Virtual Reality: Ist Isolation die Killer-App?

Virtual Reality: Ist Isolation die Killer-App?

Social-VR? Nicht mit Oculus-Technikchef John Carmack. Er plädiert für virtuelle Isolation statt für digitales Miteinander.

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Umso näher man dem inneren Kern Facebooks kommt, desto lauter wird das Mantra: Die Magie virtueller Welten ist die Begegnung mit anderen Menschen.

"Trotze der Distanz" - so lautet das Motto von Zuckerbergs VR-Truppe. Gemeint ist, dass sich Menschen zukünftig auf digitaler Ebene so glaubhaft begegnen sollen wie in der Realität.

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Klar, Vernetzung vorantreiben ist in Facebooks DNA geschrieben. Und ganz davon abgesehen, ist etwas dran daran, dass es besonders ist, einem anderen Menschen im Virtuellen zu begegnen. Das behauptet längst nicht nur Facebook.

Einfach mal Ruhe haben

Dass Oculus-Technikchef im eigenen Konzern gegen den Strom schwimmt, machte er auf der Oculus-Entwicklerkonferenz Connect 5 deutlich mit einer erfrischend anderen Perspektive. Anstatt sich der üblichen PR-Phrasen zu bedienen, übt er sich in Tech-Prosa:

"Ich bin der Quertreiber, weil ich für die Macht der Isolation eintrete", sagt Carmack. "Ich glaube, die Superkraft von VR ist es, dich von deiner Umwelt zu isolieren."

In VR würde man den Inhalt maximal respektieren, weil man durch nichts abgelenkt würde. Carmack nennt die VR-Brille daher auch "Kopfhörer für die Augen".

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Als positive Beispiele für VR-Isolation nennt er die Arbeit in einem lauten Großraumbüro, in dem man in eine friedvolle, virtuelle Arbeitsumgebung eintauchen könne oder ablenkungsfreies Training in Unternehmen. "Das hat echten Mehrwert."

Aber: "Wir haben die Marschrichtung, dass Social-VR die wichtigste Sache ist. Daher müssen wir die VR-Isolation bekämpfen."

Fokus auf das Jetzt

Auch den Langzeitvisionen seines Mixed-Reality-Forscherkollegen Michael Abrash tritt Carmack trotzig entgegen.

"Diese Langzeitpläne können wie ein Teppich sein, unter den man seine aktuellen Unzulänglichkeiten kehrt. [...] Ich versuche, permanent kritisch zu sein. Michael Abrash und ich dienen einfach einem völlig unterschiedlichen Zweck in diesem Unternehmen."

Er schildert eine Anekdote: Entnervt von Zehnjahresplänen und Visionen sei er nach einem Strategie-Meeting auf sein Hotelzimmer gegangen. Dort fertigte er eine Liste mit 100 Punkten an, was jetzt und sofort an Oculus Go verbessert werden könnte.

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