Meta Quest 3: VR-Brille wird mit Verlust verkauft, sagen Analysten

Meta Quest 3: VR-Brille wird mit Verlust verkauft, sagen Analysten

Chinesischen Hardware-Analysten zufolge ist Meta Quest 3 stark subventioniert. Der Verkauf gehe mit Verlusten einher.

Die gleiche Gruppe hat bereits Quest 2, Quest Pro und Pico 4 auseinandergenommen und detaillierte Stücklistenanalysen publiziert. In ihrem jüngsten Bericht schätzt sie, dass allein die Komponenten der Meta Quest 3 geschätzt 398 US-Dollar pro Headset kosten. Mit den Fertigungskosten zusammen solle der Preis circa 428 US-Dollar betragen. Zuzüglich Steuern belaufe sich der Preis auf 478 US-Dollar, so die Gruppe. Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie Marketing sind nicht eingerechnet.

Meta verkauft die 128-GB-Version für 500 US-Dollar und die 512-GB-Version für 650 US-Dollar. Geld verdient wird also hauptsächlich mit dem umfangreicheren Modell und überteuertem Zubehör.

Wie viel die Komponenten und die Fertigung wirklich kosten, wissen nur Meta und die Vertragspartner. Der Preis ist abhängig von der produzierten Stückzahl, den die Analysten ebenfalls schätzen.

Qualcomm verdient gut an Meta Quest

Die Gruppe liefert auch eine Liste geschätzter Kosten der wichtigsten Komponenten und Controller:

  • Mainboard mit SoC: 150 US-Dollar
  • SoC: 90 US-Dollar
  • Displays: 80 US-Dollar (2 Stück)
  • Pancake-Linsen: 50 US-Dollar (2 Stück)
  • Kameras: 39 US-Dollar
  • RAM: 18 US-Dollar
  • Controller: 33 US-Dollar (2 Stück)

Die teuerste Einzelkomponente ist der neue Qualcomm-Chipsatz, der das Herzstück des Headsets bildet. Mit weiteren Qualcomm-Chips, die in der Quest 3 arbeiten, verdiene Qualcomm knapp 100 US-Dollar pro Headset. Ein lohnendes Geschäft für den Chiphersteller.

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Meta vs. Apple: Zwei gegensätzliche Ansätze

Metas erklärtes Ziel ist, möglichst schnell möglichst viele Headsets unters Volk zu bringen und ist dafür zu aggressiven Subventionierungen bereit. Meta Quest 2 bot zum Launch ein sagenhaftes Preis-Leistungs-Verhältnis, und das Gleiche gilt heutzutage für Quest 3. Geld verdient wird, ähnlich wie bei Sonys und Microsofts Konsolen, nicht an der Hardware, sondern an Software-Verkäufen und Plattformdiensten. Eine Ausnahme in Metas Preisstrategie bildete Quest Pro, die nach einhelliger Meinung stark überteuert war und derart floppte, dass Meta den Preis um ein Drittel reduzierte und Geräte an Entwickler:innen verschenkte.

Konkurrent Apple verfolgt eine ganz andere Strategie und buhlt mit High-End-Technik statt Bezahlbarkeit um Kundin:innen. Für den Preis einer Vision Pro kann man sich sieben Meta Quest 3 kaufen, was eine ordentliche Marge seitens Apple beinhalten dürfte.

An diesen beiden Extremen befindet sich die Industrie derzeit. Die Frage ist, welcher Ansatz erfolgreicher sein wird und ob sich die Konkurrenten eines Tages preislich in der Mitte treffen werden.

Quellen: Wellsenn XR