Straylight im Test: Schwungvolle VR-Action ohne Gnade

Straylight im Test: Schwungvolle VR-Action ohne Gnade

Straylight beweist, wie gut Seilschwünge zu VR passen. Ob auch der Magen und die Langzeitmotivation mitspielen, verrät der Test.

Das Leben ist hart: Mit diesem Slogan bewirbt Entwickler Dr. Bloc sein kniffliges VR-Schwungspiel Straylight für Meta Quest, SteamVR und Playstation VR. Er hat nicht unrecht. Schon nach rund einer Stunde mit der Quest 2 hatte ich schwitzende Hände, einen Tennisarm und fluchte wie ein Rohrspatz.

In Straylight ziehen Spielende sich mit glühenden Seilen durchs All.

In Straylight ziehen Spielende sich mit glühenden Seilen durch ein abstraktes Universum. | Bild: Dr. Bloc

Dabei sieht das All doch so einladend aus, während ich mich mit glühenden Seilen durch die Hindernisse ziehe. Als Fans bunt glühender Arcade-Spiele wie Rez Infinite weckte das Artdesign sofort meine Neugier. Der Schein trügt. Obwohl die Seilmechanik perfekt zu Virtual Reality passt und richtig gut von der Hand geht, schaffen knifflig platzierte Hindernisse eine knackige Herausforderung!

Straylight: Review in aller Kürze

Straylights Schwungmechanik passt ideal zum Medium VR. Trotz des geringen Umfangs machen die kniffligen Arcade-Parcours süchtig!

Getestet auf: Quest 2

Straylight wird euch gefallen, wenn …

  • ihr eine innovative, körperliche VR-Steuerung mögt,
  • ihr eine Vorliebe für bunt glühende Arcade-Spiele besitzt und
  • ihr euch gerne in knifflige Rennen mit Bestenlisten verbeißt.

Straylight wird euch eher nicht gefallen, wenn …

  • ihr abendfüllende Spiele mit viel Umfang sucht,
  • ihr minimalistische Grafik verabscheut und
  • ihr primär Sitzspieler:in oder Bewegungsmuffel seid.

Knifflige Schwünge auf der Quest 2

Die Spielmechanik von Straylight präsentiert sich ähnlich simpel wie das glühende Neon-Design des Spiels. Die Bewegungssteuerung ist sehr intuitiv. Mit Handschuh-Harpunen ziele ich auf leuchtende Ankerpunkte, um per Trigger ein glühendes Seil erscheinen zu lassen. Eine fließende Zugbewegung schleudert mich dann in die Gegenrichtung. Werde ich zu schnell, bremse ich ab. Oder ich ziehe mich an weiteren Punkten zurück auf den Pfad.

Solche Kurskorrekturen sind auf dem Weg durch pulsierende Lavaplaneten und andere Hindernisse auch bitter nötig. Sonst erreiche ich die Checkpoints, Bonusblöcke oder diverse Geister, zum Beispiel von meiner letzten Bestleistung, nicht. Auch im All von Straylight herrscht eine leichte Schwerkraft. Wenn ich vom Kurs abkomme, zieht sie mich gnadenlos in die Tiefe.

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Zusätzlicher Ansporn ist der passiv-aggressive Erzähler aus dem Off. Er wird zunehmend wütender, wenn ich seine verächtlichen Kommentare ignoriere und nicht oft genug sterbe: "Berühre doch mal die Sphären des Todes, die sehen freundlich aus!"

Nach kurzer Eingewöhnungszeit ging mir die Mechanik in Fleisch und Blut über, und ich geriet in einen wahren Rausch aus Rennspaß, Kollisionen und Stürzen in die Tiefe. Selbst der Synthie-Pop-Soundtrack wird exzessiv. Wilde Soli auf der "Weltraumorgel" erinnerten mich an den Jazz-Allrounder und Comedian Helge Schneider.

Im Gegensatz zum VR-Schwungspiel Windlands verträgt mein Magen die Kapriolen auch im Stehen und trotz fehlender Komfortmöglichkeiten sehr gut. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich selbst mit dem Arm am Seil vorwärts ziehe. Bei anderen Hochseilabenteuern, wie Yupiter Grad 2, gibt es mehr gekrümmte "Flugbahnen", wenn ich am Seil hänge. In solchen Momenten bekomme ich schnell ein mulmiges Gefühl.

Knackige Action auf der Quest 2

Straylights einziger großer Knackpunkt ist der akute Mangel an Umfang. Die Vollversion auf Steam bietet nur rund elf gewöhnliche und elf Hardcore-Levels. Zum Preis von 16,79 (Steam) bis 19,99 Euro (PSVR) dürfte euch das VR-Spiel trotzdem ein paar Stündchen angenehm fordern. Als Boni gibt es Bestenlisten mit Sortierung nach Freunden sowie einen entspannten "Zen Modus" ohne tödliche Hindernisse.

Die Quest-Fassung im App-Lab-Store (Version 1.0) ist ebenfalls für 19,99 Euro erhältlich. Sie war kürzlich noch fälschlicherweise als Early-Access-Version gekennzeichnet.

Straylight könnt ihr hier kaufen:

Unterstützte Geräte Store Preis
Meta Quest (1, 2, Pro) Quest-Store (Version 1.0 im App Lab) 19,99 Euro
PC-VR Brillen, Meta Quest (2) via Air(Link) Steam 16,79 Euro
Playstation VR PSN-Store 19,99 Euro