Virtual Reality: VR-Forscher warnen vor Langzeitfolgen

Virtual Reality: VR-Forscher warnen vor Langzeitfolgen

Heute ist Virtual Reality ein Nischenprodukt, doch das könnte sich in den kommenden Jahren ändern. Wohl wissend, dass technologischer Fortschritt sich nicht aufhalten lässt, haben sich drei renommierte VR-Forscher zusammengeschlossen, um die Aufmerksamkeit auf eine wichtige Frage zu lenken: Was sind die Langzeitfolgen von VR-Nutzung?

Nächste Woche treffen Todd Richmond, Skip Rizzo und Leslie Saxon mit Mitgliedern einer US-Regierungsorganisation zusammen, um eine Diskussion über die potenziellen Gefahren immersiver Technologien in Gang zu bringen. Eines der Hauptziele der VR-Forscher ist es, zu Langzeitstudien anzuregen.

"Ich begegne vielen Menschen in der Techindustrie, die sagen, dass sie diese Technologie nur entwickeln, aber nicht dafür verantwortlich seien. Sie sagen, dass es in der Verantwortung der Gesellschaft liege, herauszufinden, was sicher, ethisch und moralisch ist", sagt Todd Richmond, Leiter des Mixed Reality Labs der University of Southern California gegenüber Polygon. Laut Richmond sei diese Einstellung falsch: "Die Entwicklergemeinschaft muss Verantwortung tragen und Teil des Gesprächs werden."

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In 2016 kommen VR-Brillen erstmalig weitläufig in den Haushalten von Verbrauchern an. Doch was sind die möglichen Nebenwirkungen der Virtual Reality?

Virtual Reality: Nebenwirkungen unbekannt

Ist Virtual Reality gefährlicher als andere Medien?

Richmond ist Technologie gegenüber nicht feindlich gesinnt und glaubt, dass es durchaus Technologien gibt, die das Wohlbefinden von Menschen nicht gefährden. Weil Virtual Reality und Augmented Reality in wenigen Jahren einen sehr großen Einfluss auf das Leben der Menschen haben könnten, sei es aber wichtig, deren Langzeitfolgen zu studieren. Besonders gefährdet sind laut dem Wissenschaftler Kinder, da deren Gehirne noch nicht vollständig ausgebildet sind und durch übermäßigen VR-Konsum in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden könnten.

Für Richmond ist Virtual Reality deshalb besonders gefährlich, weil sie dem Nutzer in einem bisher unerreichten Maße erlaubt, in die Rolle eines fiktiven Alter Ego zu schlüpfen. Bei Computerspielen, die eine solche Identifikation mit der Spielfigur ebenfalls anstreben, sei die Trennung zwischen Realität und Fiktion durch die Rahmung des Bildes jederzeit gegeben. Bei Virtual und Augmented Reality sei das anders, meint Richmond.

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Seit über einer Dekade erforscht Stanford-Wissenschaftler Jeremy Bailenson die Virtual Reality. Im Interview mit Recode teilt er sein Wissen.

Bailenson: Virtual Reality ist kein Medium, sondern eine Erfahrung

Forschung als Präventivmaßnahme

Mit diesen Bedenken ist der Forscher nicht allein. Skip Rizzo und Leslie Saxon, die ebenfalls an der USC an Virtual Reality forschen, werden Richmond nächste Woche an das Treffen mit Regierungsvertretern begleiten. Die drei Wissenschaftler betonen, dass sie die Technologie nicht aufhalten, sondern zu einem umsichtigeren Umgang anregen wollen.

"Lasst uns wenigsten einräumen, dass es Probleme geben könnte", sagt Saxon. Für den Forscher werden VR-Entwickler künftig sehr viel Macht über die Menschen haben: "Du legst sozusagen jemandes Hirn in deine Hände", meint Saxon. Weil Virtual Reality noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, bleibt den Wissenschaftlern noch Zeit. "Heute ist Virtual Reality noch nicht gut, aber in zehn Jahren könnte sie es sein."

Zwei deutsche Wissenschaftler beschreiben die ethischen Herausforderungen, vor die uns das neue Medium Virtual Reality stellt.

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| Featured Image: ARM | Source: Polygon