Antilatency erweitert Oculus Go um räumliches Tracking
Das russische Startup Antilatency entwickelt eine markerbasierte Trackinglösung. Mit ihr kombiniert wird Oculus Go zu einer 6-DOF-Brille ähnlich Oculus Rift.
Das Produkt besteht aus einer Trackingkamera, die am Gehäuse der VR-Brille befestigt wird und einem oder mehreren Streifen mit kreisförmigen Modulen, die Infrarotlicht aussenden. Die werden an den Rändern der gewünschten Trackingfläche auf den Boden gelegt und dienen der Kamera als Referenzpunkte für die räumliche Bewegungserfassung.
In einem Youtube-Video (siehe unten) zeigen die Hersteller die Einrichtung des 6-DOF-Trackingsystems: Man klebt die Trackingkamera an die Vorderseite der Oculus Go und verbindet sie mit dem Micro-USB-Anschluss des Geräts. Nicht zu sehen ist, dass Trackingstreifen im Raum platziert werden müssen sowie die Kalibrierung des Trackingsystems. Ist alles richtig eingerichtet, unterstützt Oculus Go Bewegungen in die Tiefe des Raums hinein ähnlich Mirage Solo.
___STEADY_PAYWALL___Zu aufwendig und zu teuer?
Für den durchschnittlichen Go-Nutzer dürfte die Trackinglösung dennoch uninteressant sein. Die Stärke der autarken VR-Brille ist, dass man sie überall hin mitnehmen und nur aufsetzen muss. Die Einrichtung eines externen Trackingsystems - so einfach sie auch sein mag - passt nicht in dieses Nutzungskonzept.
Das Trackingzubehör ist zudem nicht ganz billig: Ein Antilatency-Kit bestehend aus drei Trackingkameras, vier Infrarotstreifen und zwei Controllern kostet 300 US-Dollar. Das ist mehr als die Go-Brille selbst. Das Unternehmen will bei Marktstart jedoch einzelne Tracker für 99 US-Dollar verkaufen.
Das Raumtracking nimmt laut den Herstellern zehn Prozent der Go-Prozessorleistung in Anspruch und zieht entsprechend am Akku, was die bescheidene Batterielaufzeit des Geräts weiter nach unten drücken dürfte.
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Keine Software-Unterstützung
Das größte Problem ist jedoch die Software-Unterstützung: Entwickler müssten ihre VR-Apps zuerst für das räumliche Tracking optimieren. Daran krankt auch Lenovos autarke VR-Brille Mirage Solo, die anders als Oculus Go zwar räumliche Bewegungserfassung mittels integrierter Kameras bietet, aber nur mit wenig Software aufwarten kann, die diese Funktion auch unterstützt.
Das Antilatency-Trackingsystem wird derzeit für die Massenproduktion vorbereitet und soll zwischen Juli und August ausgeliefert werden.
Die größte Konkurrenz droht dem Startup durch Oculus' Santa-Cruz-Prototyp, der 2019 erscheinen dürfte. Die autarke VR-Brille erfasst räumliche Bewegungen des Kopfes und der Hände mittels integrierter Kameras und verbindet damit die Nutzerfreundlichkeit von Oculus Go mit dem Funktionsumfang einer fortschrittlichen PC-Brille.
Unser Oculus-Go-Test steht hier.
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