Chinas Tech-Metropole im Lockdown: Neue Engpässe befürchtet

Chinas Tech-Metropole im Lockdown: Neue Engpässe befürchtet

Wegen steigender Covid-19-Fälle ging Shenzhen am Sonntag in den Lockdown. Foxconn und andere Fertiger haben ihren Betrieb eingestellt.

Shenzhen gilt als Silicon Valley Chinas und ist Firmensitz vieler chinesischer Tech-Giganten. Die Stadt hat 17,5 Millionen Einwohner, die ab dieser Woche systematisch Covid-19-Tests durchlaufen werden. Alle nicht-kritischen Geschäfte und Dienstleistungen haben ihren Betrieb eingestellt.

Der Grund: Am Sonntag wurden in Shenzhen 60 neue Infektionen gemeldet. Davor wurde landesweit eine Verdopplung der Covid-19-Fälle auf knapp 3.400 verzeichnet.

Shenzhen ist nicht die einzige chinesische Stadt, die erneut in den Lockdown geht. Auch Changchun im Nordosten ist betroffen und in Shanghai wurden neue Maßnahmen ergriffen, nachdem der Virus auch dort wieder um sich zu greifen begonnen hatte.

Foxconn hat einen Ausweichplan

Besonders stark betroffen vom Lockdown ist Foxconn, der weltweit größte Fertiger von Unterhaltungselektronik, der unter anderem Apple und Samsung beliefert. In Shenzhen hat das Unternehmen seine Zentrale und die zweitgrößte Fertigungsstätte. Zwei Foxconn-Fabriken wurden bis auf Weiteres geschlossen.

Um die Folgen des Produktionsstopps zu minimieren, hat Foxconn die Fertigung auf Fabriken in andere Regionen ausgelagert. Der Lockdown soll der Regierung zufolge mindestens bis zum 20. März andauern.

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Laut Reuters könnte die Produktion schon früher wieder anlaufen. Eine unternehmensnahe Quelle sagte, die Regierung erlaube Unternehmen den Betrieb, wenn sie ein "geschlossenes Management" einrichten könnten, bei dem die Mitarbeiter vorübergehend von der breiten Öffentlichkeit abgeschnitten sind. Ein ähnliches System griff während der Olympischen Winterspiele.

Chinas Zero-Covid-Strategie

Chinas Regierung ist bekannt dafür, Coronavirus-Ausbrüche im Keim zu ersticken. Selbst wenn das heißt, über Nacht ganze Metropolen in den Lockdown zu versetzen und Massentests für Millionen von Menschen anzuordnen. Bislang starben circa 4.600 Chinesen an der Krankheit, 116.000 Covid-19-Fälle wurden laut offiziellen Angaben seit Beginn der Pandemie registriert.

Apple und Samsung äußerten sich nicht zu potenziellen Lieferverzögerungen oder Engpässen. Auch für die VR- und AR-Industrie sind die Folgen bislang unbekannt.

Das könnte sich ändern, wenn andere Städte und Produktionsstätten dem Beispiels Shenzhens folgen. China hatte schon zwei Jahre lang nicht mehr so viele neue Infektionsfälle.

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Quellen: Reuters, Bloomberg