Überwachung: KI guckt durch Wände - jetzt noch effizienter

Überwachung: KI guckt durch Wände - jetzt noch effizienter

Forscher des Massachusetts Instituts für Technologie entwickeln ein KI-System, das menschliche Handlungen anhand von Radiowellen sogar durch Wände erkennt.

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Die Forschergruppe stellten ihre erste, grundlegende Arbeit im Sommer 2018 vor: Ein neuronales Netz wird mit Videoaufnahmen und einer Aufzeichnung der Verteilung von Radiowellen jeweils derselben Szene trainiert. Bewegt sich ein Mensch durch diese Szene, verändert sich die Verteilung der Wellen.

Die KI kann dann die Bewegungsmuster im Video und in der Funkwellenverteilung miteinander abgleichen - und nach dem Training allein anhand der Radiowellen menschliche Bewegungen prognostizieren.

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Die KI erkennt Muster in Videos und Wireless-Daten und legt sie übereinander. Bild: Tianhong Li et al.

Die KI erkennt Muster in Videos und Wireless-Daten und legt sie übereinander. Bild: Tianhong Li et al.

Um Menschen und Hintergrund besser voneinander unterscheiden zu können, legen die Forscher in einem Zwischenschritt ein digitales Skelett auf die Bewegungen der Personen im Video.

Daraus ergibt sich insgesamt eine Art Röntgenblick: Die KI sieht durch Wände und kann Menschen auch in der Dunkelheit erkennen und tracken. Das folgende Video aus dem letzten Jahr veranschaulicht das.

Jetzt stellen die Forscher den aktuellen Stand ihrer Arbeit vor: Sie brachten der KI mit neuen Trainingsdaten bei, Menschen besser im 3D-Raum und dabei sogar ihre Handlungen und Interaktionen zu erkennen. So merkt sie jetzt an, ob ein Mensch beispielsweise auf einen anderen zeigt, telefoniert oder klatscht.

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Die KI kann Menschen durch Wände und in der Dunkelheit anhand von Radiowellen tracken. Bild:

Die KI kann Menschen durch Wände und in der Dunkelheit allein anhand von Radiowellen tracken. Bild: Tianhong Li et al.

Im Vergleich zum letzten Jahr kann die KI Menschen nicht nur identifzieren, sondern auch ihre Handlungen beschreiben. Bild: Tianhong Li et al.

Im Vergleich zum letzten Jahr kann die KI Menschen nicht nur als solche identifizieren, sondern auch ihre Handlungen beschreiben. Bild: Tianhong Li et al.

Bewegungserkennung ohne Personenidentifikation: Eine Chance für die Privatsphäre?

Die Röntgenblick-KI klingt im ersten Moment bedrohlich, doch für die Privatsphäre könnte sie womöglich sogar eine Chance sein: Sie erkennt Handlungen von Menschen, ohne die Person selbst zu identifizieren, beispielsweise über eine Gesichtserkennung.

Die Forscher stellen sich vor, dass ihr System einmal für die Bedienung eines Smart Homes eingesetzt werden könnte, oder um Senioren zu überwachen, denen die KI bei einem Sturz schnelle Hilfe schicken könnte.

Technisch gibt's allerdings noch Einschränkungen: Bislang wurde das KI-Modell nur mit einer Zwischenwand getestet und bei einer Entfernung von bis zu elf Metern. Mit mehreren Zwischenwänden oder auf weitere Distanzen könnte das Wellenmuster zu schwach sein für eine akkurate Bewegungserkennung.

Quelle: Arxiv; Via: MIT

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