Apple Vision Pro plagt das exakt gleiche Problem wie Meta Quest

Apple Vision Pro plagt das exakt gleiche Problem wie Meta Quest

Apple Vision Pro startet ohne flächendeckende App-Unterstützung. Ein Problem, das Meta Quest schon seit Jahren hat. Doch es gibt eine Lösung.

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Seit vergangener Woche ist klar, dass Vision Pro ohne einige der wichtigsten Streaming-Apps launchen wird. Die Rede ist von Netflix, Youtube und gerüchteweise auch Spotify.

Zur Markteinführung von Apples Headset wird es nicht nur keine nativen Vision-Pro-Apps dieser Plattformen geben. Selbst die iPad-Varianten von Netflix, Youtube und Spotify werden nicht für das Gerät zur Verfügung stehen, heißt es seitens Bloomberg.

Die meisten iPad-Apps sind kompatibel mit Vision Pro, ohne dass Entwickler:innen etwas dafür machen müssen, weshalb das Headset zum Launch auch mehr als eine Million iPad-Apps unterstützen wird. Entwickler:innen haben jedoch die Möglichkeit, diese Kompatibilität aktiv zu unterlaufen und ihre iPad-Apps nicht für Vision Pro anzubieten.

Netflix, Youtube und Spotify haben im Vorfeld des Launchs am 2. Februar signalisiert, genau das zu tun. Vision-Pro-Nutzer:innen werden dadurch auf einen Webbrowser ausweichen müssen, wollen sie die besagten Dienste auf dem Headset nutzen.

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Damit ist nicht ausgeschlossen, dass zu einem späteren Zeitpunkt doch noch eine native App dieser Plattformen kommt, aber zum Launch wird das offenbar nicht der Fall sein.

Viele große Apps fehlen zum Launch der Vision Pro

Netflix, Youtube und Spotify sind kein Einzelfall: Das Newsportal MacStories berichtete vergangene Woche, dass 46 der populärsten Apps im App Store zum Launch kein natives Vision-Pro-Gegenstück haben werden und dass nur ein Drittel als iPad-Version verfügbar sein wird. Auch seitens Facebook, Instagram und Whatsapp wurde bislang keine Vision-Pro-Unterstützung angekündigt.

Das Marktforschungsunternehmen Appfigures zählte knapp 200 native Vision-Pro-Apps (Stand: 22. Januar 2024), wobei die meisten dieser Anwendungen von unabhängigen Entwickler:innen stammen. Bis zum Launch dürfte das Angebot allerdings noch wachsen.

Bestätigt sind native Vision-Pro-Versionen von Office 365, Tikok, Disney+, Max, Peacock, Amazon Prime Video und IMAX. Apple selbst liefert ebenfalls native Vision-Pro-Anwendungen, darunter von Kern-Apps wie Safari, Photos, Music, Mail, Messages, TV und mehr.

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Es gibt Gründe für Zurückhaltung

Vision Pro wird als persönliches Heimkino und räumlicher Computer beworben, aber durch die fehlende oder mangelhafte Unterstützung wichtiger Plattformen und Entwickler:innen verliert diese Vision an Glaubwürdigkeit.

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Für die Zurückhaltung gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist noch unklar, wie gut Vision Pro ankommen wird. Die Anschaffung ist kostspielig und Berichten zufolge wird Apple im ersten Jahr maximal eine halbe Million Geräte herstellen können.

Zum anderen könnten Plattformbetreiber und Entwickler:innen im Sinn haben, die App-Store-Politik des Unternehmens abzustrafen.  Denn wie bei vielen anderen App-Stores gehen 30 Prozent aller Einnahmen an Apple. Im Falle der jungen Vision-Pro-Plattform ist Apple abhängiger von der Unterstützung seitens Entwickler:innen als die Entwickler:innen von der Unterstützung seitens Apple.

Meta Quest hat das gleiche Problem

Bei Meta Quest sieht es noch düsterer aus. Die auf Android basierende Plattform bietet native VR-Apps für Youtube und Netflix, wobei letztere veraltet ist und seit Jahren nicht mehr gepflegt wird. Zudem gibt es zwei Dutzend bekannte Apps in Web-App-Aufmachung. Dazu gehören Word, Excel, Powerpoint, Slack, Facebook, Instagram und Whatsapp.

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Metas Quest-Headsets haben sich zwar mehr als 20 Millionen Mal verkauft, im Vergleich zu anderen Gerätekategorien ist die Plattform aber immer noch eine Nische. Was heißt, dass sich die Entwicklung und der Unterhalt nativer Quest-Apps (noch) nicht lohnt für Netflix und Co.

Mit Googles Hilfe könnten mehr Android-Apps auf Meta Quest laufen, eine entsprechende Anfrage seitens Meta soll jedoch abgewiesen worden sein. Google könnte eine breitere App-Unterstützung aus strategischen Gründen Samsungs kommendem Mixed-Reality-Headset vorbehalten.

Apple, Meta und Google müssen kooperieren

Man sieht: Jeder große Akteur kocht sein eigenes Süppchen, zum Leidwesen der aufkeimenden Headset-Industrie.

Dabei haben Apple, Meta sowie Google und Samsung alle das gleiche Ziel: die Paradigmenlücke zwischen etablierten Computern (Smartphones, Tablets, Laptops und stationäre Rechner) und räumlichen Computern (VR- und AR-Headsets) zu schließen. Dies kann nur gelingen, wenn bestehende Apps ihren Weg auf die neuen Geräte finden, sodass sich Verbraucher:innen nicht von ihren Lieblings-Apps abkoppeln müssen, sobald sie ein Headset aufsetzen.

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Nur wenn dies gelingt, wird die breite Masse bereit sein, mehr Zeit in Headsets zu verbringen oder sogar ganz auf diese zu wechseln. Dafür müssen Apple, Meta und Google enger zusammenarbeiten. Ist eine kritische Masse an Nutzer:innen erreicht, werden auch die großen Plattformen wie Netflix, Spotify und Co. nachziehen und native Apps für Headsets herausbringen.

Quellen: Bloomberg, MacStories, Appfigures,