Sugar Mess für Meta Quest ausprobiert: Wie familienfreundlich ist der Arcade-Shooter wirklich?

Sugar Mess für Meta Quest ausprobiert: Wie familienfreundlich ist der Arcade-Shooter wirklich?

Sugar Mess: Let’s Play Jolly Battles will nicht nur ein Arcade-Shooter sein, sondern zugleich familienfreundlich. Kann diese Rechnung aufgehen? Wir haben Probe gespielt.

Shooter zählen seit Jahren zu den beliebtesten Spielegattungen für VR-Brillen und sind entsprechend reichhaltig in den Download-Stores der verschiedenen Plattformen vertreten. Die Mehrzahl der dort erhältlichen Titel richtet sich jedoch an ein erwachsenes Publikum. Sei es nun Arizona Sunshine 2, Sniper Elite VR, Resident Evil 4, Warhammer 40.000: Battle Sister oder The Walking Dead: Saints & Sinners – nicht selten geht es ordentlich zur Sache. Aber auch Titel wie Onward, Pavlov Shack, Robo Recall: Unplugged und Co. gehören letztlich nicht in Kinderhände.

Um genau diese Lücke zu füllen, bringt der ukrainische Entwickler Jolly Co. demnächst den familienfreundlichen und vergleichsweise preisgünstigen Arcade-Shooter Sugar Mess: Let’s Play Jolly Battles für verschiedene VR-Systeme auf den Markt. Unsere Eindrücke zur Quest-2-Fassung aus dem App Lab lest ihr im Folgenden.

So spielt sich Sugar Mess: Let’s Play Jolly Battles

In Sugar Mess schlüpft ihr – passend zum Namen – in die Rolle des Zuckerprinzen. Gemeint ist ein Lebkuchenmännchen, das sich eines Tages einen freundlichen Assistenten namens Robbie baut, um zusammen mit diesem sein Traum-Königreich zu errichten. Da ihn das Ergebnis jedoch nicht zufriedenstellt, konstruiert er sich noch einen weiteren, noch stärkeren Robo-Gehilfen namens Robbo. Seinen Kumpel Robbie hingegen verliert er dadurch zunehmend aus den Augen. Ob das wohl der Grund ist, warum euer Schloss eines Tages von fliegenden Kuchen attackiert wird?

Eine Kuchenfigur fliegt auf den Spieler zu.

Die Gegner sind ziemlich putzig designt – manchmal aber gar nicht so leicht zu treffen. | Bild: JollyCo LLC

Zugegeben, die Geschichte von Sugar Mess wirkt ziemlich hastig zusammengeschustert, wird dafür aber mit netten, handgezeichneten Grafiken präsentiert und spielerisch simpel aber solide in Szene gesetzt. Letztlich geht es in der Mehrzahl der Level darum, bewaffnet mit verschiedenen Süßigkeitenkanonen, ruhende oder sich bewegende Ziele zu eliminieren.

Im ersten Szenario zum Beispiel steht ihr an einer vorgegebenen Position in einem Ort namens Candyville und müsst aus unterschiedlichen Richtungen anfliegende Tortenböden abschießen. Klingt simpel, ist aber fordernder als gedacht, denn einige der durch die Luft sausenden Süßspeisen sind ziemlich flott unterwegs und führen dabei auch noch schnelle Richtungswechsel durch. Nicht nur das: Streckenweise greifen sie euch mit eigenen Projektilen an! Die gute Nachricht: Auch diese Geschosse könnt ihr durch präzisen Beschuss neutralisieren.

Punkte kassiert ihr allerdings nur für tatsächlich ausgeschaltete Feinde. Dabei gilt: Kleine, sich nicht bewegende Gegnertypen bringen 250 Punkte. Mittelgroße, teils durch die Luft sausende Gegner spülen 500 Punkte auf euer Konto und für den Abschuss von dicken, fliegenden Brocken gibt’s satte 1000 Punkte. Gelingen mehrere Abschüsse in Folge, streicht ihr zudem Kombo-Boni ein.

