Der "Haptic Metaverse Glove" lässt euch virtuelle Fausthiebe spüren

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Der "Haptic Metaverse Glove" trackt Bewegungen und schickt zudem elektrische Rückmeldungen durch beschichtete Fasern.

Es gibt bereits eine ganze Reihe experimenteller Produkte und Forschungsprojekte für sensorische Eindrücke in VR und AR. Manche haptische Handschuhe sind bereits fortgeschritten genug für den Einsatz in der Industrie, etwa die HaptX Gloves G1 mit pneumatischem Gegendruck oder der bei VW genutzte Senseglove Nova mit künstlichen Sehnen.

Der ContactGlove soll VR-Controller überflüssig machen, so das Versprechen der Hersteller: Ein mikroskopisches Drahtgitter zieht die Finger-Elemente plötzlich zusammen und dehnt sie wieder aus, was in einem Druckgefühl an den Fingern resultiert.

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Leitende Seide für Tracking und Stromstöße

Das japanische Start-up AI Silk nutzt einen anderen Ansatz, um in Virtual Reality Bewegungen zu tracken und die Umwelt greifbar zu machen. Die patentierte, hauseigene Technologie verwandelt herkömmliche Fäden in leitende Fasern. Der "Haptic Metaverse Glove powered by Lead Skin" schickt elektrische Impulse durch den Stoff, um das Berührungsgefühl virtueller Objekte zu imitieren.

Wie sich das haptische Feedback an Fingerspitzen und der Handfläche anfühlt, erklärt die Enthüllung noch nicht im Detail. In einem ersten Trailer simuliert das Gewebe unter anderem das Druckgefühl beim Training mit einer Hantel. Auch der Aufprall der Faust auf ein virtuelles Gesicht wird für die Handschuh-Trägerin spürbar.

Als konkrete Anwendung dient im Video ein Promi-Treffen mit einem japanischen Idol, das ein Kribbeln im Bauch und in den Händen erzeugt. Beim "Virtual Handshake Event" muss sich der Fan nicht mehr in eine riesige Warteschlange stellen. Stattdessen schüttelt er die Hand seiner Angebeteten einfach virtuell im Internet-Call.

Eine weitere wichtige Funktion des Handschuhs ist das Tracking der Hand- und Fingerbewegungen. Kontraktionen und Weitungen des Materials erzeugen leichte, messbare Spannungsunterschiede.

Auf dieser Grundlage interpretiert ein Deep-Learning-Algorithmus die Bewegungen und sagt die nachfolgenden Fingerpositionen voraus. Die gewonnenen Daten ähneln denen eines herkömmlichen Fingerbeugesensors. Ein Bedienfeld auf der Rückseite des Handschuhs ermöglicht zusätzliche Eingaben.

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AI Silk zeigt seine Handschuhe auf der CES 2023

Wie eine räumliche Positionsbestimmung ablaufen könnte, ist noch unklar. Andere Handschuhe wie der ContactGlove nutzen beispielsweise Vive- oder Tundra-Tracker im Zusammenspiel mit Valves externen Lighthouse-Trackern.

Eine Frau präsentiert die Haptic Metaverse Gloves by Lead Skin.

Die leitfähigen Fasern des "Haptic Metaverse Gloves by Lead Skin" sollen mechanische Bauteile überflüssig machen. | Bild: AI Silk Corporation

Die feinen Spezial-Fasern des Haptic Metaverse Glove bestehen aus natürlicher Seide. Nach der Beschichtung mit Spezialfarbe werden sie leitfähig. AI Silk bewarb seine gleichnamige Technik bereits als fortschrittliche Alternative zu konventionellen Elektroden, wie sie in der Medizin oder in VR-Brillen mit Hirnschnittstellen genutzt werden.

Die hauseigene Entwicklung reduziere die Wahrscheinlichkeit von Unbehagen, Entzündungen oder Messfehlern bei Schweißbildung.

Die haptischen Handschuhe profitieren zudem von einem geringen Gewicht von nur 380 Gramm pro Hand. Mechanische Teile würden dank des Spezialstoffs überflüssig.

Auf der CES in Las Vegas vom 5. bis 8. Januar 2023 stellt die AI Silk Corporation die "Lead Skin"-Handschuhe näher vor. Das Start-up in der Präfektur Miyagi entstand 2015 mit Unterstützung der Tohoku University. Im Jahr 2018 gab auch der Sportschuhhersteller Asic eine Beteiligung an AI Silk bekannt.

Quellen: AI Silk, Fashion Network