VR-Film "2nd Step": Visuell beeindruckende Reise bis zum Mars

VR-Film

Der VR-Film "2nd Step" begeistert für den zweiten großen Schritt der Menschheit nach der Mondlandung. Hier begibt sich der Zuschauer auf zukünftige Raumfahrtmissionen: eine Reise zum Südpol des Mondes und die Erforschung des Mars.

In der Eingangsszene besucht man die Stelle, an der Neil Armstrong den Mond betrat. Doch das ist nur der Anfang: 2nd Step oder "Reise zu Mond und Mars", wie der Film in der deutschen Fassung heißt, verliert sich nicht in der Rückschau.

Der 360-Grad-Film malt sich die mittel- und langfristige Zukunft der Raumfahrt aus: Die Reise zum Südpol des Mondes, wo eine Basis für die rückseitige Erforschung des Erdtrabanten und die Weiterreise zum Mars errichtet werden soll.

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Wer nun eine trockene VR-Dokumentation erwartet, liegt falsch: 2nd Step will in erster Linie das Gefühl abenteuerlicher Raumfahrt vermitteln und mit fantastischen Vistas beeindrucken - und das gelingt dem Film sehr gut.

Stellenweise kommt der 360-Grad-Film an bildgewaltige Sci-Fi-Filme wie "2001: Space Odyssey" und "Interstellar" heran, sodass ich mir wünschte, einen abendfüllenden Film mit eigenständiger Handlung in dieser Qualität und diesem Format zu sehen.

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2nd Step will beeindrucken und begeistern. Das gelingt ihm. Bild: Faber Courtial

Für eine wissenschaftlich möglichst akkurate Umsetzung dieser Vision arbeitete das Darmstädter Effekt- und VR-Studio Faber Courtial (Volcanos VR, Gladiators in the Colosseum VR) eng mit der ESA zusammen.

Einer der technisch beeindruckendsten 360-Grad-Filme

"Wir wollten kein Videospiel mit Punkten und Zielen machen. Wir wählten bewusst das Medium Film, weil wir den Zuschauern die Möglichkeit geben wollten, die Szenerien in sich aufzusaugen. Nur durch Schauen und Fühlen, so als wären sie selbst auf dem Mond oder Mars gelandet", sagt Regisseur Jörg Courtial.

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Die Filmszenen wurden mit großen Aufwand im Computer generiert, mit dem Ziel, Fotorealismus zu erreichen. Das ist der Vorteil von CGI-basierten 360-Grad-Filmen: Sie erlauben zwar keine räumliche Bewegung, weil die Perspektive vorgegeben ist, dafür ist eine möglichst realitätsnahe grafische Darstellung möglich, die selbst ein schneller Rechner kaum in Echtzeit rendern könnte.

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Für den VR-Film wurden Schauspieler aufwendig digitalisiert. BILD

Der Haken an der Sache: Viele VR-Videoplattformen bieten nur stark komprimierte Versionen von 360-Grad-Filmen, da diese sehr viel Speicherplatz belegen. Faber Courtial stellte mir eine Fassung in sehr hoher Qualität zur Verfügung, deren Detailreichtum und Bildschärfe beeindruckte.

In der ZDF-VR-App, in der der Film unter dem deutschen Titel "Reise zu Mond und Mars" erschien, leidet der visuelle Wow-Effekt hingegen, da der Film komprimiert werden musste: Die Auflösung wirkt geringer, das Bild ist unscharf und man sieht unschöne Artefakte - selbst wenn man den Film zuerst herunterlädt.

2nd Step soll demnächst international bei Amaze und im Oculus Store für Oculus Go und Rift erscheinen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Versionen in einer besseren Qualität vorliegen. Denn es gibt nur sehr wenige CGI-Filme in 360-Grad von solch visueller Qualität wie 2nd Step.

Titelbild: Faber Courtial

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