Valve Index: Die Zukunft von PC-VR ist weiter ungewiss
Valve Index ist vier Jahre alt, aber wird noch immer rege genutzt. Dennoch zeichnet sich das Ende ihres Lebenszyklus ab.
In Valves jüngster Hard- und Softwareumfrage erreichte das Headset zum ersten Mal 20 Prozent Marktanteil. Das bedeutet, dass im Juli 2023 jedes fünfte mit SteamVR genutzte VR-Headset eine Valve Index war. Das Gerät belegt seit langem den zweiten Platz unter den meistgenutzten SteamVR-Headsets, weit hinter der aggressiv bepreisten Meta Quest 2.
Was tat sich sonst noch seit meiner letzten SteamVR-Bestandesaufnahme im März?
Die im Oktober 2022 gelaunchte Pico 4 liegt nun vor allen SteamVR-Headsets Marke HTC, die nach HTC Vive (2016) auf den Markt kamen. Das wären Vive Pro 1 & 2 und Vive Cosmos. Der Marktanteil der Pico von 1,54 Prozent ist allerdings noch immer niedrig. Selbst Meta Quest 1 und Windows-Mixed-Reality-Geräte werden häufiger genutzt.
Die Frage ist, ob ein US-Launch des Geräts, der Stand heute noch immer aussteht, eine signifikante Vergrößerung des Markanteils herbeiführen könnte.
Meta dürfte mehr bewirken als Valve
An der PC-VR-Nutzung selbst hat sich nicht viel geändert: Sie scheint weiter rückläufig zu sein und befindet sich derzeit auf dem Niveau von 2020, wie folgende Statistik zeigt.
Hat Playstation VR 2 dem PC-VR-Markt geholfen? Eher das Gegenteil ist der Fall, denn einige Fans von Highend-VR dürften vorübergehend in Sonys Ökosystem gewechselt haben.
Da sich Valve derzeit voll und ganz auf das Steamdeck konzentriert und PC-VR aufs Abstellgleis geschoben zu haben scheint, könnte es ironischerweise erneut Meta sein, die der Sparte im Herbst wieder etwas Leben einhaucht. Meta Quest 3 soll ein "fantastisches PC-VR-Headset" werden und ein verbessertes PC-VR-Streaming ermöglichen.
Keine guten Aussichten für PC-VR
Im gleichen Zeitraum launcht das reine PC-VR-Headset Bigscreen Beyond, das die technisch etwas angestaubte Valve Index ablösen möchte.
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Nach vier Jahren häufen sich die Anzeichen, dass Valve Index am Ende ihres Lebensyklus steht. Einer Analyse von RoadtoVR zufolge sind die Hardware-Verkäufe seit Anfang 2023 rückläufig und im Juni berichtete Hardware-Analyst Brad Lynch, dass Valve die US-Produktion von Lighthouse-Basisstationen 2.0 eingestellt hat. Diese Aufgabe übernimmt nun allein HTC in Taiwan.
I’ve received updates from various sources that Valve’s Lighthouse 2.0 base station production has now ended in their US factory
They produced many before closing the line. HTC is now the sole maker of new 2.0s from their Taiwan fab. They are selling them at 200 dollars each https://t.co/UIR6a7aQHw pic.twitter.com/cojVkwQsii
— Brad Lynch (@SadlyItsBradley) June 16, 2023
Valve wird mit Sicherheit an neuer VR-Hardware forschen. Die relevantere Frage ist, ob und wann sie tatsächlich ein Produkt auf den Markt bringen. Konkrete Anzeichen oder Schritte dafür gibt es bislang nicht. Und selbst wenn ein neues Headset angekündigt würde, ist nicht klar, ob neue Hardware allein den PC-VR-Markt wiederbeleben könnte.
Am Ende ist es Software, die Hardware verkauft und die in den Jahren 2016-2018 arg gebeutelte VR-Entwicklergemeinschaft ist größtenteils in Richtung des erfolgversprechenderen Meta-Ökosystems abgewandert.
Da Meta kein Geld mehr in die Entwicklung von PC-VR-Spielen steckt, müsste Valve diese Aufgabe übernehmen und Entwicklerstudios unterstützen, um das Interesse an PC-VR anzukurbeln. Dass dies passieren wird, ist historisch gesehen unwahrscheinlich, schaut man sich Valves bisherige VR-Strategie an.
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