AR-Kontaktlinse: Mojo Lens erreicht Meilenstein
Mojo Vision arbeitet an einer smarten Kontaktlinse. Die hat nun einen wichtigen Meilenstein auf ihrem Entwicklungsfahrplan erreicht.
Seit mehr als zehn Jahren forscht Mojo Vision an der Kontaktlinse Mojo Lens, mit dem Ziel, einen unsichtbaren Computer zu entwickeln, der VR- und AR-Brillen eines Tages überflüssig machen könnte.
2018 tauchte das Start-up aus der Verborgenheit auf und sammelte seither knapp 160 Millionen US-Dollar Investitionskapital ein. Als Entwicklungs- und Herstellungspartner konnte Mojo Vision den japanischen Linsenhersteller Menicon gewinnen.
___STEADY_PAYWALL___Mikro-Display und Blickerfassung
Das Kernstück der Mojo Lens ist ein sechseckiges Display, das in etwa die Größe eines Sandkorns hat. Es projiziert Texte, Grafiken und Videos in grüner Farbe direkt auf die Retina. Das funktioniert selbst dann, wenn man die Augen schließt.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der smarten Kontaktlinse ist Eye-Tracking. Die Blickerfassung kommt ohne Kameras aus und nutzt stattdessen Bewegungssensoren, wie man sie vom Smartphone kennt, um Bewegungen direkt auf dem Auge abzugreifen. Weil die Kontaktlinse weiß, was das Auge fokussiert, bleibt das Bild stets im Blickfeld.
Zuspieler wird um den Hals getragen
Sämtliche Berechnungen werden auf einem tragbaren Computer durchgeführt. Der Zuspieler wird wie eine Kette um den Hals getragen und Prozessor, Grafikeinheit, Batterien, Speicher und Funktechnologie für die Verbindung zur Linse enthalten.
Mojo Lens soll außerdem mit einer nach außen gerichteten Kamera ausgestattet sein, deren Bild von der Computer-Kette analysiert werden, etwa um Texte oder Objekte für Menschen mit Sehschwäche visuell hervorzuheben.
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Die ersten Anwendungen und Märkte, die Mojo Vision anpeilt, sind medizinischer Art. Derzeit strebt das Start-up eine Zulassung als medizinisches Gerät durch die US-Arzneimittelbehörde an.
Das erste Produkt in Sichtweite
Diese Woche veröffentlichte das Unternehmen einen Fortschrittsbericht. Demnach sollen die Prototypen Toxikologie-Tests bestanden haben und damit als ungefährlich eingestuft worden sein.
Außerdem sei die smarte Kontaktlinse jetzt "feature complete". Das heißt, sie bietet nun alle benötigten Funktionen und ist in Sachen Hard- und Software komplett. Dazu gehören das Display, das Eye-Tracking, die Funkübertragung, maschinelles Sehen und der Akku.
Noch dieses Jahr soll der erste voll funktionsfähige Prototyp entstehen, mit viel Luft nach oben: Für das erste Produkt peilt das Start-up eine Batterielaufzeit von einer Stunde an. Der Marktstart ist in den kommenden Jahren zuerst für die USA und dann weltweit geplant. Die genaue Zeitplanung hängt auch von der Zulassung ab.
Einen ausführlichen Bericht zur Technik von Mojo Lens findet ihr im verlinkten Artikel und in der MIXED.de Podcast-Folge #232.
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