Meta Quest: Umsatz fällt auf Rekordtief, Zuckerberg will nachlegen
Meta legt die jüngsten Quartalsergebnisse vor und warnt Investoren, dass die Metaverse-Ausgaben signifikant steigen werden.
Metas Quartalszahlen für Q3/2023 zeigen einen Umsatz von 34,15 Milliarden US-Dollar. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 23 Prozent. Nachdem Meta im letzten Jahr große Probleme hatte und der Börsenwert zwischenzeitlich stark absackte, fand das Unternehmen in diesem Jahr zurück in die Erfolgsspur. Das gilt aber weiterhin nicht für die XR-Sparte.
Schaut man sich den Umsatz der Reality Labs im dritten Quartal 2023 an, dann bestätigen die Zahlen den Abwärtstrend der letzten zwei Jahre.
Meta hat in diesem Quartal und diesem Geschäftsbereich 210 Millionen US-Dollar Umsatz gemacht, das sind 26 Prozent weniger als im Vorjahr. Laut Finanzchefin Susan Li liegt das primär an geringeren Verkäufen der Meta Quest 2. Es ist das schlechteste Resultat, seit Meta begann, die Umsätze und Betriebsverluste der Reality Labs offenzulegen.
Tabelle der Quartalsergebnisse zwischen Q3 21 und Q3 2023. Rot hervorgehoben sind der Umsatz und der operative Verlust seitens Reality Labs. | Bild: Meta
Die Nachfrage nach Quest 2 fällt seit Längerem, was auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist: Eine lange Durststrecke hochkarätiger First- und Second-Party-Titel, der Umstand, dass das Gerät dem Ende ihres Lebenszyklus entgegengeht und die recht frühe Ankündigung des Nachfolgers Anfang des Sommers.
Quest 3 und Ray-Ban | Meta Smartglasses
Meta Quest 3 trägt nun die schwere Bürde, den Abwärtstrend umzukehren oder zumindest positive Signale an den Markt zu senden. Das Gerät erschien im Oktober und schlägt sich deshalb nicht in den aktuellen Quartalszahlen nieder.
Von der Preisgestaltung her richtet sich das Gerät jedoch eher an Enthusiast:innen als an die breite Masse und wird die wesentlich preiswertere, millionenfach verkaufte Quest 2 umsatzmäßig kaum übertreffen. Das wird, wenn überhaupt, erst ein Nachfolger im gleichen Preissegment erreichen können. Berichten zufolge ist ein solches Produkt für 2024 geplant.
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Ebenfalls im Oktober gelauncht ist Ray-Bans und Metas Datenbrille der zweiten Generation. Meta hat also gleich zwei neue Produkte, die sich in den Umsätzen des vierten Quartals bemerkbar machen dürften.
Meta will trotz Verlustgeschäft bei Ausgaben nachlegen
Die Gesamtausgaben der Reality Labs beliefen sich im dritten Quartal 2023 auf knapp 4 Milliarden US-Dollar. Zieht man den Umsatz ab, bleibt ein operativer Verlust von 3,7 Milliarden US-Dollar. Das ist etwa gleich viel wie vor einem Jahr. In diesem Jahr beträgt der operative Verlust der Reality Labs bislang knapp 11,5 Milliarden US-Dollar. Dem steht ein bisheriger Jahresumsatz von circa 800 Millionen US-Dollar entgegen.
Und die Ausgaben sollen 2024 weiter steigen. "Wir erwarten, dass sich die operativen Verluste im Jahresvergleich deutlich erhöhen werden", sagte Finanzchefin Susan Li. Als Gründe nennt Li "laufende Produktentwicklungsbemühungen im Bereich AR und VR" sowie "Investitionen in die weitere Skalierung unseres Ökosystems".
Rund die Hälfte aller Ausgaben fließt in die Entwicklung einer AR-Brille, die noch gar nicht vorgestellt wurde und Berichten zufolge frühestens 2027 und in stark limitierter Stückzahl auf den Markt kommen könnte. Eine interne Entwicklerversion könne 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Dass Meta die Investitionen ins Metaverse-Projekt weiterhin ausbaut, statt zurückfährt, liegt sicher auch an den günstigeren Ausgangslage des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr. Meta hat die tiefe Krise von 2022 überwunden und ist somit besser aufgestellt für langfristige Projekte dieser Art. Solange Metas Werbegeschäft brummt, dürften die VR- und AR-Projekte von größeren Einschnitten verschont bleiben.
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