Ambilight für alle: Philips Hue Play Gradient Lightstrip TV im Test
Wer Ambilight nachrüsten will, kommt derzeit kaum um das Surround-Licht-Set von Philips Hue herum. Ich habe den Lichtschlauch samt HDMI-Sync-Box getestet.
Mit Ambilight ist das so eine Sache. Der Beschreibung nach werden die Farbverläufe des Fernsehbildes per smartem Licht auf die dahinterliegende Wand projiziert. Klingt erst mal wie eine unnütze Spielerei, die hauptsächlich Mehrkosten verursacht. Wie toll kann das schon sein? Die Antwort: Es macht einen gewaltigen Unterschied.
Ich habe das Ambilight-Set von Philips Hue, bestehend aus der HDMI-Sync Box, dem Play Gradient Lightstrip TV und der Philips Hue Bridge über zwei Monate getestet und eine grandiose Lichtshow mit einigen Frustmomenten erlebt. Verbunden war das Ganze mit einem LG OLED 65CX9LA 65-Zoll-Smart-TV, einem Amazon Fire TV Stick 4K Max und einer PlayStation 5. In diesem Artikel erfahrt ihr, was Ambilight eigentlich ist, wie ihr es nachrüsten könnt und wie gut das Surround Licht von Philips Hue funktioniert.
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Philips Hue Play Gradient Lightstrip TV: Review in aller Kürze
Installation und Bedienung gehen mühelos von der Hand. Die Geräte sind tadellos verarbeitet und der Play Gradient Lightstrip TV sorgt für brillante Farbverläufe. Insgesamt ist das Surround-Licht-System von Philips Hue eine großartige Ambilight-Alternative, wenn man keinen Smart-TV von Philips zu Hause hat - zumindest so lange es funktioniert. Die Hue Sync Box plagte mich mit zunehmender Nutzungsdauer mit Verbindungsaussetzern, was das eigentlich schöne TV-Erlebnis mit einigen Frustmomenten unterbrach.
Vorteile des Philips Hue Surround-Licht-Systems
- großartige Farbverläufe
- sehr solide Verarbeitung
- leichte Installation
- einfache Bedienung
- kurze Reaktionszeit
Nachteile des Philips Hue Surround-Licht-Systems
- hoher Preis
- häufige Verbindungsprobleme der Sync Box
- nur mit externen Abspielgeräten, Streaming-Sticks oder Konsolen nutzbar
- Lichtschlauch deckt nur drei Seiten des TVs ab, Unterseite bleibt frei
- kein HDMI 2.1 und somit Abstriche in der Bildqualität bei Next-Gen-Konsolen
Was ist Ambilight?
Man muss es tatsächlich selbst erlebt haben. Wenn der tiefrote Horizont im TV sich langsam auf die Wand ausbreitet oder eine gewaltige Explosion das ganze Wohnzimmer erhellt, erzeugt das eine ganz besondere Atmosphäre. Kino- und Serienliebhaber:innen werden definitiv ihren Spaß an diesem smarten Lichtspiel haben.
Ambilight kam erstmals 2004 auf den Markt. Philips stattete seine Fernseher mit farbfähigen Leuchtröhren aus, die in der ersten Iteration frei wählbares farbiges, aber statisches Licht erzeugten. Philips entwickelte die Technologie weiter, bis die smarten Leuchten mithilfe von Sensoren die dominanten Farben des Fernsehbildes in Echtzeit übernehmen und in die Umgebung erweitern konnten.
Neben dem visuellen Effekt des bunten Lichts sollte die Technologie auch die Augen schonen. Die werden beim Fernsehen auf einen relativ kleinen beleuchteten Bereich fokussiert. Laut Philips erweitere Ambilight diesen und entlaste dadurch die Sehorgane der Zuschauer:innen.
2016 gab das Unternehmen in Kooperation mit der Technischen Universität Eindhoven eine Studie heraus, um das auch wissenschaftlich zu belegen. Ich konnte während meines Tests allerdings keine positiven Begleiterscheinungen feststellen und halte das eher für ein konstruiertes Verkaufsargument.
Wer bietet Ambilight in Smart-TVs an?
