Militär-Hololens: Microsoft rechnet mit weiterer Kritik

Microsofts AR-Brille Hololens wird von einer Zukunftsvision zum Problemkind. Das zeigt sich insbesondere an der technisch anspruchsvollen Militärvariante der Brille.
Für ganze 22 Milliarden US-Dollar soll Microsoft das US-Militär innerhalb von zehn Jahren mit fortschrittlichen AR-Brillen beliefern. Der IVAS genannte Prototyp basiert auf der herkömmlichen Hololens, bietet aber speziell für das Militär zusätzliche technische Funktionen wie eine AR-Zielfunktion oder integrierte Nacht- und Wärmesicht. Außerdem ist das Gerät in einen stabilen Helm gebaut.
Kann Microsoft den Militärvertrag erfüllen?
Doch die Entwicklung der AR-Brille läuft offenbar nicht wie geplant. Wiederholt gab es Berichte zu verspäteten oder schlecht verlaufenen Tests wegen technischer Probleme. Zuletzt hieß es im Januar 2022 seitens des Pentagons, dass IVAS wegen eines zu geringen Sichtfelds und mangelndem Tragekomfort noch verbessert werden müsse.
Fortschritte bei IVAS-Prototypen zu gering
Kipman reagiert intern auf Leaks
Während die technischen Probleme bei IVAS durch das Pentagon offiziell dokumentiert sind, ist die Situation bei einer möglichen Serien-Hololens 3 derzeit unklar.
Business Insider berichtete Ende Januar, dass die Entwicklung von Hololens 3 wohl in der Schwebe und das Team zerstritten sei ob der weiteren Entwicklung. Unter anderem wechselte der Hololens-Optik-Ingenieur Bernard Kress zu Google, das angeblich eine neue AR-Brille mit Codenamen Iris plant.
Microsoft soll parallel mit Samsung ein neues XR-Hardware-Projekt gestartet haben mit alternativer Technologie, das aber im Hololens-Team nicht auf Anklang treffen soll.
Hololens-Projektleiter Alex Kipman meldete sich nach den Leaks öffentlich bei Twitter zu Wort: Man solle nicht alles glauben, was im Internet stehe. Zum Stand bei Hololens 3 äußerte sich Kipman nicht, er widersprach allerdings nicht den Behauptungen im Bericht. Microsoft dementierte auf Nachfrage Gerüchte um ein mögliches Ende des Hololens-Projekts.
Die für die Leaks verantwortliche Person konnte Microsoft bislang offenbar nicht ausmachen. Anders lässt es sich nicht erklären, dass Business Insider neben E-Mails jetzt sogar Zugriff auf eine interne Teams-Nachricht von Alex Kipman hat, in der er auf die Leaks reagiert.
"So deprimiert, so demoralisiert, so kaputt", schreibt Kipman und berichtet an sein Team, dass er nach den Leaks Kontakt mit Personen aus der Finanzen- und Marketingabteilung gehabt habe, ob Hololens-Informationen stärker unter Verschluss gehalten werden müssten. Bezüglich der IVAS-Leaks hätten sich mit der gleichen Aufforderung Personen aus dem National Intelligence und Security Team bei ihm gemeldet.
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