aus diesem Grund in allen aktuellen Highend VR-Brillen verbaut sind. Auch Google zertifiziert nur Smartphones mit Amoled-Display für die Mobile-VR-Initiative Daydream.

In der Praxis führt die schnelle Amoled-Pixelschaltung zu signifikant reduzierten Schmier- und Nachzieheffekten und potenziell zu weniger Problemen mit VR-Übelkeit.

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Offen ist, welche PC-Systeme eingesetzt werden sollen, um die gigantische Auflösung der Pimax-Brille auszureizen. Immerhin müsste der externe Zuspieler zwei 4K-Bilder mit mindestens 60 Bildern pro Sekunde samt 3D-Effekt berechnen.

Laut Oculus' Technikchef Michael Abrash soll so ein Kunststück erst in einigen Jahren möglich sein, wenn Eyetracking-Technologie und das Foveated Rendering fester Bestandteil des VR-Ökosystems sind.

Möglicherweise plant Pimax die neue Hardware in erster Linie für VR-Spielhallen, die sich vom Markt für Heimverbraucher differenzieren und besonders hochwertige VR-Systeme anbieten wollen.

Der Markt für VR-Arcades scheint in China zu boomen, zumindest wettet HTC darauf und bringt gerade weite Teile der Branche unter Kontrolle. Mehrere tausend solcher Spielhallen sollen in den kommenden Monaten eröffnen. Ausgestattet sind die, klar, mit HTC Vive.

Sowieso: Selbst für Spielhallenbetreiber dürfte es eine Herausforderung sein, die benötigte Rechenleistung für zwei 4K-Displays bereitzustellen. Hinzu kommt, dass die Mischung aus hochauflösenden Bildschirmen und veralteter LCD-Technologie einen faden Beigeschmack hinterlässt.

Und es gibt noch einen weiteren Grund für eine gesunde Portion Skepsis: Wir hatten den Vorgänger, die Pimax 4K VR, für einige Zeit in der Redaktion. Die Verarbeitung der VR-Brille war zwar prinzipiell in Ordnung, die Software hingegen ist eine Katastrophe.

Als Treiber wurden alte Versionen der Entwicklungsumgebung eingesetzt, die Oculus VR für frühere Entwicklerkits bereitstellte. Insgesamt hinterließ das Produkt nicht den Eindruck, dass die chinesische VR-Branche schon auf Augenhöhe mit den westlichen Herstellern ist.

| Featured Image: Pimax via Upload VR | Source: Upload VR