Augmented Reality: Snap veröffentlicht Kamera-App für PC und Mac

Snap verlässt erstmals die Snapchat-App und bringt Augmented-Reality-Effekte für Windows-PCs und den Mac.
Das selbsterklärte Kameraunternehmen Snap erweitert die Zielgruppe massiv: Ab sofort bietet es die Augmented-Reality-Software "Snap Camera" für Windows und Mac an. Unterstützt werden die aus der Snapchat-App bekannten digitalen Gesichtsmasken.
Die Kamera kann in Video- oder Telefonprogrammen wie Youtube, Skype, Google Hangouts, Facebook Live oder Zoom ausgewählt werden. Spiele-Streamer freuen sich über eine Twitch-Erweiterung. Apples Facetime wird nicht unterstützt, der iPhone-Konzern reagierte laut eines Snap-Sprechers nicht auf ein entsprechendes Angebot.
AR-Filter als Plattform
Für Snap Camera ist keine Snapchat-Registrierung notwendig: Snap geht es nicht um Nutzerwachstum, sondern um maximale Aufmerksamkeit für die von der Community erstellten AR-Filter samt der dazugehörigen Plattform.
Die soll weiter kräftig wachsen: Seit dem Start im Dezember 2017 wurden 250.000 AR-Effekte veröffentlicht, die laut Snap mehr als eine Milliarde Mal angesehen wurden. Snap verdient an von Unternehmen bezahlten AR-Filtern, die über die Plattform vertrieben werden. Dafür muss die Reichweite der Filter hoch sein.
Snapchat-Hype ist endgültig vorbei
Die Snapchat-App verliert derzeit Nutzer, außerdem erzielt das Unternehmen seit Jahren keine Gewinne. Der Aktienkurs sank nach der Bekanntgabe der Finanz- und Nutzerdaten aus dem dritten Quartal 2018 auf ein neues Allzeittief.
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In einer internen Memo äußerte Spiegel kürzlich, dass dem Abwärtstrend zum Trotz weitere Investitionen in Augmented Reality geplant seien. Die AR-Filter-Plattform stehe im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie.
"Wir haben so viele Filter verfügbar und so viele Leute benutzen unsere Kamera, dass es für einen Wettbewerber sehr schwierig wäre, eine eigene AR-Plattform zu entwickeln."
Spiegel verspricht hohe Investitionen in das interne AR-Studio sowie die Entwicklerplattform. Eine fortschrittliche AR-Brille ist ebenfalls in Entwicklung.
Diese Investitionen seien eine "große, riskante Wette", aber: "Wenn wir erfolgreich sind, dann verändern wir Snap und Computertechnologie insgesamt."
Snapchat-Gründer Evan Spiegel lehnte vor einigen Jahren wiederholte Übernahmeangebote von Facebook-Chef Mark Zuckerberg ab, der dann mit Instagram erfolgreich in den Verdrängungswettkampf ging. Aktuell steht eine Übernahme durch Google im Raum.
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