Virtual Reality: Der Erfinder von Oculus Rift verlässt Facebook
Palmer Luckey, der Mitgründer von Oculus VR und Erfinder von Oculus Rift, hat heute seinen letzten Arbeitstag bei Facebook. Ob Luckey freiwillig geht oder gehen musste, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar.
Die Information wurde dem US-Blog UploadVR zugespielt. In einer Stellungnahme von OculusVR heißt es:
[blockquote right="pull-right" cite="Oculus VR"]Palmer will be dearly missed. Palmer’s legacy extends far beyond Oculus. His inventive spirit helped kickstart the modern VR revolution and helped build an industry. We’re thankful for everything he did for Oculus and VR, and we wish him all the best.[/blockquote]Die Frage, ob Luckey aus freien Stücken ging, wollte Facebook nicht kommentieren. Sein Weggang kommt zu einem Zeitpunkt, der symbolischer nicht sein könnte: Vor ziemlich genau drei Jahren kaufte Facebook Oculus VR für 3 Milliarden US-Dollar und löste damit in der Techwelt einen beispiellosen Hype aus. Außerdem ist es ein Jahr her seit der Auslieferung der ersten Oculus Rift.
___STEADY_PAYWALL___Luckey stolperte über eine Politaffäre
Der 24-jährige Luckey war letzten September bei Facebook in Ungnade gefallen, als öffentlich wurde, dass er Internettrolle finanziert, die Wahlkampf gegen Hillary Clinton betreiben. Die Enthüllung hat bei vielen Fans für große Entrüstung gesorgt.
Nach einer Stellungnahme, in der sich Palmer Luckey entschuldigte, tauchte der junge Millionär unter und trat seither in keiner repräsentativen Funktion mehr auf. Auch seine Rolle innerhalb des VR-Unternehmens war unklar. Zuletzt hieß es, dass Palmer demnächst eine neue Rolle zugewiesen würde.
Dass Luckeys Austritt bei Facebook sicher nicht freiwillig war, lässt sich daran ablesen, dass er sich vor einigen Monaten noch als Alleinherrscher über Oculus wähnte. Bei einer Diskussionsrunde auf einer Fachveranstaltung antwortete er auf die Frage eines Fans, wie groß seine Einflussnahme nach dem Facebook-Deal noch sei: "Ich bin Oculus VR."
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"Ich habe Verschwörungstheorien gehört, dass sie [Facebook] Dinge tun, die Palmer versucht zu verändern", sagte Luckey. "Was die Leute nicht verstehen ist, dass fast immer ich die Entscheidungen treffe, mit denen die Fans nicht übereinstimmen."
Es war just nach diesem Auftritt, dass Facebook-Chef Marc Zuckerberg sich anschickte, die Gründergeschichte von Oculus VR neu zu schreiben. Unter anderem wurden Luckey eigenständige Interviews untersagt, er durfte nur noch im Gründerteam mit Brendan Iribe und Nate Mitchell auftreten. Die Story um seine angeblichen Basteleien in der Garage wurde nicht mehr erzählt.
Seine politische Entgleisung im vergangenen Herbst wird Zuckerberg recht gelegen gekommen sein. Immerhin bot diese die Grundlage für einen Entmachtung des extrovertierten und häufig exzentrischen Rift-Erfinders, ohne es sich mit seinen Anhängern zu verscherzen. Seitdem bereitet Facebook Schritt für Schritt die vollständige Eingliederung des früheren Startups vor, unter anderem mit einer Restrukturierung vergangenen Dezember.
Das letzte Mal, dass man Luckey öffentlich auftreten sah, war im Januar. Damals musste er im Rechtsstreit zwischen Oculus und Zenimax vor Gericht aussagen. Mehr Hintergründe zu Luckeys Politaffäre gibt es hier:
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