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Unity-Chef John Riccitiello ist ein Verfechter der Mixed-Reality-Technologie. In der Vergangenheit fiel er durch steile Wachstumsprognosen auf. Sein Urteil über die aktuelle Generation VR- und AR-Brillen fällt im Vergleich ungewohnt kritisch aus.
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Riccitiello zählt seine Kritikpunkte auf: „Sie sind nicht günstig genug, funktionieren nicht ausreichend gut, die Steuerung ist nicht ausgereift, man sieht seine Arme und Beine nicht und kann sie nicht interaktiv einsetzen und es gibt nicht viele Inhalte.“
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Das recht harsche Urteil überrascht, da Riccitiellos Unternehmen zweifelsohne ein Nutznießer des VR- und AR-Hypes der letzten Jahre war. Rund zwei Drittel aller VR- und AR-Apps wurden laut Riccitiello mit der Unity-Engine programmiert.
„Wo sind die Inhalte?“
Playstation VR und Co. zum Trotz: In Riccitiellos Vorstellung hat der wirkliche VR-AR-Marktstart für Endverbraucher noch gar nicht stattgefunden. „Wo sind die Inhalte?“, fragt der Unity-Chef rhetorisch.
AR und VR existierten aktuell in erster Linie für Entwickler, so Riccitiello. Der Markt für Unternehmen entwickle sich besser als der für Endverbraucher, beispielsweise in der Automobilindustrie. Langfristig sieht Riccitiello dennoch einen erfolgreichen Endverbrauchermarkt.
Ebenfalls kritisch beurteilt der Unity-Chef Augmented Reality mit dem Smartphone. Es existierten noch keine relevanten Inhalte.
Wahrscheinlich wüssten weniger als zehn Prozent der Smartphone-Besitzer, ob ihr Gerät Apples ARKit oder Googles ARCore unterstützt. Das größte Anwendungspotenzial von Smartphone-AR sieht er kurzfristig in der Werbung.
In der Vergangenheit tönte Riccitiello wagemutiger: Ende 2016 sagte er 100 Millionen VR-Nutzer für 2020 voraus – und damit den Start in den Massenmarkt.
Im Mai 2017 veröffentlichte Unity eine Grafik, nach der VR gerade tief in der Krise stecken soll.
VR und AR werden „so groß wie das Internet“, glaubt der Unity-Chef – aber es dauert. Bild: Unity
Damals hielt Riccitiello kleinere Entwicklerstudios dazu an, gut mit ihrem Kapital zu haushalten. „Wir dürfen nicht bankrottgehen, bevor wir überhaupt die Chance hatten, richtig loszulegen.“
Derzeit dürften Schätzungen zufolge gut zehn Millionen VR-Brillen am Markt sein, inklusive der besseren Smartphone-VR-Brillen. Genaue Zahlen sind nicht bekannt.
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