Ricoh demonstriert cooles Holo-Display
3D-Inhalte von allen Seiten betrachten ohne Tech-Brille auf dem Kopf, das versprechen volumetrische Displays. Auch der japanische Hersteller Ricoh bereitet eine "Hologramm-Röhre" vor.
Bekannt ist Ricoh im VR-Bereich unter anderem für seine frühen Versuche mit 360-Grad-Kameras wie der Theta S oder neuerdings Vecnos. Auch im Bereich der Lichtfeldkameras forscht Ricoh seit vielen Jahren.
Jetzt wagt das japanische Unternehmen einen Vorstoß in die 3D-Bildgebung: Es stellt das prototypische Display "Warpe" vor, das Hologramm-artige Darstellungen dreidimensional innerhalb einer Art Bildschirmröhre darstellen kann. Der Betrachter kann um die Röhre herumgehen und das Objekt von allen Seiten ansehen.
___STEADY_PAYWALL___Laut Ricoh wird das Licht bei Warpe von der Basis nach oben projiziert auf einen speziellen selbstentwickelten Monitor, der durch schnelle Drehungen die Illusion einer Dreidimensionalität erzeugt. Das sichtbare Hologramm besteht aus den Lichtspuren, die durch die Rotation des Bildschirmes entstehen. Über solch einen Drehbildschirm funktionieren auch die 3D-Gaming-Tische des Herstellers Voxon Photonics.
Laut Ricoh kann die Darstellungstechnik 3D-Bilder ungefähr in der Größe eines menschlichen Kopfes erzeugen mit einer Diagonale von circa 20 cm und einer Höhe von rund 25 cm.
Die Auflösung gibt Ricoh mit 370 Millionen Voxel an. Ein Voxel ist das 3D-Äquivalent zu einem Pixel, wie man es bei klassischen 2D-Bildschirmen zählt.
Marktstart im nächsten Jahr
Ricoh will die Holo-Röhre Warpe mit ausgewählten Partnern ab sofort testen und "den Markt erforschen". Beispielsweise sei E-Commerce auf dem Vormarsch und klassische Läden bräuchten daher neue Attraktionen, um Kunden wieder ins Geschäft zu locken, wo sie Produkte erleben statt nur kaufen.
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Als weitere Anwendungsszenarien nennt Ricoh Ausstellungen, den Bildungssektor, Konferenzen oder - besonders interessant - für verbildlichte digitale Assistenten im Smart Home.
Die Entwicklung der Displaytechnologie soll während der Testphase weitergehen. Ein offizieller Launch ist für das kommende Jahr geplant.
Sony zeigte kürzlich ein 3D-Display, das das ausgehende Licht jeweils perspektivisch leicht versetzt an das linke und rechte Auge schickt. Auch das 3D-Display von Looking Glass nutzt diesen Ansatz.
Dadurch entsteht eine Art räumlicher Guckkasten, der anders als Ricohs oder Voxons Lösung - oder eine VR-Brille (Vergleich) - allerdings keinen 360-Grad-Rundumblick bietet und somit eher einem brillenlosen 3D-TV gleicht als einer Hologramm-Illusion.
Quelle & Titelbild: Ricoh, Warpe Markenseite
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