Ambilight ist der Markenname der von Philips entwickelten und patentierten Technologie. Bis heute gibt es Ambilight in dieser Form deshalb ausschließlich in Smart-TVs des niederländischen Elektronik-Konzerns.
Wer Fernseher anderer Hersteller bevorzugt, muss aber nicht auf die smarte Bilderweiterung verzichten. Es gibt verschiedene Hersteller, die eine ähnliche Technologie zum Nachrüsten anbieten.
Ambilight nachrüsten mit Philips Hue: Die Premium-Lösung im Langzeit-Test
Die Premium-Lösung für nachträglich installiertes Ambilight findet ihr bei Signify. Der Hersteller smarter Leuchtmittel war bis 2016 ein Tochterunternehmen des Philips-Konzerns und als Philips Lightning bekannt. Zwei Jahre nach der Ausgliederung folgte die Namensänderung in Signify. Als eigenständiges Unternehmen vertreibt Signify weiterhin die Marke Philips Hue.
Ambilight nachrüsten mit Philips Hue: Preis und Modellvariationen
Der Philips Hue Play Gradient Lightstrip TV ist in drei Größen erhältlich und kann somit an Smart TVs mit 55 Zoll, 65 Zoll und 75 Zoll angebracht werden. Er erreicht eine maximale Helligkeit von 1100 Lumen, ist je nach Modell bis zu 304 cm lang und kann nicht verlängert oder verkürzt werden. Der Gradient Lightstrip ist hervorragend verarbeitet und kann auch als einfacher Lichtschlauch über die Philips Hue-App betrieben werden.
Damit die Synchronisation mit dem Fernsehbild funktioniert, benötigt ihr allerdings zusätzlich eine Hue Bridge und eine Hue Sync Box, was den Preis der Ambilight-Lösung ziemlich in die Höhe treibt. Je nach Bildschirmdiagonale müsst ihr mit bis zu 540 Euro rechnen.
Mein Tipp: Nutzt eine der häufigen Rabattaktionen oder Spar-Bundle-Angebote. Vorteil dieser Lösung ist, dass ihr sie mit allen farbfähigen Philips Hue-Lampen nutzen könnt. Die Lichterweiterung des TV-Bildes ließe sich damit also theoretisch auf die Beleuchtung des ganzen Hauses ausweiten.
Listenpreise für Philips Hue-Komponenten zum Nachrüsten von Ambilight:
- Philips Hue Play Gradient Lightstrip TV 55-Zoll: 179,99 Euro (UVP)
- Philips Hue Play Gradient Lightstrip TV 65-Zoll: 199,99 Euro (UVP)
- Philips Hue Play Gradient Lightstrip TV 75-Zoll: 229,99 Euro (UVP)
- Philips Hue Bridge: 59,99 Euro (UVP)
- Philips Hue HDMI Sync Box: 249,99 (UVP)
Funktionsumfang der Philips Hue Sync Box
Die Hue Sync Box unterstützt viele gängige Audio- und Videoformate wie Dolby Vision und Dolby Atmos und HDR10+. Auflösungen sind in Full HD (1080p) und 4K (1440p) bei 60 Hz möglich. Die müssen allerdings von externen Geräten mit HDMI-Anschluss kommen. Vier davon könnt ihr gleichzeitig an der Sync Box anschließen.
Das native Fernsehbild oder integrierte Smart-TV-Apps funktionieren nicht, da deren Signal nicht durch die Sync-Box geschleift werden kann. Kompatibel sind beispielsweise Google Chromecast (Test), Apple TV, Amazon Fire TV, verschiedene Digital-Receiver und Spielekonsolen wie die PlayStation 5 (Infos) oder Nintendo Switch.
Aufbau und Installation des Philips Hue Play Gradient Lightstrip
Die Installation des Philips Hue Play Gradient Lightstrip ist einfach und praktisch: Ihr klebt Plastikelemente an die Ränder und Ecken der Rückseite des Smart-TVs und klippst den Lichtschlauch daran fest. Die Unterseite bleibt allerdings frei. Hängt euer Smart-TV an der Wand, strahlt der Lightstrip nicht nach unten ab.
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Warum Signify die Unterseite des TVs ausspart, erschließt sich mir nicht ganz. Gerade neuere Smart-TV-Modelle sind häufig für die Wandmontage konzipiert. Das fehlende Unterlicht kann je nach Umgebung für ein unrundes Gesamtbild sorgen, ein KO-Kriterium stellt es allerdings nicht dar.
