Meta Quest 2: China-Launch mit Tencent geplant – Bericht

Meta Quest 2: China-Launch mit Tencent geplant – Bericht

Meta Quest 2 soll mithilfe von Tencent in China erscheinen. Eine solche Partnerschaft könnte die VR-Industrie nachhaltig prägen.

Vergangene Woche berichtete Reuters, dass Tencent Pläne aufgegeben habe, eine eigene VR-Brille zu entwickeln und Entlassungen in der eigenen XR-Abteilung plant.

Ein neuer Bericht der chinesischen Webseite 36Kr behauptet nun, dass Tencent stattdessen mit Meta kooperieren und Meta Quest 2 in China einführen will.

Laut 36Kr verbleiben nur noch eine kleine Anzahl Angestellter in Tencent XR-Abteilung, die beim Launch des Meta-Headsets helfen sollen. Die beiden Unternehmen sollen bei der Lokalisierung und Anpassung des Software-Angebots an den chinesischen Markt zusammenarbeiten.

Kein Präzedenzfall für Meta und Tencent

Es wäre für beide Seiten nicht die erste Kooperation dieser Art: Tencent tat sich 2019 mit Nintendo zusammen und vertreibt Nintendo Switch in China, während Meta mithilfe des chinesischen Elektronikherstellers Xiaomi Oculus Go 2018 auf den dortigen Markt brachte (unter dem Namen "Mi VR Standalone").

Die Vorbereitungen auf den Launch dauern laut dem Bericht schon seit vier Monaten und werden vom gleichen Tencent-Manager angeführt, der die Partnerschaft mit Nintendo betreute. Wann Meta Quest 2 in China erscheinen soll, sei aber noch immer unklar. Tencent kommentierte die Gerüchte nicht.

Der Bericht gibt Einblick in Tencents jahrelange, vergebliche Bemühungen, eine markttauglich VR-Hardware zu entwickeln. Der Konzern, dessen Stärken im Software-Bereich liegen, sehe in der Partnerschaft mit Meta einen möglichen Weg, am VR-Markt Fuß zu fassen, ohne eigene Geräte entwickeln zu müssen.

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Tencent habe in der Vergangenheit vergeblich versucht, den chinesischen VR-Brillenhersteller Pico zu übernehmen und sei dabei von Bytedance überboten worden. Die TikTok-Mutter soll 9 Milliarden Yuan (umgerechnet 1,3 Milliarden US-Dollar) für das Unternehmen gezahlt haben, obwohl es zum damaligen Zeitpunkt nur 2,5 Milliarden Yen (umgerechnet 360 Millionen US-Dollar) wert gewesen sei.

Tencent habe außerdem versucht, mit der Akquisition zweier weiterer Unternehmen eine Grundlage für die Hardware-Entwicklung zu schaffen, allerdings vergeblich. Die Gründung einer eigenen XR-Abteilung mit 300 Angestellten führte ebenfalls in eine Sackgasse: Die meisten Fachkräfte wurden laut 36Kr letzte Woche entlassen (siehe oben).

Neue Konkurrenz für Pico

Eine Karte, die Tencent auf dem XR-Markt ausspielen könnte, ist das Software-Portfolio des chinesische Gaming-Giganten. Dem Bericht zufolge könnte der Konzern eigene VR-Inhalte planen – die womöglich auch ihren Weg in den Westen finden.

Die Frage, die sich stellt, ist: zu welchen Kräfteverschiebungen es durch die Partnerschaft zwischen Tencent und Meta kommen könnte. Bytedance dominiert den chinesischen VR-Markt mit den Pico-Headsets und könnte sich nun in der Heimat mit einem unerwarteten neuen Konkurrenten konfrontiert sehen.

Bytedance selbst hat Metas Heimmarkt, die USA, noch nicht betreten und verkauft die Pico 4 nur in Europa und einer Reihe asiatischer Länder.