Für zusätzliche Hektik sorgt die Tatsache, dass eure Startwaffe – die sogenannte Sahnekanone – nur über 19 Schuss verfügt. Sind die verbraucht, müsst ihr den kugelförmigen Munitionsbehälter vor euch greifen und zügig in den Magazinschacht der Waffe bewegen. Auf dem Podest vor euch findet ihr – sofern vorher aufgesammelt – außerdem noch unterschiedliche Spezial-Items. Der grüne Arztkoffer zum Beispiel regeneriert eure Lebensenergie, während der Rocket Booster mehrere Gegner mit einem Schlag umhaut.

Mit zwei Hämmern gilt es beim Rhythmus-Minispiel kreisförmige Blöcke zu treffen.

Beim Rhythmus-Minispiel ist volle Konzentration und Präzision gefragt. | Bild: LollyCo LLC

Nachfolgende wird das Spielprinzip dann immer wieder variiert. So tuckert ihr beispielsweise in Level zwei in einer Lore durch einen Freizeitpark, während Widersacher von überall heran schwirren. In Level drei darf gepuzzelt werden, in Level vier steht ihr erstmals einem Boss gegenüber und in Level fünf folgt plötzlich eine unerwartete Rhythmus-Spiel-Herausforderung.

Mäßig austarierter Schwierigkeitsgrad

Die Entwickler betonen immer wieder, dass es sich bei Sugar Mess: Let’s Play Jolly Battles um ein Familienspiel handelt. Thematisch, spielerisch und audiovisuell mag das zutreffen. Für mich ist der vorgegebene Schwierigkeitsgrad in einigen Passagen, speziell für Kids, aber noch etwas zu hoch angesetzt – und lässt sich auch nicht individuell einstellen.

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Vor allem VR- und Shooter-Neulinge dürften im Auftakt-Level mehrmals scheitern und einen gewissen Anfangsfrust erleben. Sobald man ruhiger agiert und das ständige Nachladen zügiger klappt, kommt man jedoch deutlich besser zurecht.

Szene aus dem Kampf mit dem ersten Boss.

Der erste Endgegner fährt schwere Geschütze auf – und ist nur an ganz bestimmten Punkten verwundbar. | Bild: LollyCo LLC

Ziemlich hartnäckig ist darüber hinaus der erste Endgegner in Level vier. Denn der riesige Roboter teilt nicht nur ordentlich Schaden aus und lässt sich nur durch Treffer an den rot markierten Punkten beschädigen, sondern heilt sich zudem immer wieder selbst. Der Trick: Regelmäßige Positionswechsel und ständiger Beschuss der Medikit-Kisten, die auf einem Förderband in seine Richtung transportiert werden.

Doch selbst wenn man all diese Dinge berücksichtigt, kann der Kampf locker mal zehn Minuten und mehr dauern. Mit anderen Worten: Für ideale Familienfreundlichkeit braucht es in unseren Augen noch weitere Schwierigkeitsgrade.

Achillesferse Umfang

Erfahrene Gamer:innen und VR-Kenner:innen dürfte die Balance-Thematik weniger stören. Sie werden vielmehr den letztlich doch recht eingeschränkten Umfang bemängeln. Will heißen: Die nötige Präzision vorausgesetzt, habt ihr hier nach ein bis maximal zwei Stunden bereits jedes Level gesehen.

Immerhin: Mit der Toaster- und der Mixer-Kanone lassen sich noch zwei weitere Waffen freispielen. Ferner könnt ihr euch noch mit einem kurzweiligen, jedoch etwas knifflig zu kontrollierenden Arcade-Spiel vergnügen. Nicht zu vergessen, die Jagd nach einem noch besseren Highscore am Ende jeder Herausforderung.

Die Toaster-Kanone hat eine ähnliche Streuwirkung wie eine Shotgun.

Die Toaster-Kanone hat eine ähnliche Streuwirkung wie eine Shotgun. | Bild: JollyCo LLC

Technisch haben wir an Sugar Mess indes wenig auszusetzen. Die Performance ist prima, die Steuerung präzise, Texte liegen in 23 verschiedenen Sprachen vor und mulmig wird einem – vielleicht mal abgesehen von den Lorenfahrten – auch nicht.

Derzeit wird Sugar Mess: Let’s Play Jolly Battles für 7,99 Euro im Quest Store angeboten. Im Pico Store kostet es 7,99 Dollar. Auf Steam gibt’s zwar noch keine Vollversion, dafür aber eine kurze Demo. Für Playstation VR 2 soll das Spiel im Frühjahr erscheinen.