Metas erste AR-Brille wird pure Luxus-Technologie nutzen

Metas erste AR-Brille wird pure Luxus-Technologie nutzen

Metas erste AR-Brille wird extrem teuer in der Herstellung. Einer der Gründe für die hohen Kosten: die dafür verwendeten Displays und Linsen.

Irgendwann im Jahr 2024 soll Meta seine erste echte AR-Brille mit Codenamen Orion der Öffentlichkeit vorstellen. Das Unternehmen wolle gerade mal 1.000 Stück herstellen und diese nur für interne Entwicklung und zu Demonstrationszwecken verwenden, heißt es im jüngsten Enthüllungsbericht von The Information.

Ursprünglich hätten 50.000 Stück produziert und frei verkauft werden sollen, bevor es sich Meta anders überlegte. Eine solche Stückzahl sei nun für die zweite Generation des Wearables mit Codenamen Artemis geplant, die 2027 in den Handel kommen soll.

Obwohl Artemis drei Jahre nach Orion erscheinen soll, so berichtete The Information im Juli, wird sie aus Kostengründen ältere und wenig leistungsfähigere Technologie einsetzen: Für das Display kommen billigere LCoS statt MicroLEDs von Plessey und für die Linsen Glas statt Silicumcarbid zum Einsatz, was sich zum einen in einem blasseren Bild und zum anderen in einem engerem Sichtfeld (50 statt 70 Grad) niederschlagen wird.

Auch die dritte Generation der AR-Brille mit Codenamen Odyssey soll laut aktuellen Plänen auf Glas setzen.

Metas erste AR-Brille ist "Made in USA"

Im neuen Bericht geht The Information auf die Herstellung von Orion ein. Die erste AR-Brille soll demnach in den USA statt in Asien gefertigt werden, wo Arbeitskraft viel günstiger ist. Der Grund: Das für die Linsen benötigte Siliciumcarbid, das bessere optische Eigenschaften als Glas hat und ein besonders weites Sichtfeld von 70 Grad ermöglicht, wird von einer US-Firma produziert und darf derzeit nur beschränkt aus den USA in andere Länder exportiert werden.

Ein ebenfalls geplantes Armband und ein Taschencomputer, beides unverzichtbares Zubehör der AR-Brille, sollen hingegen in China und Taiwan hergestellt und anschließend in die USA verschifft werden.

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Die chemische Verbindung Siliciumcarbid wird synthetisch hergestellt und ist entsprechend teuer. Es kommt unter anderem in Weltraumteleskopen, elektrischen Fahrzeugen sowie Radaren und Sensoren des US-Militärs zum Einsatz.

Dem Bericht zufolge wird die AR-Brille in einer ehemaligen Druckerfabrik Hewlett-Packards an der Grenze zwischen Oregon und Washington State gefertigt. Die US-Produktion habe auch Vorteile für Meta: So sei die Fabrik in relativer Nähe zum Campus der Redmonder Reality Labs gelegen.

AR-Brillen: Ein kostspieliges und riskantes Unterfangen

Meta investiert jährlich weit über 10 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung des Metaverse und rund die Hälfte dieser Investitionen fließen in Augmented Reality, also ein Hardware-Produkt, das noch gar nicht erschienen ist.

Aus dem Bericht ersieht man ohne Weiteres, weshalb dieses Unterfangen so kostspielig ist. Und riskant, weil niemand sagen kann, ob Menschen AR-Brillen überhaupt tragen wollen. Und selbst wenn: Profitabilität könnte für Meta ein Jahrzehnt oder länger entfernt sein.

Metas AR-Pläne stießen auch anderswo auf Hürden, etwa bei der Entwicklung eigener AR-Chips und eines proprietären AR-Betriebssystems. Das sind wichtige technologische Bausteine, deren Fehlen Metas Wettbewerbsfähigkeit langfristig schaden könnte, gerade im Hinblick auf Apple, das in dieser Hinsicht besser aufgestellt ist.

Quellen: The Information 1, 2