AR

Tech-Kontaktlinse InWith: Erste Version soll 2022 erscheinen

Tech-Kontaktlinse InWith: Erste Version soll 2022 erscheinen

Die Firma Inwith will noch in diesem Jahr die medizinische Freigabe für eine Tech-Kontaktlinse erhalten und eine erste Version auf den Markt bringen.

Das kalifornische Unternehmen Inwith trat erstmals 2020 öffentlich in Erscheinung und präsentierte auf der CES 2021 die eigene Technologie: eine handelsübliche, weiche Kontaktlinse mit elektrischen Schaltkreisen. Dieses Kunststück gelingt laut Inwith durch flexible Mikroelektronik, die sich während der Herstellung der Linse ausdehnen und zusammenziehen kann.

Die Besonderheit ist, dass Inwith die Mini-Schaltkreise in weiche Kontaktlinsen integrieren kann. Der Wettbewerb von Mojo Vision setzt auf harte Linsen, bietet dafür aber in der Grundausstattung ein integriertes Display.

___STEADY_PAYWALL___

Video: Inwith

Inwith ist laut eigenen Angaben das einzige Unternehmen, das öffentlich gezeigt hat, dass es Schaltkreise in moderne, weiche Kontaktlinsen integrieren kann. Die Firma will für diese Prozess, ihr eigentliches Produkt, "mehrere hundert" Patente halten.

"Kontaktlinsen-Plattform für die Massen"

Im Rahmen der CES 2022 teilt Inwith jetzt mit, dass es noch in diesem Jahr die Zulassung der US-Arzneimittelbehörde im Bereich "Breakthrough" erhalten will. "Kurz darauf" soll die Kontaktlinse dann auf den Markt kommen. Auch Mojo Vision hat einen laufenden Antrag im Breakthrough-Programm der FDA.

Die Inwith-Linse soll laut Firmengründer Michael Hayes Informationen von einem verbundenen Gerät wie einem Smartphone direkt ins Sichtfeld einblenden können, etwa ein Geschwindigkeitslimit oder Pfeile für die Navigation. Solche digitalen visuellen Erweiterungen im Sichtfeld nennt das Unternehmen "Augmented Vision".

logo
  • checkMIXED.de ohne Werbebanner
  • checkZugriff auf mehr als 9.000 Artikel
  • checkKündigung jederzeit online möglich
ab 3,50 € / Monat
logo

InWith_Smarte_Kontaktlinse_Aufbau

Beispielhafte Ausstattung einer Tech-Kontaktlinse, die mit dem Inwith-Verfahren hergestellt wird. | Bild: Inwith

Die "Tunable Vision", also die Verbesserung des eigenen Sehens, soll Menschen mit Augenkrankheiten wie Kurzsichtigkeit oder Altersweitsichtigkeit (Myopie / Presbyopie) helfen. Die Linse soll sich in Echtzeit für das nahe oder ferne Sehen anpassen lassen, sodass Betroffene nicht mehr unterschiedliche Brillen oder Gleitsichtbrillen aufziehen müssen.

Tech-Kontaktlinse: Viele offene Fragen

Auf der CES 2022 demonstrierte Inwith wie schon auf der CES 2021 die Technologie, mit denen Hersteller "Augmented-Vision-Displaychip-Anwendungen" in weiche Hydrogel-Kontaktlinsen integrieren können. Der Preis für solche Tech-Linsen könne etwa doppelt so hoch liegen wie bei herkömmlichen Linsen, schätzt Hayes. Er vermutet eine Marktgröße von mehreren Millionen täglichen Träger:innen.

Bislang gibt es allerdings keine Demonstration einer Inwith-Linse mit integriertem Display. Hier gibt es noch viele offenen Fragen, etwa nach der genauen Funktion, dem Tragekomfort oder der Auflösung.

Inwith arbeitet laut eigenen Angaben mit führenden Fortune-50-Unternehmen zusammen, um erste Iterationen der Tech-Linse noch 2022 auf den Markt zu bringen. Die Firma kündigte bereits 2020 eine Partnerschaft mit Bausch & Lomb an, einem der weltweit größten Hersteller von Kontaktlinsen. Bausch & Lomb  wird im aktuellen Pressematerial nicht mehr erwähnt.

Die Presstexte und Bilder zur CES 2022 sind weitgehend identisch mit jenen zur CES 2021, jedoch erweitert um das Buzzword Metaverse: Inwith bezeichnet zukünftige Versionen der Linse als "das ultimative Metaverse-Wearable". Neu ist insbesondere die Aussage, dass noch in diesem Jahr eine erste Linse erscheinen soll.

Weiterlesen über Zukunftskram:

Quellen: Cnet, Pressemitteilung