RTX 2080 (Ti): Nvidia verspricht hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis

RTX 2080 (Ti): Nvidia verspricht hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis

Wie groß der Leistungssprung der aktuellen Grafikkartengeneration hin zu Nvidias neuen RTX-Karten sein wird, werden erste Tests ab Mitte September zeigen. Aufgrund der neuen Grafikkartenarchitektur mit KI-Chips könnten die allerdings nur eine Momentaufnahme sein. Nvidias Finanzchefin jedenfalls verspricht ein enorm gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für RTX 2080 Ti und Co.

Bei einer telefonischen Analysten- und Investorenkonferenz sprach Nvidias Finanzchefin Colette Kress über den möglichen Leistungssprung der RTX-Karten.

Geht es nach Kress, dann soll die Turing-Architektur zwei- bis sechsmal schneller rechnen als die Vorgängerarchitektur Pascal - abhängig von der Intensität der Beleuchtungseffekte mit Raytracing.

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Nvidias Technik-Marketeer Tom Petersen sprach kürzlich von einem Leistungszugewinn um circa 40 Prozent im konventionellen Betrieb ohne Raytracing.

Neue Grafikkartenarchitektur soll es richten

Im Vergleich zu früheren Karten ist die RTX-Generation jedoch nicht mehr konventionell aufgebaut. Neben dem standardmäßig verbesserten Turing-Grafikchip werkeln spezielle KI- und Raytracing-Chips auf der Leiterplatte. Der Sprung bei der Grafikkartenarchitektur sei wahrscheinlich einer der größten bislang, so Kress.

Allerdings muss sich erst noch herausstellen, ob die neue Architektur Nvidias Werbeversprechen erfüllen kann. Insbesondere das langfristige Rechenpotenzial der KI-Prozessoren "Tensor Core" ist nicht absehbar. Viel wird davon abhängen, wie Nvidia und Drittentwickler die Chips einsetzen.

Ist KI-Grafik schon nützlich?

Nvidia selbst will mit KI-Berechnungen über die Tensor Cores eine hochwertige Kantenglättung erreichen. Sie soll im Vergleich zu herkömmlichen Treppchenglättern viel weniger Leistung verbrauchen. Andere konkrete Anwendungsszenarien stellte das Unternehmen bislang nicht vor.

Laut Petersen ist "alles möglich", wenn plötzlich "die ganzen Garagen-Computerwissenschaftler Zugriff auf KI-Hardware haben". Er sieht beispielsweise KI-Funktionen für klügere Gegner oder bessere Animationssysteme.

Die KI-Leistung einer RTX 2080 Ti soll jene der Vorgängerkarte 1080 Ti um den Faktor zehn übertreffen. Diese Steigerung bekräftigt Kress erneut.

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RTX-Serie hat laut Kress ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis

Weiter verspricht Kress für die RTX-Karten ein außergewöhnlich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Der Leistungssprung im Vergleich zu den Vorgängermodellen falle viel deutlicher aus als die Preissteigerung.

Die Äußerung ist mutig, denn die RTX-Karten haben die höchsten Einstiegspreise einer neuen Nvidia-Generation überhaupt. Die von Nvidia-Chef Jensen Huang bei der RTX-Vorstellung angekündigten Einstiegspreise ab 499 US-Dollar werden derzeit nicht erreicht - dabei wären selbst die noch hoch. Die aktuellen Marktpreise für Vorbestellungen liegen deutlich über den von Huang genannten Mindestpreisen.

Keine RTX 2060?

Kress deutet an, dass nur die RTX 2080 Ti, die 2080 sowie die 2070 Raytracing unterstützen. Die Modelle darunter bieten womöglich nicht ausreichend Rechenleistung - und dürften dann auch nicht das Kürzel "RTX" tragen.

Das könnte das aufwendige Lichtrenderverfahren für Entwickler uninteressanter machen, da es weniger potenzielle Kunden gäbe. Raytracing muss gezielt programmiert werden, was zusätzlichen Aufwand bedeutet.

Wer die Potenzialentwicklung der RTX-Karten in Ruhe abwarten will, könnte zwischenzeitlich mit einer schnellen und günstigen Karte der 10er GTX-Generation glücklich werden. Laut Kress werden die alten Karten voraussichtlich im Weihnachtsgeschäft noch verkauft.

Im Frühjahr produzierte Nvidia laut Berichten zu viele Chips, da der Kryptomining-Crash nicht vorausgesehen wurde. Angeblich sollen daher noch viele 10er Karten verfügbar sein. Nvidia rechnet derzeit nicht mehr mit weiteren Umsätzen durch Kryptoschürfer.

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