Sony: Playstation VR ist VR 1.0, Analysten weckten falsche Erwartungen
Die Verkaufszahlen von VR-Brillen fallen nach dem ersten Jahr eher gering aus. Einige Branchenvertreter geben Analysten die Schuld am Hype, die mit krassen Wachstumsprognosen Goldgräberstimmung verursachten.
Unternehmen und Hersteller reagieren bislang gelassen auf die eher niedrigen Verkaufszahlen und machen nicht den Anschein, dass deutlich bessere Ergebnisse erwartet wurden. Keiner der Marktteilnehmer spricht über einen Rückzug. Im Gegenteil, es wird weiter investiert. Die Branche hofft auf einen exponentiellen Verlauf der Wachstumskurve, spätestens ab 2020.
Sonys VR-Brille Playstation VR hat sich zwar deutlich häufiger verkauft als die Highend-Konkurrenz am PC, mit "nur einer Million" abgesetzten Einheiten seit Marktstart im Oktober 2016 ist das Gerät dennoch kein Verkaufsschlager. Insbesondere nicht im Verhältnis zu den 60 Millionen potenziellen Kunden, die eine Playstation 4 besitzen.
Laut Sony-Chef Andrew House ist sein Unternehmen mit dem bisher Erreichten dennoch zufrieden. Sony hätte wahrscheinlich mehr VR-Brillen verkaufen können, so House, insbesondere in Japan. Man habe aber vor dem Marktstart "sehr konservative" Verkaufsziele gesetzt.
Playstation VR ist Virtual Reality 1.0
Die Schuld für die überzogene Erwartungshaltung an den Erfolg von Virtual Reality sieht House bei Analysten. Diese lockten in den letzten beiden Jahren Unternehmen und Investoren mit Mondzahlen. Weshalb? Konservative, dafür vielleicht realistischere Schätzungen, erzielen weniger Aufmerksamkeit und verkaufen sich schlechter.
House kritisiert dieses Geschäftsmodell: "Ich riskiere jetzt, dass ich etwas kontrovers bin, aber ich denke, dass Analysten die Schuld am überzogenen Hype haben." Das neue Medium sei in einer "sehr, sehr frühen Phase" und wachse langsam und organisch über die Zeit.
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"Das hier ist VR 1.0", sagt House. "Es wird ein langer Weg."
Dass Apple als neuer Wegbegleiter auftritt, beobachtet Sony laut House "sehr aufmerksam". Die beste Reaktion auf Apples Ambitionen im VR-Markt sei, eine hohe Qualität zu bieten und eine loyale Kundschaft aufzubauen.
Der direkte Wettbewerber Microsoft scheint derweil nicht zeitnah ins VR-Geschäft einsteigen zu wollen, zumindest nicht mit der Xbox-Konsole. Auf der E3 kommende Woche wird es laut Mixed-Reality-Chef Alex Kipman keine bedeutenden Neuigkeiten zu Xbox VR geben. Ein Virtual-Reality-Zubehör für die Konsole ist offenbar frühestens für 2018 geplant.
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