VR-Entwickler warnt: "Man sollte nicht alles auf eine Karte setzen"

VR-Entwickler warnt:

Die Entwickler von Fantastic Contraption berichten, dass der VR-Titel mehr als eine Million US-Dollar umgesetzt hat. Die Entwicklungsgeschichte des Spiels zeigt, wie eine Kombination von Cleverness, Bedachtsamkeit und Glück zum Erfolg führen kann.

Fantastic Contraption erschien im April 2016 zum Marktstart von HTC Vive  und lag jedem VR-System kostenlos bei. Das Spiel ist einer Zusammenarbeit zwischen dem Spielentwicklerpaar Sarah and Colin Northway und dem kanadischen Studio Radial Games erwachsen. Mittlerweile ist das Rätselspiel, in dem man aus einfachen Grundelementen bewegliche Maschinen baut, auch für Oculus Rift und Playstation VR erhältlich.

Mit dem Knacken der 1-Million-Dollar-Grenze reiht sich das Spiel in die Erfolgsgeschichten von Titeln wie Job Simulator, Raw Data und Arizona Sunshine ein. Zu diesem Umsatz zählen die Entwickler nicht neben den Softwareverkäufen auch die Einnahmen, die der Bundle-Deal einbrachte. Reich geworden sind die Entwickler damit nicht, aber sie haben ein wichtiges Ziel erreicht: Das Spiel war profitabel genug, um weitere VR-Projekte zu finanzieren.

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Valves Gunst gewonnen

Der erste Kontakt mit Virtual Reality hatte nicht den gewünschten Effekt: Das DK1 von Oculus Rift konnte die Entwickler nicht genug beeindrucken, um die Entwicklung eines VR-Titels zu rechtfertigen. Das Aha-Erlebnis folgte erst, als sie im Sommer 2015 bei Valve raumfüllendes Tracking und die Interaktion mit 3D-Controllern erlebten. "Davor zog mich Virtual Reality nicht an, danach war es mein Leben", sagt Andy Moore gegenüber Upload VR.

Das Team entschied sich, einen älteren, hauseigenen Hit für Virtual Reality umzusetzen: das 2007 entwickelte 2D-Flashspiel Fantastic Contraption. Auf einer von den Entwicklern organisierten Game Jam schufen sie eine frühe VR-Demo und zeigten sie Valve. Daraufhin erhielten sie mehrere Entwicklerkits von HTC Vive, um die Fertigstellung des Titels voranzutreiben. "Die Game Jam war für uns ein raffiniertes Mittel, um Valve anzulocken und ihnen den Titel schmackhaft zu machen", sagt Moore.

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Kein zu großes Risiko eingehen

Das Team wollte das Spiel bis zum geplanten Launch von HTC Vive in nur vier Monaten fertigstellen. Dabei nahmen sie einen möglichen Flop bewusst in Kauf, dank früherer Erfolge konnte das Team dieses Risiko eingehen. Als den Entwicklern überraschend ein Bundle-Deal angeboten wurde, war die Frage nach der Finanzierung vom Tisch. "Sobald wir dieses Angebot erhielten, wussten wird, dass alles gut werden würde", sagt Sarah Northway.

Das Team rät kleinen Entwicklern davon ab, sich für die Umsetzung eines VR-Projekts zu verschulden oder das eigene Haus zu verpfänden. Die frühe Entwicklung von Fantastic Contraption sei nur durch ein finanzielles Polster und zusätzliche Arbeit an Abenden und am Wochenende möglich gewesen. Nur deshalb seien die Entwickler in der Lage gewesen, einen Misserfolg in Kauf zu nehmen.

Heute arbeitet das Team an neuen VR-Projekten, schaut optimistisch in die Zukunft und freut sich auf den Erfolg, den ein größerer Markt bringen wird. Die Entwickler glauben, dass sich die Mühe eines Tages bezahlt machen wird: "Wir sind in einer Zeit, in der du experimentieren und deine Fähigkeiten ausbauen solltest, um später einen Vorteil zu haben", sagt Colin Northway.

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Alex Schwartz ist Gründer und CEO von Owlchemy Labs. Er glaubt, dass die Technologie nur mit autarken Systemen Mainstreampotenzial hat.

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| Featured Image: Radial games | Source: Upload VR