Virtual Reality bei Steam VR: HTC Vive ist nur der Anfang

Bislang gehen HTC und Valve als kleine Gewinner aus dem auf noch niedrigem Niveau geführten VR-Wettbewerb hervor. Das bedeutet aber nicht automatisch die Rettung von HTC.
Als vermeintlicher Underdog gegenüber Facebooks Oculus-Tochter gestartet, konnten HTC und Valve schnell die Sympathien in der VR-Branche und den Medien gewinnen. Der Grund dafür ist schnell ausgemacht: Raumtracking und 3D-Controller sorgen für ein deutlich eindrucksvolleres VR-Erlebnis als es derzeit mit anderen VR-Brillen möglich ist.
Hinzu kommt, dass sich Valve mit einer etwas offeneren Plattformpolitik und dem weitgehenden Verzicht auf exklusive Spiele und Anwendungen geschickt auf dem PC-Markt positioniert hat. Oculus VR wird sogar von Fans der Rift-Brille für die ausufernde Exklusivstrategie in Kombination mit der noch geschlossenen Plattform kritisiert. Besserung ist derzeit nicht in Sicht.
HTC Vive könnte auch Valve Vive heißen
Für HTC könnte es wie im Smartphone-Business laufen
Für HTC stellt sich die Frage: Wie viel Wissens- und Markenvorsprung kann sich das Unternehmen ab jetzt erarbeiten, um nicht wie im Smartphone-Business erneut unter die Räder zu geraten? Ein eher langsam und kontrolliert wachsender PC-Markt könnte den Taiwanesen gerade recht sein, um die Vive-Marke in der VR-Branche zu festigen.
HTC hat einen Plan B und Plan C
Zumindest scheint sich HTC der brenzligen Lage bewusst zu sein und macht mehr aus der guten Ausgangslage. Mit Viveport versucht das Unternehmen eine eigene Plattform für den Vertrieb von VR-Software zu etablieren. Mit dieser tritt das Unternehmen - zumindest in Asien - in eine direkte Konkurrenz zu Oculus VR und potenziell auch Valve.
Und mit Vive X hat HTC zusätzlich ein Accelerator-Programm geschaffen, bei dem das Unternehmen als Investor kräftig mitverdienen kann, falls die VR-Branche als solche erfolgreich ist.
Die virtuelle Realität könnte also durchaus die Zukunft von HTC sein. Die Frage ist nur, ob eine VR-Brille dauerhaft eine große Rolle dabei spielt. Die Antwort dürfte auch davon abhängen, ob Valve ein größeres Interesse daran hat, die Partnerschaft mit HTC zu intensivieren.
Analysten von Goldman Sachs glauben jedenfalls, dass HTC aus den Rückschlägen der vergangenen Jahre gelernt hat. "Wir denken, dass die wichtigste Veränderung für HTC im VR-Zyklus ein verändertes Geschäftsmodell ist. Sie haben aus dem Smartphone-Zyklus gelernt und verstehen jetzt, dass der Wert von reiner Hardware schnell vergänglich ist, wenn die Industrie erwachsen wird", heißt es in einem Bericht der Banker.
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