CES 2019: CERN-Ingenieure zeigen beeindruckendes Lichtfelddisplay

CES 2019: CERN-Ingenieure zeigen beeindruckendes Lichtfelddisplay

Das von ehemaligen CERN-Ingenieuren gegründete Startup Creal3D zeigte auf der CES 2019 ein neuartiges Lichtfelddisplay. Die Technologie soll miniaturisierbar sein und schon bald in VR-Brillen integriert werden können.

Die beiden Firmengründer Tomas Sluka und Tomáš Kubeš brachten zwei große Kisten auf die Messe. Road to VR war vor Ort, schaute durch die Linsen und sah einen Frosch, der vor feinem Geäst sitzt.

Das Besondere an dem Display: Fokussierte der Redakteur den Frosch im Bildvordergrund, wurde das Geäst unscharf, fokussierte er das Geäst im Hintergrund, wurde der Frosch unscharf - so als würde er reale Objekte anschauen (siehe Video unten). Die künstlichen Fokusebenen werden ohne Eye-Tracking-Technologie erzeugt.

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Da er seinen Augen nicht trauen konnte, stellte der Redakteur ein kleines Experiment an: Er hielt sein Smartphone an die Linse und nahm mit der Kamera abwechselnd den Vorder- und Hintergrund in den Fokus. Das funktionierte, als erfasste die Kamera echte Gegenstände.

Aktuelle VR-Brillen unterstützen nur eine Fokusebene. Ein Lichtfelddisplay dieser Art würde einen realistischeren  Seheindruck erlauben und Augen- sowie Kopfschmerzen vorbeugen.

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Die beiden großen Boxen seien nur ein Machbarkeitsnachweis, sagt Creal3D. BILD: Road to VR

Schon bald einsatzfähig?

Das optische System soll mittels Projektor und Lichtmodulation ein künstliches Lichtfeld generieren. Wie die Technologie genau funktioniert, verraten die beiden Ingenieure nicht.

Das System soll hunderte Fokusebenen ermöglichen, mit einer höheren Dichte nahe am Auge und einer tieferen Dichte in der Ferne. Es soll sogar in der Lage sein, Sehschwächen auszugleichen, ohne dass man eine Brille tragen muss.

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Den Ingenieuren zufolge ist das Display so weit miniaturisierbar, dass es noch dieses Jahr in VR-Brillen integriert werden könnte. Für AR-Brillen soll die Technologie bis 2021 reif sein.

Zu den gegenwärtigen Einschränkungen gehört eine geringe Farbtiefe und ein kleines Sichtfeld. Das Team erwartet jedoch, bei VR-Brillen 100 Grad und bei AR-Brillen zwischen 60 und 90 Grad Sichtfeld erreichen zu können.

Creal3D beschäftigt zehn Mitarbeiter und erhielt im letzten Jahr eine Million US-Dollar Startkapital von Investoren. Derzeit ist das Startup in Gesprächen für weitere Investitionen im Wert von fünf Millionen US-Dollar.

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Titelbild und Quelle: Road to VR