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Pico und Tencent entlassen Angestellte in XR-Abteilungen

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  • Pico bestätigt die Entlassungen, auch Tencent soll Stellen im XR-Bereich abbauen

Update vom 17. Februar 2023:

Pico bestätigt die Entlassungen und spricht von "wenigen" Angestellten, die gehen müssen. Eine konkrete Zahl nennt Pico nicht. Laut einer Quelle von Reuters sind mehr als 200 Personen betroffen.

"Während wir weiterhin weltweit neue Arbeitskräfte einstellen, verschlanken wir unser Team und trennen uns daher von einigen wenigen Kollegen", heißt es in einer Stellungnahme von Pico.

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Auch der chinesische Technologiekonzern Tencent soll seine XR-Pläne aufgrund der trüben Wirtschaftsaussichten zurückfahren, wie drei Quellen von Reuters berichten. Das Unternehmen hatte im Sommer 2022 eine XR-Abteilung gegründet, die Hard- und Software entwickeln sollte, mit dem Ziel, bis 2027 profitabel zu werden. Mehr als 300 Beschäftigte sollen in der Abteilung arbeiten, in der nun Entlassungen geplant sind. In welchem Umfang, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Ursprünglicher Artikel vom 16. Februar 2023:

Bytedance VR-Abteilung Pico entlässt hunderte Angestellte - Bericht

Die Entwicklung von VR-Hardware ist immer noch ein teures Investitionsgeschäft. In wirtschaftlich angespannten Zeiten ist das ein Luxus - den die TikTok-Firma Bytedance offenbar reduzieren wird.

Die South China Morning Post berichtet unter Berufung auf zwei anonyme Quellen, dass Bytedance einen "substanziellen Teil" der Pico-Belegschaft entlassen will. Einige Teams sollen um bis zu 30 Prozent verkleinert werden. Auch Führungspositionen seien betroffen.

Die Entlassenen sollen entsprechend ihrer Betriebszugehörigkeit und mit einem zusätzlichen Monatsgehalt entschädigt werden. Bytedance kommentiert den Bericht auf Anfrage der SCMP nicht.

Pico wohl mit schlechteren Verkaufszahlen als erwartet

Die Entlassungen erfolgen vor dem Hintergrund einer weltweit rückläufigen Konjunktur, die vor allem Technologieunternehmen trifft, die in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich zugelegt haben.

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Zudem läuft das Werbegeschäft, von dem Bytedance abhängig ist, in einer Rezession schlechter. Meta und Google mussten in jüngster Zeit ebenfalls Tausende von Mitarbeitern entlassen, da die Einnahmen aus dem Werbemarkt rückläufig sind.

Im November letzten Jahres gab es Gerüchte, dass Picos neueste VR-Brille Pico 4 die intern angepeilten Verkaufszahlen nicht erreicht habe. Das ausgegebene Ziel von einer Million verkaufter VR-Brillen im Jahr 2022 sei weit verfehlt worden. Zudem soll es zu Streitigkeiten innerhalb der Belegschaft gekommen sein.

Pico-VR-Brillen werden derzeit in China, Japan, Südkorea, Malaysia, Singapur und 13 europäischen Ländern verkauft. Den wirtschaftlich attraktivsten Markt, die USA, hat Pico noch nicht erschlossen.

Bytedance lernt die Meta-Lektion

Mit der Social-Plattform TikTok hat Bytedance dem US-Konkurrenten Meta bereits mächtig zugesetzt. Mit der Übernahme des chinesischen VR-Brillenherstellers Pico im Sommer 2021 wollte Bytedance auch bei der XR-Hardware und damit einer potenziellen Zukunftstechnologie frühzeitig aufschließen. Wie Meta dürfte auch Pico die eigenen VR-Brillen mit Verlust oder mit geringer Marge verkaufen, um durch niedrigere Hardwarepreise schneller zu wachsen.

Wahrscheinlich lernt Bytedance gerade, was Meta in den vergangenen rund acht Jahren seit der Übernahme von Oculus schon mehrfach gelernt hat: VR-Brillen zu entwickeln ist teuer, sie zu verkaufen auch.

Die spannende Frage bei Bytedance ist, ob der chinesische Social-Konzern das gleiche Durchhaltevermögen und die gleiche Investitionsbereitschaft mitbringt wie Meta, das trotz viel Gegenwind seiner Metaverse-Strategie bisher treu geblieben ist.

Quellen: South China Morning Post, Reuters 1, Reuters 2