Ist der Lichtschlauch angebracht, stöpselt ihr die Sync Box per HDMI-Kabel an den Smart TV. Verbindung und Kommunikation mit dem Gradient Lightstrip erfolgen kabellos über die Hue Bridge.
Bedienung und Komfort der Philips Hue Sync Box
Mit der Hue Sync-App steuert ihr die Sync Box über das Smartphone. Helligkeit und Intensität lassen sich beliebig verändern. Zudem gibt es drei Synchronisierungsmodi für Video, Gaming und Musik. Letzteres funktioniert auch mit der Philips Hue und Spotify-Verbindung, falls ihr das Licht ohne TV-Bild zur Musik flackern sehen wollt.
Die mit der Sync Box verbundenen Geräte wie einen AV-Receiver, Spielekonsolen oder Streaming-Sticks werden automatisch erkannt und können in der App gestartet werden. Sämtliche Funktionen der Sync Box können auch auf die TV-Fernbedienung programmiert werden, wenn ihr die Geräte über die App synchronisiert. Sprachassistenten wie Alexa (Guide) oder der Google Assistant (Guide) ermöglichen die Sprachsteuerung des Ambilight-Bausatzes.
Alexa & Google Assistant: Sprachbefehle für die Philips Hue Sync Box
Lichtsynchronisierung starten:
- Alexa / Hey Google, stelle / setze die Sync Box auf Start
Eingänge ändern:
- Alexa / Hey Google, stelle / setze Sync Box auf [Gerätename] (Bspw. PS5, Xbox, Fire TV)
Modi ändern:
- Alexa / Hey Google, stelle / setze die Sync Box auf [Modus-Name] (Bspw. Video, Musik, Game)
Intensität ändern:
- Alexa / Hey Google, stelle / setze Sync Box auf subtil
Helligkeit ändern:
- Alexa / Hey Google, erhelle Sync Box
- Alexa / Hey Google, mach Sync Box dunkler
Fazit zum Philips Hue Play Gradient Lightstrip TV mit HDMI-Sync Box
Das Ambilight-Nachrüstset von Philips Hue ist leicht zu installieren und problemlos per App, Fernbedienung oder Alexa und Co steuerbar. Der Play Gradient Lightstrip TV glänzt mit einer grandiosen Farbgebung und großem Funktionsumfang. Helligkeit, Intensität und Farbverläufe der Lichteffekte lassen sich beliebig anpassen.
Positiv ist auch, dass ihr das System auf sämtliche farbigen Philips Hue-Leuchtmittel ausweiten könnt. Latenzen sind bei genauem Hinschauen wahrnehmbar, stören aber in der Regel nicht. Unstimmigkeiten zwischen den Farben des Fernsehbildes und der Lichterweiterung kamen während meines Tests nicht vor.
Problematisch waren jedoch die mit zunehmender Nutzungsdauer häufiger auftretenden Verbindungsabbrüche. Die Sync Box verliert gern mal das Signal zur Hue Bridge und schaltet sich ab. Blöd nur, dass damit auch das Fernsehbild verschwindet. In der Summe kamen mir die Verbindungsabbrüche bei einem Gerät in dieser Preisklasse zu häufig vor. Zwischendurch konnte ich das Ambilight ein paar Tage nicht mehr nutzen, weil die Synchronisation dauerhaft fehlschlug.
Wer sich für das System interessiert, sollte sich vorab Gedanken über den Einsatzzweck machen. Der Lichtschlauch deckt die Unterseite des TV-Geräts nicht ab, was bei an der Wand hängenden Geräten beachtet werden sollte. Wer keinen Streaming-Stick oder externen Receiver nutzt, den er durch die Sync-Box schleifen kann, geht leer aus.
Außerdem müssen Abstriche in der Bildqualität gemacht werden. Meinem subjektiven Empfinden nach fallen diese zwar kaum auf. Die Grafikpower von Next-Gen-Konsolen wie die Xbox Series X oder die PS5 könnt ihr mit der Sync Box ohne HDMI 2.1 und 120 Hertz-Unterstützung allerdings nicht voll ausreizen.
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