Superhot VR: Weshalb das Kultspiel keinen Nachfolger hat

Superhot VR: Weshalb das Kultspiel keinen Nachfolger hat

Superhot VR ist ein VR-Superhit. Weshalb gibt es noch immer keine Fortsetzung? Ein Blick in den Quest Store beantwortet die Frage.

Superhot VR gehört zu den erfolgreichsten VR-Spielen aller Zeiten. Im Mai 2020 vermeldete das Studio zwei Millionen verkaufte Einheiten – eine Riesenzahl für VR-Verhältnisse, an der sich nur eine Handvoll anderer Titel messen können.

Allein für Meta Quest 1 & 2 verkaufte es sich mehr als eine Million Mal (Stand: Februar 2021), aber auch auf Sonys und Valves VR-Plattformen gehört es jedes Jahr zu den meistverkauften Titeln.

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Im Frühjahr 2019, also noch vor dem Launch der Quest-Version, verriet mir Studiogründer Tomasz Kaczmarczyk, dass das Team mehr Umsatz mit der VR-Version als mit der 2D-Version macht. Das ist bemerkenswert. Die Frage ist berechtigt: Weshalb gibt es noch immer keinen Nachfolger?

Bis Mitte 2020 arbeitete das Studio an Mind Control Delete, einer kostenlosen Mega-Erweiterung der 2D-Version, die das Team jedoch nicht zu portieren gedachte. Die Begründung: Superhot VR wurde als komplett eigenständiges Spiel entwickelt, was bereits ein "Riesenprojekt" gewesen sei.

Das Risiko eines Flops ist größer

Seither ist es ruhig geworden um das Studio, das an neuen 2D- und vielleicht sogar VR-Spielen arbeiten könnte. Eine Anfrage meinerseits zum Status etwaiger VR-Projekte blieb unbeantwortet.

Dass fünf Jahre nach Erscheinen von Superhot VR noch immer kein Nachfolger in Sicht ist, könnte einen einfachen Grund haben: Die potenzielle VR-Käuferschaft ist noch immer winzig verglichen mit der für PC und Konsolen und dass das Studio den gigantischen Erfolg von Superhot VR wiederholt, ist alles andere als selbstverständlich.

Superhot VR hat ein originelles Spielkonzept, das die Stärken der Virtual Reality nutzt und kam zu einem Zeitpunkt heraus, in dem es eine überschaubare Zahl guter VR-Spiele und innovativer Titel dieser Art gab. Ob einem Nachfolger 2022 ein vergleichbarer Erfolg beschieden wäre, ist fraglich. Zumindest, wenn man andere VR-Fortsetzungen zum Vergleich heranzieht.

VR-Fortsetzungen: Selten so erfolgreich wie das Original

Job Simulator ist ein anderer, unverwüstlicher VR-Klassiker. Dessen Nachfolger Vacation Simulator wird sich häufig verkaufen, aber kann nicht an den sagenhaften Erfolg des Originals anknüpfen, wenn man die Anzahl Bewertungen im Quest Store als relativen Maßstab nimmt.

Job Simulator kommt auf circa 12.000, Vacation Simulator auf etwa 3.000 Bewertungen (Stand: August 2022), also viermal weniger. Die beiden Titel erschienen mit einem Abstand von sieben Monaten für Meta Quest. Das neueste Spiel des Studios Cosmonious High, das das gleiche Spielkonzept und gute Kritiken erhielt, erschien im März 2022 und kommt aktuell auf gerade mal 400 Bewertungen.

Das beliebte VR-Action-Adventure Moss häufte seit Mai 2019 knapp 6.000 Bewertungen an. Der Nachfolger kommt nach zwei Wochen auf etwas mehr als 100 Bewertungen. Da sich ein neues Spiel beim Launch am schnellsten verkauft, muss man sich fragen, weshalb die vielen Moss-Fans nicht zugeschlagen haben. Es wäre verfrüht, jetzt schon ein Fazit zu ziehen, da der Titel für weitere Systeme erscheint. Klar ist jedoch, dass Moss 2 einen schwachen Quest-Start hatte.

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Ein älteres und ähnliches erfolgreiches VR-Spiel ist I Expect You To Die, das ebenfalls ein Launchtitel für Meta Quest war. Es kommt auf knapp 5.000 Bewertungen, während die vor einem Jahr erschienene Fortsetzung immerhin 2.200 Bewertungen verzeichnet.

Schlechter abgeschnitten hat Virtual Virtual Reality 2, das seit Februar 2022 nur 185 Bewertungen einheimste. Das Original, das gleichzeitig mit der Meta Quest erschien, kommt auf mehr als 1.000 Bewertungen.

Auf einem besseren Weg ist Ultrawings 2, das ebenfalls im Februar erschien und annähernd die Hälfte an Bewertungen erhielt wie das Original (mit 400 vs. 1100 Bewertungen).

Cryteks Kletterspiele The Climb und The Climb 2 kommen auf fast die gleiche Zahl Bewertungen, obwohl viel Zeit zwischen den Launches verstrich. Das könnte auch daran liegen, dass sie häufiger zu einem günstigeren Preis im Bundle verkauft werden.

Superhot VR wird noch lange Umsatz machen

Die Zahlen zeigen, dass es neue Spiele grundsätzlich schwerer haben als etablierte Titel, selbst wenn es sich um Fortsetzungen bekannter Spiele und Marken handelt. Sie werden zum Launch ein paar Tage beworben und gehypt und anschließend kaum mehr wahrgenommen, weshalb sich viele VR-Studios auf Live-Service-Games mit regelmäßigen Content-Updates verlegt haben.

Titel, die sich wie Superhot VR dauerhaft in den oberen Plätzen der Charts festgesetzt haben, erhalten automatisch mehr Aufmerksamkeit, gerade von Neuzugängen, die nicht wissen, was sie kaufen sollen und in die Liste der Store-Bestseller schauen.

Deswegen korrelieren die Verkaufszahlen von VR-Brillen und Spielen wie Superhot VR: Viele, die ein VR-Headset erwerben, kaufen sich anschließend VR-Klassiker wie Superhot VR, was wiederum deren hohe Chartplatzierung festigt.

Das Studio wird demnach gut und lange an dem Titel verdienen und benötigt womöglich gar keinen Nachfolger, der es zudem schwer haben dürfte, in die Fußstapfen des Originals zu treten.

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Alle Informationen zur Meta Quest 2 findet ihr in im verlinkten Test.