Canons neues MR-Headset markiert das Ende einer Ära

Canons neues MR-Headset markiert das Ende einer Ära

Canon bringt im Sommer ein neues Mixed-Reality-Headset auf den Markt. Was bietet die MREAL X1?

Die MREAL X1 folgt auf das Einsteigermodell MREAL S1, das Anfang 2021 erschien. Das Headset ist für Video-AR (Erklärung) ausgelegt und kann die physische Umgebung um digitale Elemente erweitern.

Wer das Gerät im Virtual-Reality-Modus nutzen möchte, kann die mitgelieferte Augenmuschel am Gehäuse anbringen. Sie schirmt das Headset gegen Umgebungslicht ab und sorgt so für mehr Immersion. Wer eine Brille trägt, kann sie problemlos in beiden Darstellungsmodi tragen.

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Die MREAL X1 ist nicht autark und muss per Kabel an einen Highend-Rechner angeschlossen werden. Canon empfiehlt einen Achtkerner mit mindestens 3,9 Ghz, 32 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine Nvidia Quadro RTX 5000.

MREAL X1: Praktischer Handheld-Modus

Die Auslagerung der Recheneinheit und Stromzufuhr schlägt sich in einem schmalen Formfaktor und relativ geringen Gewicht von 359 Gramm inklusive Kopfhalterung aus. Zum Vergleich: Das Standalone-Gerät Meta Quest 2 bringt mehr als 500 Gramm auf die Waage. Praktisch: Die Display-Einheit kann jederzeit hochgeklappt werden.

Mann hält die MREAL-X1 per Handheld an das Gesicht

Canon bietet ein Handheld-Zubehör, das man nicht häufig sieht. | Bild: Canon

Das schmale Display-Modul bringt allein gerade mal 158 Gramm auf die Waage und kann wahlweise an einem separat erhältlichen Doppelgriff befestigt werden. Dieser Handheld-Modus erlaubt eine unkomplizierte Weitergabe des Geräts zum Beispiel an Messen oder in Showrooms.

Das Sichtfeld konnte Canon gegenüber der S1 um etwa das 2,5-Fache vergrößern: von 45 mal 34 Grad auf 58 mal 60 Grad. Die Auflösung wurde ebenfalls verbessert: von 1.600 mal 1.200 Bildpunkte pro Auge auf 1.920 x 2.160 Bildpunkte pro Auge. Das Display taktet mit 120 Hertz.

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Video-AR-Headsets: Heute teure Exoten, morgen Standard

Das Gerät soll im Juni 2022 in den Handel kommen. Der Preis ist nicht bekannt, dürfte jedoch exorbitant hoch sein. Das ältere S1-Modell startete vor einem Jahr bei umgerechnet knapp 32.000 Euro. In diesem Preis enthalten war eine spezielle Canon-Software, eine Workstation, Wartungskosten und weitere Leistungen. Das folgende Promo-Video zeigt unterschiedliche Anwendungsszenarien.

Video-AR-Headsets dürften in den nächsten Jahren zum Goldstandard werden und herkömmliche VR-Brillen größtenteils vom Markt verdrängen. Den Anfang machen Metas Project Cambria (Infos) und die Lynx R-1 (Infos), die im Laufe des Jahres erscheinen werden und Video-AR erschwinglich machen dürften. Apple, Microsoft und Google arbeiten ebenfalls an Geräten dieser Art.

Technisch wirkt die MREAL X1 schon jetzt ein wenig angestaubt, da die Kabelverbindung und das schmale Sichtfeld nicht mehr zeitgemäß sind, besonders für den aufgerufenen Preis.